Fußball Im September geht es Schlag auf Schlag im Amateurfußball

Fussball · In der Bezirks- und Landesliga haben die hiesigen Vereine etliche Spiele in kurzer Zeit zu bewältigen. Das birgt diverse Probleme.

Fußball am laufenden Ball? Fußball satt? Oder dann doch zu viel Fußball innerhalb von nur vier Wochen? Letztlich ist alles Ansichtssache, jedenfalls sind bei den Amateuren in der Bezirksliga (Gruppe 3) und der Landesliga (Gruppe 2) im September bereits an 17 von 30 Tagen Spiele angesetzt. Es wird munter unter der Woche und an den Wochenenden gespielt. Und da am Wochenende bereits Partien ausgefallen sind, sind weitere Ansetzungen möglich.

Vor allem mit Holt hat es der Spielplan gar nicht gut gemeint. Wieder mussten die Grün-Weißen am ersten Spieltag aussetzen. Dann fiel der Saisonstart gegen Grevenbroich ins Wasser. In der zweiten Septemberwoche müssen die Holter nun mittwochs und freitags antreten. "Ich habe den Eindruck, dass in dieser Monstergruppe die Termine mit Ach und Krach durchgezogen werden müssen", sagt Holts Trainer Michael Holthausen.

Staffelleiter Reinhold Dohmen schildert, dass es einfach schwierig ist, eine Gruppe mit 17 Mannschaften widerspruchsfrei durch die Saison zu bringen: "Wir brauchen zwei Mittwochspieltage und müssen berücksichtigen, dass im Neusser Raum das Flutlicht ab 21 Uhr abgeschaltet wird. Also blieb nur der September für die zusätzlichen Spieltage. Wenn die Vereine dann noch Spiele auf andere Wochentage vorziehen, stimme ich dem zu, wenn beide Klubs das abgesprochen haben", sagt er.

Mit dem dicht gefüllten Spielplan im September treten aber für die Amateurvereine noch ganz andere Probleme auf. "Nico Hermanns arbeitet im Einzelhandel und ist dort meist bis 18 Uhr beschäftigt. Wir müssen uns genau überlegen, wann wir spielen, denn auf ihn wollen wir nicht verzichten", sagt Lürrips Fußballobmann Andreas Zimmermann. Er hatte in den vergangenen Jahren noch viel größere Probleme mit den Wochenspielen, weil damals viele Schichtarbeiter im Kader waren.

Rheindahlens Vorsitzender Norbert Hübner sieht in den Wochentagsspielen insgesamt eine Gefahr für den Spielbetrieb: "Wenn sich da einer verletzt, kann er die Blessuren gar nicht so schnell auskurieren. Beim SC fangen wir das mit einem großen Kader auf, aber andere Klubs haben da sicher mehr Probleme." Trainer Michael Joch vom PSV unterstützt diese Meinung: "Wenn es Verletzte gibt, ist es ein Problem. Aber wir stellen uns den Herausforderungen als Neuling in dieser Klasse."

Ein gemeinsames Problem haben indes alle Amateurvereine in und um Mönchengladbach: Es heißt Borussia. Vor allem deshalb, weil die Favre-Elf nun wieder sehr erfolgreich spielt, eben auch am laufenden Band. "Da ist es inzwischen schwierig Termine zu finden, um der Borussia aus dem Weg zu gehen. Wenn Borussia sonntags spielt, haben wir erhebliche Einnahmeverluste", sagt Andreas Zimmermann stellvertretend für die anderen leidgeprüften Clubs.

(RP)
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