Kevin Afari "Ich komme da als Oldie ganz gut zurecht"

Mönchengladbach · Odenkirchens Torhüter spricht über seine Karriere und seine Rolle als Kapitän bei 05/07.

 Hauptberuf Erzieher: Kevin Afari leitet die Kindertagesstätte "Glühwürmchen" an der Albertusstraße.

Hauptberuf Erzieher: Kevin Afari leitet die Kindertagesstätte "Glühwürmchen" an der Albertusstraße.

Foto: Kurt Theuerzeit

fussball Es dürfte nur wenige Spieler geben, die bereits so viele Jahre in der Landesliga spielen wie Odenkirchens Torwart Kevin Afari. 33 Jahre ist er inzwischen, ist Leiter der Kita "Glühwürmchen" an der Albertusstraße in Mönchengladbach und kennt sich im Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen und im Rheinkreis Neuss bestens aus. Kurt Theuerzeit sprach mit ihm über seine Erfahrungen in drei Klubs und die Entwicklung bei Odenkirchen 05/07.

 Zweitjob Torhüter: Kevin Afari im Odenkirchener Trikot.

Zweitjob Torhüter: Kevin Afari im Odenkirchener Trikot.

Foto: fupa

Seit wann versuchen Sie, Mannschaften vor Gegentoren zu bewahren?

Afari Mit fünf Jahren habe ich als Spieler beim Rheydter SV begonnen, bin aber bald ins Tor gewechselt. Als C-Jugendlicher kam ich zum 1. FC. Dort spielte ich als Junior und dann drei Jahre im Seniorenbereich. Schon als A-Jugendlicher war ich bei den Senioren.

Man hatte damals den Eindruck, dass die Landesliga nur vorübergehend für Sie in Frage kam. Man war sich sicher, dass es für Sie bald nach oben gehen würde.

Afari Das haben wohl einige gedacht. Ich weiß auch nicht, woran es gelegen hat. Ich habe auch während dieser Zeit Prioritäten auf den schulischen Bereich und die Ausbildung gelegt. Sicher hätte ich gerne höher gespielt, aber ich habe mich selbst nirgendwo angeboten. Mich hat aber auch niemand gefragt.

Aber irgendwie muss doch der Wechsel nach Grevenbroich zustande gekommen sein.

Afari Na ja, da gab es tatsächlich eine Anfrage. Die war reizvoll, weil Grevenbroich erfolgsorientiert ausgerichtet war und über viele Stars verfügte. Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga sollte schnell eine Rückkehr erfolgen. Aber daraus wurde leider nichts. Später setzte der Klub mehr auf die Jugendarbeit, und die Mannschaft löste sich auf. Befreundete Spieler aus Odenkirchen haben mich dann überredet, dorthin zu wechseln. Die suchten gerade einen Torwart. Das war ein guter Schritt, den ich bis heute nicht bereue.

Aber es ist doch nicht alles so reibungslos verlaufen, wie Sie sich das vorgestellt haben.

Afari Natürlich ist es in den vergangenen Jahren ein wenig hin und her gegangen. Im ersten Jahr war es natürlich perfekt, als wir in die Landesliga aufgestiegen sind. Es war ein erfolgreiches Jahr, das viel Spaß gemacht hat. Leider hat der Verein dann zu sehr auf das Geld gesetzt. Wir hatten Spieler mit wohlklingenden Namen, aber die Chemie untereinander passte nicht mehr. Als dann das Geld fehlte, ging es in die richtige Richtung. Inzwischen haben wir uns stabilisiert und sind auf einem guten Weg.

Sie sind der erfahrenste Spieler im Team mit lauter jungen, teilweise sehr impulsiven Mitspielern.

Afari Ich komme da als Oldie ganz gut zurecht. Da ist das Alter und der Respekt, den man sich erarbeitet. Als Kapitän bin ich Gesprächspartner, kann vermitteln und wenn nötig auch laut werden. Meine pädagogische Ausbildung ist da sicher auch hilfreich. Aber nach Niederlagen brauche ich auch schon mal selbst Zuspruch.

Was trauen Sie der Mannschaft in dieser Saison noch zu?

Afari Nach dem 0:3 in Viersen haben wir mehr trainiert, viel miteinander gesprochen und gegen Nievenheim eine tolle Leistung abgeliefert. Ich hoffe, wir haben in dieser Saison frühzeitig den Klassenerhalt geschafft. In den letzten Jahren war es zu aufregend.

Denken Sie mit 33 Jahren schon ans Aufhören?

Afari Der Körper macht noch mit. Es muss aber auch die Familie mitmachen, die es mit Landesliga-Fußballern nicht leicht hat. Nach meiner aktiven Laufbahn würde ich gerne in Odenkirchen Aufgaben übernehmen. Ich will mich aber auch für meinen Beruf ständig weiter fortbilden.

(RP)
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