Marcus Funken auf dem Weg in den Fitnesswettkampf-Olymp Vom Hockeyspieler zum Hyrox-Vizeweltmeister

Hyrox · Seit drei Jahren betreibt Marcus Funken den spektakulären Trendsport Hyrox, bei seiner ersten WM-Teilnahme errang der ehemalige Hockeyspieler des Gladbacher HTC in Las Vegas die Silbermedaille seiner Altersklasse. Im nächsten Jahr soll der Titel folgen – und vielleicht sogar der Weltrekord.

 Marcus Funken aus Mönchengladbach hat bei der Hyrox-Weltmeisterschaft in Las Vegas die Silbermedaille in seiner Altersklasse gewonnen.

Marcus Funken aus Mönchengladbach hat bei der Hyrox-Weltmeisterschaft in Las Vegas die Silbermedaille in seiner Altersklasse gewonnen.

Foto: Marcus Funken

Dass Marcus Funken bei seiner ersten WM-Teilnahme direkt als Vizeweltmeister seiner Altersklasse nach Hause kommt, war für ihn schon eine kleine Überraschung. Der 31-jährige Mönchengladbacher startete mit knapp 1200 Athleten aus über 20 Ländern in Las Vegas zur Hyrox-Weltmeisterschaft, die unter dem offiziellen Namen „World Championships of Fitness-Racing“ läuft und sicherte sich dort Platz zwei in der Altersklasse 30 bis 34 Jahre.

 Seit 2019 betreibt Marcus Funken den anstregenden Trendsport.

Seit 2019 betreibt Marcus Funken den anstregenden Trendsport.

Foto: Marcus Funken

Hyrox – das sind acht Ein-Kilometer-Läufe, die sich mit acht unterschiedlichen Workouts abwechseln. „Man läuft zunächst einen Kilometer und dann folgen im Wechsel Fitnessübungen und Laufen“, erklärt Funken. Zu den Übungen gehören: Sandsack schleppen, einen Schlitten mit Gewichten schieben oder einen Medizinball an die Wand werfen. Neben Wertungen nach Altersklassen gibt es Double-Teams, bei denen Übungen zu zweit aufgeteilt werden. Um als Schnellster zu gewinnen, sind Kraft und Ausdauer gleichermaßen gefragt. Während viele Trendsportarten aus den USA nach Deutschland schwappen, ist Hyrox tatsächlich „Made in Germany“. 2017 wurde der Eventsport vom Hamburger Unternehmer Christian Toetzke und dem Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste ins Leben gerufen und wird inzwischen als Wettkampfserie in zahlreichen Großstädten in den USA und Europa ausgetragen. Marcus Funken entdeckte Hyrox eher zufällig, denn lange Zeit war er Hockeyspieler. Schon in seiner Jugend lief er für den Gladbacher HTC auf, später dann in der ersten Bundesliga-Mannschaft des GHTC und zwischendurch auch fünf Jahre in Australien.

„Als ich 2019 zurück nach Deutschland kam, kannte ich Hyrox noch gar nicht. Freunde von mir meinten aber, ich könne das sicher ganz gut“, erzählt der geborene Mönchengladbacher. Eine neue Sportart auszuprobieren, kam ihm zu dieser Zeit ganz recht. „Ich habe gemerkt, dass es schwierig ist das Hockeytraining und meinen Job zu vereinbaren“, erklärt der Projektmanager aus der Energiebranche. Doch zunächst wurde aus dem Wechsel vom Hockey zum Hyrox nichts. Corona machten Training und Wettkämpfe unmöglich. Dann stoppte ihn auch noch eine Entzündung und eine dadurch notwendig werdende Operation.

Ende März dieses Jahres konnte Funken dann endlich in seinen ersten Hyrox-Wettkampf starten. In Maastricht stand nicht nur sein erster Wettbewerb, sondern gleichzeitig auch die Europameisterschaft an. „Im Endeffekt ist es eine Hass-Liebe. Eigentlich denkt man jede Sekunde im Wettkampf, dass man aufhören will. Aber am Ende macht diese Quälerei dann doch richtig Spaß.“ Eine erfolgreiche Quälerei, denn Funken wurde bei seinem Premierenwettkampf Dritter seiner Altersklasse und löste damit direkt das Ticket zur Weltmeisterschaft in Las Vegas.

Nach weiteren Vorbereitungswettkämpfen in Frankfurt und Essen ging es für Marcus Funken Mitte Mai zur Weltmeisterschaft in die USA. Bei seinem erst vierten Hyrox-Rennen wurde er hier nicht nur Vize-Weltmeister, sondern stellte mit einer Dauer von 1:07 Stunden für den Parcours auch eine neue persönliche Bestzeit auf. „Der Weltrekord liegt bei unter einer Stunde. Es ist für mich schon ein Reiz das auch mal zu schaffen. Natürlich wäre auch der WM-Titel ein Traum“, so Funken über seine Zukunftspläne. „Ich möchte Hyrox auf jeden Fall die nächsten zwei bis drei Jahre intensiv betreiben und dann mal gucken, wo es mich hinführt.“

 Marcus Funken bei der WM in Las Vegas

Marcus Funken bei der WM in Las Vegas

Foto: Marcus Funken

Aktuell trainiert der Hobby-Sportler etwa drei Stunden täglich. „Es ist nicht jeden Tag Vollgas. Es sind auch mal lockere Einheiten oder längere Läufe dabei, aber generell trainiere ich oft im Fitnessstudio.“ Mit einer Trainerin aus London tauscht er sich online über Training und Trainingspläne aus, um sich auf das nächste große Ziel – die Hyrox-WM im kommenden Jahr in Manchester – vorzubereiten. Bis dahin hofft Funken auf den ein oder anderen Sponsoren, denn die Startgelder zwischen 80 und 150 Euro, aber auch Reise- und Trainingskosten trägt er bisher komplett allein.

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