„Sport kann Werte in die Gesellschaft transportieren“ Gladbacher Mats Grambusch trägt bei Hockey-WM die Regenbogenbinde

Hockey-WM · Bei der Hockey-Weltmeisterschaft in Indien möchte Mats Grambusch Haltung beweisen: Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft wird mit der Regenbogenbinde auflaufen. Was der gebürtige Mönchengladbacher damit zeigen möchte und welche Ziele er mit Deutschland bei der WM verfolgt.

  Tauscht Schwarz-Rot-Gold gegen Regenbogen: Mats Grambusch (r.), hier im Pro-Leauge-Spiel in Gladbach, trägt bei der WM die Regenbogenbinde.

Tauscht Schwarz-Rot-Gold gegen Regenbogen: Mats Grambusch (r.), hier im Pro-Leauge-Spiel in Gladbach, trägt bei der WM die Regenbogenbinde.

Foto: Susanne Breithaupt

Es sei für ihn eine Selbstverständlichkeit und mit Blick auf die vergangenen Jahre erst Recht keine Besonderheit mehr: Mats Grambusch, Kapitän der deutschen Hockey-Nationalmannschaft und gebürtiger Mönchengladbacher, wird bei der am Freitag startenden Weltmeisterschaft in Indien die Regenbogenbinde am Arm tragen.

„Bei RW Köln trage ich diese Binde bereits seit drei Jahren. Wir haben im Team darüber gesprochen, alle finden das cool“, sagt Grambusch, der betont, dass es keineswegs seine alleinige Entscheidung gewesen sei. „Jeder andere Spieler aus unserer Mannschaft würde das auch tun. Wir stehen für diese Werte und wollen das bei der WM auch verkörpern“, so der 30-Jährige weiter.

Probleme mit dem Verband oder dem Ausrichterland – wie es beispielsweise die Fußballer in Katar mit der One-Love-Binde erleben mussten – erwartet Grambusch nicht. „Wir haben das mit der FIH besprochen und der Verband hat die Regenbogenbinde genehmigt. Dieses Zeichen hat auch explizit nichts mit Indien zu tun: Ich würde die Binde auch bei einer WM in Deutschland oder sonst wo tragen.“

Wobei Indien – mit dem großen medialen Interesse für den Hockeysport – selbstverständlich ein geeigneter Ort für diese Botschaft sei. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Sport diese Werte wie Offenheit und Akzeptanz in die Gesellschaft transportieren kann. Und wenn wir die Chance dazu haben, dann wollen wir das machen.“

Erstmalig tragen wird Mats Grambusch die besondere Kapitänsbinde, wenn die deutsche Mannschaft am Samstag um 14.30 Uhr (MEZ) gegen Japan in das Turnier startet. Anschließend steht am Dienstag, 17. Januar, das möglicherweise schon vorentscheidende Spiel um den Gruppensieg gegen den amtierenden Weltmeister und Olympiasieger Belgien an (14.30 Uhr MEZ). In der letzten Partie der Vorrunde geht es für Deutschland am kommenden Freitag, 20. Januar (14.30 Uhr), noch gegen Außenseiter Südkorea. Übertragen werden die Spiele vom Streamingdienst DAZN.

Das Ziel für die Gruppenphase – und darüber hinaus – ist für Kapitän Grambusch klar: „Ich fahre mit der deutschen Nationalmannschaft zu keinem Turnier, um dann zu sagen, dass ich mit Platz zwei zufrieden bin. Für mich gibt es nur die Goldmedaille – und für dieses Ziel haben wir auch die Qualität. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.“

Sollte das Team von Nationaltrainer André Henning die Gruppenphase vor Belgien als Erster überstehen, würde Deutschland direkt in das Viertelfinale einziehen. Die jeweils Zweitplatzierten der vier Gruppen spielen im Achtelfinale gegen die Drittplatzierten die weiteren Teilnehmer fürs Viertelfinale aus. Henning, der seit etwa einem Jahr Bundestrainer ist, erwartet einen spannenden Kampf um Platz eins in dieser Gruppe B. „Japan und Südkorea haben einen ähnlichen Spielstil, der durchaus offensiv geprägt ist – da ergeben sich immer wieder Räume. Das Spiel gegen Belgien wird ein Brocken. Wir wollen in dieser Gruppe gerne Erster, aber mindestens Zweiter werden“, so der Nationalcoach.

Aus Gladbacher Sicht ist auch die Gruppe A bei dieser Weltmeisterschaft interessant. Dort stehen bei Südafrika die Brüder Mustaphaa und Dayaan Cassiem im Kader – beide spielen in Deutschland beim Gladbacher HTC. Südafrika trifft auf Argentinien, Frankreich und Australien.

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