Verfolger auf dem Feld, Wundertüte in der Halle Wie es für den GHTC nach der Hinrunde weiter geht

Analyse | Hockey · Mit sechs Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze hat der Gladbacher HTC die Hinrunde in der 2. Hockey-Bundesliga beendet. Ehe es im Frühjahr um den Aufstieg geht, wird nun aller Voraussicht nach die Hallensaison ausgespielt, ganz überzeugt ist Coach Jan Klatt davon noch nicht.

 Mit 25 Punkten steht der Gladbacher HTC nach der Hinrunde der 2. Bundesliga auf dem zweiten Tabellenplatz und ist mit sechs Zählern Rückstand direkter Verfolger von Spitzenreiter Crefelder HTC.

Mit 25 Punkten steht der Gladbacher HTC nach der Hinrunde der 2. Bundesliga auf dem zweiten Tabellenplatz und ist mit sechs Zählern Rückstand direkter Verfolger von Spitzenreiter Crefelder HTC.

Foto: Dieter Wiechmann

Der Gladbacher HTC hat die Hinrunde in der 2. Hockey-Bundesliga mit beachtlichen 25 von 33 möglichen Punkten abgeschlossen und geht als erster Verfolger des Crefelder HTC in die Rückrunde. Aber bevor die zweite Saisonhälfte am 23. April 2022 mit einem Auswärtsspiel beim DHC Hannover beginnt, gönnt sich Hockey-Deutschland sein allerliebstes Hobby. Hallenhockey wird in keiner anderen Nation so intensiv betrieben wie hierzulande und hat International kaum einen Stellenwert. Dennoch hält der Deutsche Hockey-Bund am Hallenhockey fest. Aktuell sieht es so aus, als würde die Hallenrunde auch stattfinden, wobei GHTC-Trainer Jan Klatt davon noch nicht überzeugt ist: „Ich muss zugeben, dass ich eher skeptisch bin. Sollte gespielt werden, ist auch noch die Frage, ob Zuschauer überhaupt zugelassen sind. Das alles trübt unsere Vorfreude auf ein Hallenspektakel.“

Geplant ist aktuell, dass die 2. Bundesliga in der Halle am 28. November startet, was bedeuten würde, dass die Teams nicht mal vier Wochen Vorbereitungszeit hätten. Würde der Spaß unter dem Hallendach abgesagt, könnten sich die Gladbacher intensiv und ausgiebig auf die Feld-Rückrunde und ihr Hauptaugenmerk konzentrieren. Danach sieht es aber derzeit nicht aus. So bleibt den Verantwortlichen nur die Vorfreude auf die zweite Saisonhälfte im Frühjahr.

 Oft waren es die vier südafrikanischen Nationalspieler, die für Jubel beim GHTC sorgten. Ihre Zukunft ist noch offen. Mustapha Cassiem (l.) wird aber sicher die ersten vier Spiele der nun wahrscheinlich startenden Hallensaison bestreiten.

Oft waren es die vier südafrikanischen Nationalspieler, die für Jubel beim GHTC sorgten. Ihre Zukunft ist noch offen. Mustapha Cassiem (l.) wird aber sicher die ersten vier Spiele der nun wahrscheinlich startenden Hallensaison bestreiten.

Foto: Dieter Wiechmann

Der Rückblick auf den ersten Teil fällt für den GHTC mehr als positiv aus, wie Klatt verdeutlicht: „Wenn man mir das vor der Saison angeboten hätte, hätte ich sofort unterschrieben. Ich will nicht von einer Traumserie sprechen, aber die Hinrunde ist für uns sehr gut gelaufen.“ Mit einem Gepäck von sechs Zählern Rückstand gehen die Gladbacher und der Großflottbeker THGC (jeweils 25 Punkte) in die Rückserie und wollen Erstligaabsteiger Crefelder HTC (31) noch abfangen. Wohl keine Rolle mehr spielen werden die ebenfalls ambitionierten Teams von Blau-Weiß Köln und Schwarz-Weiß Neuss, die zuletzt arg Federn ließen und jeweils nur 17 Zähler auf dem Konto haben. Entsprechend erwartet Klatt einen Dreikampf mit dem Tabellenführer als Favoriten: „Der CHTC hat schon eine sehr starke und mehr als solide Hinrunde gespielt. Man hat auf Patzer gehofft, die aber allesamt ausgeblieben sind. Das macht die Sache für uns nicht einfacher.“

 Im Spiel gegen DHC Hannover setzte sich der GHTC mit 4:1 durch.

Im Spiel gegen DHC Hannover setzte sich der GHTC mit 4:1 durch.

Foto: Dieter Wiechmann

Inwieweit die Gladbacher auch 2022 mit voller Kapelle und ähnlicher Qualität antreten können, steht noch nicht fest und hängt vor allen Dingen an den vier Südafrikanern, die den GHTC auf ein anderes Level gehoben haben. Die vier Nationalspieler haben ihre Absicht erklärt, auch im nächsten Jahr an den Holter Sportstätten zu spielen, haben aber auf der anderen Seite viele Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen – nicht nur in Deutschland – geweckt. Entsprechend vorsichtig gibt sich Klatt bei der Einschätzung: „Die Jungs haben sich sehr wohl gefühlt und wollen die Mission mit uns zu Ende bringen. Aber es gibt noch einige Unwägbarkeiten wie Corona und den Visa-Angelegenheiten. Dazu kommt, dass die Jungs in der Zwischenzeit noch die Hallen-WM und die Afrika-Meisterschaft spielen sollen.“ Mittlerweile sind drei der vier Unterschiedsspieler wieder zurück in der Heimat. Das gilt nicht für Mustapha Cassiem, der noch eine Weile in Mönchengladbach bleibt und auch in der Halle zum Schläger greifen wird, wie Klatt erklärt: „Mustapha wollte unbedingt mal in der Halle spielen und wird in den ersten vier Spielen für uns auflaufen. Wir sind alle sehr gespannt, wie er sich da anstellt.“

Anders als auf dem Feld läuft die Hallensaison in der 2. Bundesliga ausnahmslos lokal ab. Mit SW Köln, dem DSD Düsseldorf, dem Kahlenberger HTC, dem Oberhausener THC und Aufsteiger HC Essen kommen die Gladbacher um weite Auswärtsfahrten herum. Die Ziele sind ähnlich. „Wir haben den Anspruch oben mitzuspielen. Allerdings ist die Halle immer eine Wundertüte und schwer auszurechnen.“ Rechnen kann der Coach auf Unterstützung von Moritz Scholten, der als Hallenspezialist, anders als auf dem Feld, zur Verfügung stehen wird. Nicht dabei ist obligatorisch Christian Voit und auch der Langzeitverletzte Luca Lindner, der im kommenden Frühjahr wieder durchstarten will.

(Hockey)
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