Deutschland trifft in der Hockey Pro League auf England So viel Mönchengladbach steckt in den Nationalteams

Feldhockey · Die Hockey-Nationalmannschaften gastieren in dieser Woche wieder im Mönchengladbacher Hockeypark – ein Heimspiel für einige Spieler. Aber auch in der Vergangenheit waren immer wieder Gladbacher prägend für die Erfolge der Nationalteams bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.

 Hockey-Nationalkeeperin Julia Sonntag kommt aus Mönchengladbach. Am Mittwoch und Donnerstag stehen für sie zwei Heimspiele mit der Nationalmannschaft gegen England auf dem Programm.

Hockey-Nationalkeeperin Julia Sonntag kommt aus Mönchengladbach. Am Mittwoch und Donnerstag stehen für sie zwei Heimspiele mit der Nationalmannschaft gegen England auf dem Programm.

Foto: Susanne Breithaupt

Am Mittwoch und Donnerstag stellt sich im Mönchengladbacher Hockeypark wieder internationaler Sportflair ein: Die beiden deutschen Hockey-Nationalmannschaften der Damen und Herren schauen zum zweiten Mal im Rahmen der Pro League in ihrem „Hockey-Wohnzimmer“ vorbei – beide Teams treffen jeweils zweimal auf Großbritannien.

In den deutschen Kadern stehen mit Julia Sonntag und den Brüdern Mats und Tom Grambusch drei gebürtige Mönchengladbacher, die zwar mittlerweile allesamt in Köln spielen, aber dennoch die Tradition der Gladbacher in den Deutschen Auswahlteams fortführen. Alle drei entstammen der Talentschmiede des Gladbacher HTC und sind seit Jahren feste Größen in den Nationalkadern. Mats Grambusch hat schon 168 Länderspiele auf dem Buckel, Bruder Tom (73 Partien) und Julia Sonntag (69) sind im Nationaltrikot ebenfalls schon etabliert.

 Bei den Herren kommmen Tom und Mats Grambusch (l.) ebenfalls aus Mönchengladbach.

Bei den Herren kommmen Tom und Mats Grambusch (l.) ebenfalls aus Mönchengladbach.

Foto: Susanne Breithaupt

Solche internationalen Karrieren sind in der 102-jährigen Historie des Gladbacher Hockeysports fest verankert. Schon 1936, 16 Jahre nach der Gründung der Abteilung, gewann Carl Menke bei den Olympischen Spielen im Hockey die Silbermedaille. Noch heute ist der Name Menke fest mit dem GHTC und dem Deutschen Hockeybund verankert – nicht zuletzt durch den heutigen DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz, der auf 113-Länderspiele kommt und 2010 Vize-Weltmeister wurde.

 DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz ist gebürtiger Gladbacher.

DHB-Sportdirektor Christoph Menke-Salz ist gebürtiger Gladbacher.

Foto: Susanne Breithaupt

Nicht nur er prägt aktuell als Gladbacher die Geschicke des DHB. Auch DHB-Präsident Hanns-Henning Fastrich, der gemeinsam mit Carola Morgenstern-Meyer an der Spitze des Verbands steht, hat eine Gladbacher Vergangenheit: Sowohl als Jugendspieler als auch bei den Herren spielte Fastrich im GHTC-Trikot und gewann außerdem 1988 mit dem Nationalteam in Seoul Olympisches Silber.

Sowieso hatten bei fast allen großen Deutschen Erfolgen auch immer Gladbacher ihren Krummstock mit im Spiel. 1972 holten Uli Vos und Wolfgang Strödter Gold nach Gladbach, 1992 machte es ihnen Michael Hilgers als Final-Doppeltorschütze in Barcelona eindrucksvoll nach, ehe auch Jan-Marco Montag 2008 in Peking ebenfalls mit der deutschen Mannschaft ganz oben auf dem Treppchen stand. Weitere Medaillen gab es erneut durch Hilgers 1988 in Seoul (Silber), Florian Kurz 2004 in Athen (Bronze) sowie die Grambusch-Brüder Mats und Tom mit Bronze bei den Spielen 2016 in Rio.

 Olympiasieger Michael Hilgers (o.) kommt ebenfalls aus der Stadt.

Olympiasieger Michael Hilgers (o.) kommt ebenfalls aus der Stadt.

Foto: imago sportfotodienst

Auch bei Hockey-Weltmeisterschaften waren die Gladbacher immer dann, wenn es Edelmetall gab, mit von der Partie: 2002 wurde Florian Kunz in Malaysia Weltmeister, Jan-Marco Montag 2006 sogar daheim in Mönchengladbach. Bronze gab es zudem für Uli Vos und Wolfgang Strödter 1973 in Amstelveen, für Hilgers 1986 in London sowie für Christoph Bechmann 1998 in Utrecht.

Nun setzen bei den Herren die Grambusch-Brüder die Gladbacher Tradition fort. Mittelfeldspieler Mats Grambusch, der bereits 52 Länderspiel-Tore erzielt hat, freut sich auf die Duelle gegen die Gäste von der Insel, aber auch auf das Drumherum und sein Heimstadion: „Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter aus Gladbach, die ich schon länger nicht gesehen habe. Und wenn ich gleichzeitig noch das tun kann, was ich am meisten liebe und damit Zuschauer motiviere und inspiriere, gibt es doch nichts Besseres. Für mich ist es jedes Mal etwas Besonderes in Gladbach zu spielen. Insbesondere, weil es wahrscheinlich nicht nur das Größte, sondern auch noch das schönste Hockeystadion in Europa ist.“

Nicht weniger Vorfreude ist bei Nationaltorhüterin Julia Sonntag dabei, wenn sie über ihre Heimspiele spricht: „Mit dem Hockeypark verbinde ich unglaublich viel. 2006 stand ich bei der WM als Ballkind an der Seitenlinie und dass ich jetzt hier immer wieder spielen darf, zeigt mir, dass mein Traum in Erfüllung gegangen ist. Das wird mir im Hockeypark immer besonders bewusst. Ich freue mich riesig auf die zwei Tage und vor allem unseren Hockeynachwuchs. Ich weiß noch genau, wie ich damals die Spieler nach Autogrammen gefragt habe.“

Inzwischen wird sie selbst nach Autogrammen gefragt – insbesondere bei Spielen in ihrer Heimat Mönchengladbach.

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