Hockey Ursachenforschung beim Gladbacher HTC

Hockey · Zweimal in Folge blieb der Hockey-Zweitligist ohne eigenen Treffer. Stürmer Paul Tenckhoff nennt einige Gründe für die Torlosigkeit.

 Wohin führt der Weg des GHTC in der Zweiten Hockey-Bundesliga? Trainer Marcus Küppers spricht mit Paul Tenckhoff (l.) und Felix Krause (r.).

Wohin führt der Weg des GHTC in der Zweiten Hockey-Bundesliga? Trainer Marcus Küppers spricht mit Paul Tenckhoff (l.) und Felix Krause (r.).

Foto: Dieter Wiechmann

Paul Tenckhoff ist ein Torjäger, wie er im Buche steht. Seit seinem Wechsel 2014 aus Düsseldorf trifft der 36-jährige Stürmer des Gladbacher HTC am laufenden Band. 49 Treffer auf dem Feld und 108 Tore in der Halle stehen in der persönlichen Statistik. Das kann in Gladbach keiner toppen. Sein letzter Torerfolg liegt aber schon eine Weile zurück. Am letzten Spieltag der Hallenbundesliga Ende Januar traf der „Kreisspieler“, wie er sich selbst bezeichnet, letztmals. Die lange Zeit der eigenen Torlosigkeit ist zum einen in der Coronapause begründet, zum anderen aber auch in der aktuellen Schwächephase des GHTC.

Sowohl gegen den Düsseldorfer HC (0:2) als auch gegen Tenckhoffs alten Verein DSD Düsseldorf (0:2) blieben die Gladbacher ohne Torerfolg. Der Traum von der Rückkehr in die Erste Bundesliga ist längst nicht ausgeträumt, allerdings macht die Realität derzeit weniger Spaß. Trotz der zwei Nullnummern gibt sich Tenckhoff aber weiterhin optimistisch und geht auf Spurensuche.

Kompliziertes Hockey Gladbach agiert bislang viel zu kompliziert, was zuletzt schon Trainer Marcus Küppers kritisierte. Anstatt den einfachen Pass zu spielen, gibt es auf dem Weg nach vorne viele Umwege. Vor allem nach Rückschlägen in Form von Gegentreffern wurde das überdeutlich. Tenckhoff sieht das ähnlich: „Wir müssen uns mehr auf die einfachen Sachen konzentrieren. Ein Pass über fünf Meter muss einfach sicher an den Mann gebracht werden. Das ist viel erfolgreicher als ein komplizierter, langer Pass durch eine enge Gasse.“

Abstimmung untereinander „Nur wenn wir als Mannschaft eine gemeinsame Spielidee verfolgen, können wir erfolgreich sein. Dieser Ansatzpunkt ist mit besserer Kommunikation schnell zu lösen. Aber daran hapert es in der Offensive. Defensiv stimmt es bei uns, darauf können wir gut aufbauen“, sagt Tenckhoff, der ein einfaches Beispiel für die Offensivprobleme nennt: „Wenn wir uns im Kreis keine Strafecken erspielen, können wir das im Training auch noch so oft geübt haben.“

Verletzungssorgen und Ausfälle In der obligatorischen Saisonvorschau des Deutschen Hockey-Bundes wurden beim GHTC neun Abgänge/Ausfälle aufgelistet. Nur ein anderer Verein in der Gruppe Nord wies eine ähnlich hohe Anzahl auf. Auch das macht sich bemerkbar. Doch nicht nur in Sachen Quantität hat sich der Kader verändert. Auch Qualität ist verloren gegangen. Tenckhoff will das aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Natürlich haben wir an Breite verloren, aber dennoch sind wir mit dem Kader gut aufgestellt und können es besser. Die Verletzungsmisere trifft uns natürlich trotzdem. Wenn ich überlege, dass mit Luca Lindner ein 18-Jähriger mit einer Verletzung über ein Jahr ausfallen wird, ist das schon mit ziemlich viel Pech verbunden. Luca fehlt uns aber nicht nur spielerisch, sondern vor allem wegen seiner positiven Persönlichkeit.“

Der neue Kunstrasen 38 Tore hat der GHTC in der Hinrunde in neun Spielen erzielt. Davon allein 20 in vier Heimspielen auf dem alten Kunstrasen. Auf dem neuen Teppich hat es bislang in 120 Minuten noch gar nicht funktioniert: „Der neue Platz mit blauem Rasen sieht super aus. Wie das bei neuen Plätzen so üblich ist, springt und läuft der Ball anders. Daran müssen wir uns gewöhnen. Die Fehler, die wir gemacht haben, haben aber definitiv nichts mit dem neuen Teppich zu tun“, sagt Tenckhoff, der sich eine bessere Ausbeute wünscht: „Es wird Zeit, die Ladehemmung zu durchbrechen und die ersten Treffer zu erzielen, damit unsere fantastische neue Anlage wieder zur Festung wird.“

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