Werbung in der Stadt, Fernsehübertragung So möchte der DHB die Hockey-EM in Mönchengladbach sichtbarer machen

Hockey-EM · Der Deutsche Hockey-Bund kämpft um die Sichtbarkeit seiner Sportart, immerhin findet in diesem August die Europameisterschaft der Herren und Damen in Mönchengladbach statt. Was der Verband vor hat und wieso sich Kapitän Mats Grambusch deshalb an seine Kindheit zurückerinnert fühlt.

Mats Grambusch mit dem WM-Pokal nach dem Sieg Anfang des Jahres in Indien.

Mats Grambusch mit dem WM-Pokal nach dem Sieg Anfang des Jahres in Indien.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Als die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren Ende Januar im indischen Bhubaneswar das WM-Finale gegen Titelverteidiger Belgien bestreitet, fiebern zu Hause in Deutschland zwar viele Menschen mit – immerhin war alleine der Einzug in dieses Endspiel über den gesamten Turnierzeitraum ebenso überraschend wie spektakulär.

Doch das Spiel, das die deutsche Mannschaft am Ende in einem dramatischen Krimi mit 5:4 nach Penaltyschießen für sich entschied, konnte lediglich im kostenpflichtigen Stream beim Anbieter Dazn verfolgt werden. Wer nicht über ein Dazn-Abo verfügte, der musste auf die spätere Nachberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender warten, um erste Bilder der jubelnden Mannschaft mit dem WM-Pokal zu sehen.

Wenn die Hockey-Herren nun vom 18. bis zum 26. August als amtierende Weltmeister die Europameisterschaft im eigenen Land spielen – und das auch noch im heimischen Wohnzimmer, dem Mönchengladbacher Hockeypark – dann soll die Sichtbarkeit der Sportart in Deutschland durchaus höher sein. Zumal im selben Zeitraum auch die Damen ihre Heim-EM in Mönchengladbach spielen werden. Dafür setzt sich der Deutsche Hockey-Bund (DHB) aktuell ein.

„Wir sind auf einem sehr guten Weg, dass alle deutschen Spiele bei der Hockey-EM live auf den Plattformen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu sehen sein werden“, sagt Niclas Thiel, kaufmännischer Vorstand des DHB. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, sodass mögliche Finalspiele im Fernsehen, alle weiteren Spiele mindestens im frei empfangbaren Stream zu sehen seien könnten. Dafür wurde bereits der Spielplan der EM aktualisiert und einige attraktive Spiele zeitlich nach vorne gezogen, um Liveübertragungen zu ermöglichen.

Auch innerhalb der Stadt arbeitet der DHB aktuell an Konzepten, die das Großevent im August sichtbarer machen sollen. Dafür hat der Verband in dieser Woche die Partnerschaft mit dem kommunalen Versorger NEW vorgestellt. „Die Hockey-EM wird ein tolles Event für die Stadt, das wir als Unternehmen gerne unterstützen“, sagt NEW-Vorstandsvorsitzender Frank Kindervatter.

Der Bus der NEW wird auf der Linie 33 verkehren. Zu sehen sind die Hockey-Nationalspieler Mats Grambusch und Kira Horn.

Der Bus der NEW wird auf der Linie 33 verkehren. Zu sehen sind die Hockey-Nationalspieler Mats Grambusch und Kira Horn.

Foto: Sebastian Kalenberg

Auf insgesamt sieben Bussen der NEW wird bis zum Turnier im August Werbung für die Europameisterschaft gemacht. Ein Fahrzeug sticht dabei besonders raus: Auf der Linie 33 fährt ab sofort ein Bus mit den Bildern der beiden Hockey-Stars Mats Grambusch und Kira Horn durch das Stadtgebiet. Ein schönes, wenn auch ungewohntes Gefühl, für den gebürtigen Mönchengladbacher Grambusch. „Als Kind bin ich früher sehr viel Bus in Gladbach gefahren, und jetzt ist ein Bild von mir drauf. Das ist schon cool“, sagt der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.

 Stellten die Partnerschaft zwischen dem DHB und der NEW vor: Niclas Thiel, kaufmännischer Vorstand des DHB, Nationalspieler Tom Grambusch, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Mats Grambusch und NEW-Vorstandsvorsitzender Frank Kindervatter.

Stellten die Partnerschaft zwischen dem DHB und der NEW vor: Niclas Thiel, kaufmännischer Vorstand des DHB, Nationalspieler Tom Grambusch, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Mats Grambusch und NEW-Vorstandsvorsitzender Frank Kindervatter.

Foto: Sebastian Kalenberg

Die Partnerschaft zwischen der NEW und dem DHB umfasst außerdem die Zusammenarbeit online, in den sozialen Medien und vor Ort. Auch im Hockeypark wird NEW während der Europameisterschaft präsent sein. „Wir freuen uns als Stadt sehr, die Hockey-EM auszutragen. Die Partnerschaft ergänzt einen wichtigen Baustein für die Umsetzung des Events“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Wir sind sehr froh, dass die NEW als Partner unter anderem für ein zuverlässiges Mobilitätsangebot während des Turniers sorgen wird.“

Und eine weitere positive Nachricht konnte in dieser Woche für den Hockeystandort Mönchengladbach verkündet werden. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) hat für den Ausbau in Mönchengladbach sowie zwei weiterer Projekte in Dormagen und Aachen insgesamt 110 Millionen Euro bereitgestellt. Das gab die CDU-Ratsfraktion in einer Pressemitteilung bekannt. Konkret geplant ist, die Sportstätte im Nordpark zum Hockey-Leistungszentrum mit ganzjährig bespielbarer Kaltlufthalle und angegliedertem Sporthotel auszubauen. Hauptnutzer des Leistungszentrums soll der Deutsche Hockey Bund (DHB) sein, der bereits heute seinen Sitz am Hockeypark hat.

„Das sind großartige Nachrichten für den Hockey-Sport in Deutschland und NRW, aber ganz besonders auch für die Sportstadt Mönchengladbach“, erklärt der Vorsitzende des Sportausschusses, CDU-Ratsherr Robert Baues. „Die ZRR setzt damit vor der Hockey EM in Mönchengladbach ein wichtiges Zeichen.“, so Baues. Das Gästehaus dient Sportlerinnen und Sportlern bei Trainingslagern oder Turnieren im Hockey-Park als Unterkunft. Es soll 60 Zimmer bekommen sowie einen Fitness- und Physiotherapiebereich.

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