Mit breiter Brust gegen TSV Kaldenkirchen Lürrip gewinnt Nachholspiel in Dümpten und freut sich aufs Derby

Handball-Verbandsliga · Am Donnerstagabend gewann die Turnerschaft Lürrip in der Handball-Verbandsliga sein Nachholspiel beim HSV Dümpten deutlich mit 29:23. Mit dem gesammelten Selbstvertrauen geht es schon am Samstag im Derby gegn den TSV Kaldenkirchen weiter.

 DIe Mannschaft der Turnerschaft Lürrip.

DIe Mannschaft der Turnerschaft Lürrip.

Foto: Dieter Wiechmann

Im Nachholspiel beim HSV Dümpten konnte die Turnerschaft Lürrip im Kampf um den Klassenerhalt am Donnerstagabend ein dickes Ausrufezeichen setzen, denn sie gewann beim Tabellenvierten der Verbandsliga deutlich mit 29:23 (13:12). Die Gäste waren von der ersten Sekunde an das dominierende Team und leisteten sich pro Halbzeit jeweils eine Schwächephase, in der die Gastgeber zum 10:10 und zum 20:20 jeweils ausgleichen konnten.

Dennoch war die TSL stets Herr der Lage und gewann auch in der Höhe verdient. „Das waren zwei ganz wichtige Punkte“, freute sich der Lürriper Trainer Tobias Elis. „Dabei wussten die Jungens in allen Mannschaftsteilen zu überzeugen.“ Die Lürriper Torschützen waren: von der Weyden (6), Rohde (5), Bones (4), Haas (3), Semrau, Flügel, Giese, Lüttke (je 2), Heitzer (2/1) und Kölling.

Am Samstagabend steht nun das Nachbarschaftsduell beim TSV Kaldenkirchen auf dem Programm. „Für mich ist Kaldenkirchen der klare Favorit, da reicht schon ein Blick auf die Tabelle“, betont Elis. „Kaldenkirchen und Kapellen sind die beiden dominierenden Mannschaften in der Liga und werden den Aufstieg auch unter sich ausmachen.“

Allerdings wussten die Gäste bislang gerade Teams aus dem obersten Tabellenbereich zu überzeugen, auch wenn sie das Hinspiel klar mit 18:27 verloren haben. Sie stellen immer wieder unter Beweis, andere Mannschaften richtig ärgern zu können, wenn diese ihr vorhandenes Potenzial nicht abrufen. Es ist aber auch unverkennbar, dass gerade die jungen Spieler sehr viel dazu gelernt haben. „Unsere Jungspunde werden immer besser“, so Elis. „Sie kommen immer besser ins Geschehen rein, wobei ihnen die Spielpraxis auch enorm geholfen hat. Ich freue mich auf das Spiel, Kaldenkirchen ist eine coole Mannschaft und wir wollen so lange wie möglich mithalten. Wir haben absolut nichts zu verlieren und gehen mit sehr viel Spaß an diese Aufgabe heran.“ Dabei wird er wie in der letzten Zeit auf seinen etatmäßigen Regisseur Simon Hinzen verzichten müssen, der beruflich eingespannt ist. Ansonsten wird Lürrip mit dem kompletten Kader auflaufen.

„Nach dem Erfolg in Dümpten sind wir auf alle Fälle gewarnt, denn dort zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes“, so der Kaldenkirchener Trainer Volker Hesse. „Das Hinspiel war zwar deutlich, aber ich kann mich gut erinnern, dass wir uns erst in den letzten 15 Minuten absetzen konnten. Außerdem wussten wir in unseren letzten Auftritten nicht unbedingt zu überzeugen.“

Das beste Beispiel war die Begegnung beim Schlusslicht in Wesel, wo der TSV am Ende die Nase knapp mit 32:29 vorne hatte. Dabei offenbarte er ungewohnte Schwächen in der Deckung. Kaldenkirchen agierte ohne den nötigen Biss, verhielt sich teilweise undiszipliniert, weil man sich nicht an die vorgegebene taktische Marschroute hielt. Aber auch im Angriff lief es nicht rund. Die eingeübten Konzeptionen wurden nicht gespielt, häufig waren nur Einzelaktionen zu sehen und bei den Abschlüssen fehlte die nötige Konzentration. „Wenn wir 95 Prozent unseres Leistungsvermögens auf die Platte bringen können, sind wir meines Erachtens schon besser als Lürrip, sind es aber nur 75 Prozent, dann wird es ganz schnell sehr eng. Die Abwehr muss wieder im Verbund arbeiten, auch um das Zusammenspiel zwischen dem Lürriper Rückraum und den Kreisläufern zu unterbinden. Noch wichtiger wird es sein, im Angriff wieder mehr Konzentration an den Tag zu legen. Schließen wir erneut überhastet ab, werden wir ganz bestimmt sofort durch Tempogegenstöße bestraft.“

Die Hausherren müssen nach einer vierwöchigen Pause auch erst einmal wieder den eigenen Rhythmus finden. Ob es für Lürrip allerdings ein Vorteil sein wird, bereits am Donnerstag gespielt zu haben, bleibt abzuwarten. Bei zwei Spielen innerhalb von 48 Stunden kann es schon einmal zu einem Kräfteverschleiß kommen. Personell sieht es bei den Gastgebern nicht ganz so rosig aus, haben sie doch zwei Corona-Fälle zu beklagen. Hinzu kommen noch die Ausfälle der beiden Langzeitverletzten Guus Killars und Nils König, die extrem vermisst werden. Beide sind zwar auf einem guten Weg, aber mit einem Einsatz in dieser Saison ist wohl nicht mehr zu rechnen. Eine weitere Schwächung ist das Fehlen von Torhüter Christian Thommessen, der beruflich verhindert ist.

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