Trotz der Corona-Krise Das plant der TV Korschenbroich bis 2022

Mönchengladbach · Die Macher des TV Korschenbroich nehmen die Corona-Situation an. Sie haben klare Ziele für die nächsten zwei Jahre.

 Trainer und Sportlicher Leiter des TV Korschenbroich.

Trainer und Sportlicher Leiter des TV Korschenbroich.

Foto: Ja/TVK

In einem Paralleluniversum, in dem der TV Korschenbroich keine finanziellen Grenzen hätte, würde Klaus Weyerbrock, der Sportliche Leiter des Klubs, Mikkel Hansen ins Team seines Trainers Dirk Wolf holen. Dreimal war der dänische Superstar Welthandballer (2011, 2015 und 2018) und er ist mit seinen 196 Zentimetern Körperlänge und den langen Haaren eine absolute Erscheinung. Doch Hansen (32), der dem Vernehmen nach rund eine Million Euro pro Jahr verdient, spielt beim französischen Serienmeister Paris Saint-Germain. Der TVK ist hingegen Regionalllgist, von daher bleibt Weyerbrocks Wunsch ein solcher.

Dennoch: Unzufrieden ist der 60-Jährige keineswegs mit dem Status quo seines Klubs, der nach dem Abbruch der Saison als Tabellendritter in die Statistik eingeht. „Das Saisonziel ,Besser als der letztjährige fünfte Platz abschneiden’ haben wir mit Platz drei beziehungsweise nach Pluspunkten als Tabellenzweiter erreicht. Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Manchmal fehlte allerdings die Souveränität in fremden Hallen“, sagte Weyerbrock nun in einem Interview auf der Vereinsseite. Wolf, 52, ist derselben Meinung. „Wir haben vor heimischer Kulisse in vielen Spielen fast das Optimum herausgeholt und tollen, begeisternden Handball gezeigt. Aber in der Fremde sind wir noch nicht so weit, dass man sagen kann, wir sind eine Spitzenmannschaft, die um den Aufstieg spielt. Aber im Großen und Ganzen hat die noch sehr junge Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht und sie hat sich positiv weiterentwickelt“, sagte er.

 Dass die Saison wegen der Corona-Krise abgebrochen wurde, empfinden die TVK-Macher als die „richtige Entscheidung“. „Es geht im Handball nur mit Vollkontakt und in meinen Augen sind Geisterspiele in unserer Sportart sehr schwierig vorstellbar“, sagte Wolf. Die verkürzte Saison hat finanzielle Folgen, das gibt Weyerbrock zu: „Der Einnahmeverlust durch die nicht mehr ausgetragenen vier Regionalliga-Heimspiele mit durchschnittlich fast 400 Zuschauern macht sich natürlich deutlich in unserer Kasse bemerkbar“, sagte er. Immerhin Allerdings konnte der Viertligist zuletzt melden, dass die Gladbacher Bank als Premiumsponsor weitermacht.

Den Vollbluthandballer Wolf schmerzt es indes, dass die Saison einfach vorbei ist. „Ich denke, alle hätten gerne ihren geliebten Sport bis Mai zu Ende gespielt“, sagte er. Zudem ist unter den gegebenen Umständen die Zukunft schwer zu planen. „Wann werden die Hallen wieder freigegeben? Wann darf ein Vollkontaktsport wie Handball wieder stattfinden? Schaffen es alle Vereine, finanziell über die Runden zu kommen? Wie sieht es in der Wirtschaft nach der Krise aus? Haben mittelständische Unternehmen noch Möglichkeiten, den Sport zu unterstützen? Und so weiter. Daher plane ich eine Vorbereitung ins Blaue“, sagte Wolf.

Was die Konstruktion des künftigen Teams angeht, hatte der TVK gut vorgearbeitet und vor der Krise die Weichen entscheidend gestellt. „Scouting, Probetrainingseinheiten und Gespräche mit potenziellen Kandidaten hatten wir bereits bis Ende Januar, und alle Verträge waren bis Ende Februar bereits unterschrieben. Gedanken über neue Spieler und deren Sichtung sind in den kommenden Monaten somit kein Thema“, sagte Weyerbrock.

Geplant ist der Start der Vorbereitung auf die neue Saison für den 29. Juni. Am Wochenende 5./6. September 2020 soll die Saison starten. „Wir werden sehen, mit welchen Einschränkungen der Spielbetrieb, insbesondere hinsichtlich Zuschauern, dann aufgenommen werden kann“, sagte Weyerbrock. Gleiches gilt für das Training.

Das Ziel der Korschenbroicher ist für die Zukunft indes klar definiert – auch, wenn die Verpflichtung eines Superspielers der Kategorie Mikkel Hansen eine Utopie bleiben wird: Der TVK will zurück in die Dritte Liga. „Wir wollen in den kommenden zwei Jahren den Sprung schaffen. Planen kann man so ein Vorhaben aber nur bedingt, da es auch in unserer Liga immer wieder Vereine gibt und geben wird, die für den Aufstieg ihren Kader entsprechend aufrüsten“, sagte Weyerbrock.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort