Handball Das Verbandsliga-Derby ist zugleich das absolute Topspiel

Handball · Der Tabellenzweite TSV Kaldenkirchen empfängt am Samstag den Spitzenreiter TV Geistenbeck. Es ist zudem das Treffen zweier sehr formstarker Mannschaften.

 Rüdiger Winter, Trainer des TSV Kaldenkirchen.

Rüdiger Winter, Trainer des TSV Kaldenkirchen.

Foto: Tanja Pickartz

Sprachen vor der Verbandsligasaison die Experten über die klaren Aufstiegsfavoriten, war vor allem vom TV Kapellen und der HSG Vennikel die Rede – doch beide Mannschaften dürften nach Lage der Dinge das Thema Aufstieg zu den Akten gelegt haben. Hinzu kam noch der TV Geistenbeck – und die Mannschaft von Trainer Thomas Laßeur ist nun, da die Saison in ihre entscheidende Phase geht, das Maß aller Dinge. Daran kann auch das 29:34 in Kapellen am vergangenen Spieltag nichts ändern, waren es doch die ersten Verlustpunkte, die der TVG einstecken musste. Am Samstag trifft nun der Tabellenführer auf den Zweitplatzierten. Es ist ein Topspiel, das zugleich ein Derby ist.

Denn der Tabellenzweite, der zur Zeit acht Minuspunkte aufweist, ist erstaunlicherweise der TSV Kaldenkirchen, mit dem wohl lediglich die absoluten Kenner der Szene gerechnet haben. Nach dem siebten Tabellenplatz im vergangenen Jahr war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass der TSV ganz oben mitmischen würde. Zwar kamen vier neue Spieler hinzu, doch es konnte kaum jemand damit rechnen, dass diese Jungspunde sofort einschlagen würden, was ihnen allerdings erfolgreich gelungen ist. Trotz ganz normaler Leistungsschwankungen seiner Talente ist das Team mittlerweile so stabil geworden, dass es diese Tatsache gut kompensieren kann. Und gerade im Angriff ist der TSV deutlich variabler geworden und erzielte bis dato die meisten Tore aller Mannschaften – gefolgt von Geistenbeck, das die beste Defensive stellen, gefolgt von den Kaldenkirchenern.

Beide Teams sind nicht nur in diesen Bereichen bestens aufgestellt, auch die Resultate der vergangenen zehn Partien sind schon wirklich beeindruckend. Der TSV weist eine Bilanz von 19:1 Punkten auf, der TVG kommt im selben Zeitraum auf 18:2 Punkte. Somit steht ein Duell an, auf das sich die Zuschauer freuen dürfen und dessen Ausgang ungewiss ist – auch wenn die Gäste nicht nur wegen des 27:23-Erfolges im ersten Aufeinandertreffen die Rolle des Favoriten inne haben.

Was jedoch erwarten die Trainer von diesem Spitzenspiel und wie schätzen sie den jeweiligen Gegner ein? „Geistenbeck spielt eine herausragende Saison. Gleichgültig wie das Spiel auch endet, wird es nichts an der Tatsache ändern, dass Geistenbeck aufsteigen wird, denn die Mannschaft steht absolut zu Recht ganz oben“, betont der Kaldenkirchener Trainer Rüdiger Winter und fügt hinzu: „Natürlich freuen wir uns auf das Spiel und werden auch versuchen, den Gegner so lange wie möglich zu ärgern. Es kann aber auch passieren, dass wir eine Klatsche bekommen. Dennoch bin ich mit der Saison schon sehr zufrieden, und ein gutes Spiel von uns würde das alles noch abrunden.“

Laßeur hingegen war wohl einer der wenigen, der den TSV schon vor der Saison auf der Rechnung hatte. „Für mich ist das Abschneiden von Kaldenkirchen keine große Überraschung, denn die Mannschaft ist gut aufgestellt und hat sich weiterentwickelt. Wir haben im Pokal gegen Lürrip nach der Niederlage in Kapellen eine gute Reaktion gezeigt, nun liegt unser Fokus auf dem Spitzenspiel“, sagte der Coach, der indes auch warnt: „Im bisherigen Saisonverlauf haben wir uns ein Polster erarbeitet, auf dem wir uns aber auch nicht ausruhen möchten. Wir müssen fokussiert bleiben, was uns in Kapellen gegen einen starken Gegner nicht gelungen ist, und dann kann man auch schon mal verlieren. Jetzt heißt es, am Samstag wieder in alles in die Waagschale zu werfen, um unsere Position zu festigen.“

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