Die Hausherren legten gleich richtig gut los. Die Abwehr machte gegen den international erfahrenen Rückraum der Ratinger einen guten Job und auch im Angriff lief es zunächst wie am Schnürchen. Der verdiente Lohn war eine 7:3-Führung nach zwölf Minuten. Als die nächsten Angriffe erfolglos gestaltet wurden, machte sich beim TVK aus unerfindlichen Gründen aber Unsicherheit breit. Beste Chancen wurden nicht genutzt, was den Gästen in die Karten spielte, die dann nicht nur ausglichen, sondern nach 21 Minuten mit 9:7 in Front gingen. „Wir haben uns durch einige Fehlwürfe irritieren lassen“, ärgerte sich der Korschenbroicher Trainer Gilbert Lansen nach der Partie.“ Zwar kamen seine Schützlinge noch einmal heran, doch in den letzten 90 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff kassierten sie drei Gegentreffer.

Nach einem kurzen Aufbäumen zu Beginn des zweiten Spielabschnittes zeigte sich erneut das gleiche Bild. Interaktiv erzielte binnen 90 Sekunden erneut drei Treffer und führte bereits mit 18:13. Unter den frenetischen Anfeuerungsrufen der Fans gaben sich die Gastgeber jedoch keinesfalls auf, bewiesen eine tolle Moral und kämpften sich Tor um Tor wieder heran. „Wir hatten uns für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen“, so Lansen. „Ganz toll fand ich, dass die Jungs selbst bei einem Rückstand die Köpfe nicht haben hängen lassen.“ Erst erzielte Neuzugang Henrik Ingenpaß in der 49. Minute den 20:20-Ausgleichstreffer, ehe Rechtsaußen Marcus Neven wenige Sekunden später mit dem neuerlichen Führungstreffer die Halle zum Brodeln brachte.

Die Schlussphase war dann nichts für schwache Nerven. Das Spiel wogte hin und her. Erst drei Minuten vor dem Abpfiff ging Ratingen mit 25:24 erneut in Führung – dem TVK blieb also noch genügend Zeit, um dieses Resultat zu korrigieren. Dazu boten sich dann auch zwei hochkarätige Gelegenheiten. Erst wurde Mats Wolf auf der halblinken Rückraumposition glänzend freigespielt, scheiterte jedoch mit seinem Wurf. Nur wenige Sekunden waren noch zu absolvieren, als Korschenbroich abermals das Spiel gut aufzog. Linksaußen David Biskamp, ansonsten ein sehr treffsicherer Schütze, wurde gut in Szene gesetzt, doch sein Wurf verfehlte gar das gegnerische Tor. „Auch in der Endphase verwerfen wir erneut wichtige Bälle“, so Lansen. „So belohnen wir uns nicht für ein wirklich tolles Spiel und lassen damit einen, wenn nicht sogar zwei mögliche Punkte liegen. Wir hatten auch mehr Überzahlsituationen, waren aber nicht so abgezockt wie Ratingen. Wenn man gefühlt 100 Mal auf das Tor wirft und dann nur 24 Mal trifft, kann man ein Spiel leider nicht gewinnen“, so Lansen nach seinem Regionalliga-Debüt mit dem TVK. „Dennoch hat unsere junge Mannschaft gezeigt, dass auch in dieser Saison wieder ganz oben mitmischen kann. Zum Schluss noch ein großes Kompliment an unsere Fans, die wirklich alles auch sich heraus geholt haben.“