Sieg des TVK besiegelt Abstieg von Neuss TV Korschenbroich dominiert Derby gegen Neuss

Handball-Regionalliga · Vor rund 600 Zuschauern wahrt der TV Korschenbroich mit dem 29:21-Erfolg in heimischer Waldsporthalle seine Chance im Aufstiegskampf der Handball-Regionalliga. Für den Neusser HV bedeutet die Derby-Niederlage hingegen den sicheren Abstieg. Beim TVK überzeugte insbesondere der Torhüter.

 Im Angriff überzeugte der TV Korschenbroich nicht immer, zeigte sich in Summe trotzdem deutlich gefährlicher als der Neusser HV.

Im Angriff überzeugte der TV Korschenbroich nicht immer, zeigte sich in Summe trotzdem deutlich gefährlicher als der Neusser HV.

Foto: Sven Frank

Gut 600 Zuschauer sorgten beim Derby zwischen dem TV Korschenbroich und dem Neusser HV in der Waldsporthalle für einen stimmungsvollen Rahmen – und am Ende gab es insbesondere für die Heimfans etwas zu feiern: Der TVK setzte sich mit 29:21 (11:9) erwartungsgemäß im Nachbarschaftsduell durch. Damit bleibt Korschenbroich als Tabellenzweiter dem Spitzenreiter aus Ratingen weiterhin dicht auf den Fersen.

Für die Gäste besiegelt die Niederlage hingegen den Abstieg aus der Regionalliga Nordrhein, der nun auch rechnerisch besiegelt ist. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist nicht mehr aufzuholen. „Der Abstieg ist jetzt natürlich keine große Überraschung mehr“, sagte der Neusser Trainer Julian Fanenbruck im Anschluss an die Partie nach einer katastrophalen Saison mit bislang nur fünf Punkten.

Die Bilder des Derbys zwischen TV Korschenbroich und Neusser HV
22 Bilder

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Foto: Sven Frank

In der Partie selbst erwischten die Gastgeber aus Korschenbroich den besseren Start und gingen schnell mit 5:2 nach acht Minuten in Führung, zur Mitte der ersten Hälfte lag der Vorsprung bereits bei 9:5. Dabei machte die Abwehr einen guten Job und ließ nur wenige Chancen zu. Herausragend jedoch war die Vorstellung von Torhüter Mika Schoolmeesters, der eine unglaubliche Quote von gehaltenen Würfen von weit mehr als 50 Prozent erreichte und am Ende 19 Paraden zu Buche stehen hatte. Und das innerhalb von 45 Minuten, denn Mitte der zweiten Halbzeit kam Felix Krüger ins Spiel.

„Das war eine ganz starke Vorstellung in der Deckung, aber die Effektivität im Angriff war nicht das, was ich mit vorgestellt hatte, obwohl wir die Möglichkeiten richtig gut herausgespielt hatten“, sagte der Korschenbroicher Trainer Gilbert Lansen.

Die Probleme im Angriff brachten zwischenzeitlich die Gäste zurück ins Spiel. Fanenbruck: „Anfangs sind wir an unserer Fehlerquote und an einem tollen Korschenbroicher Torhüter gescheitert. Dann hat unsere Deckung jedoch sehr gut gestanden und dem TVK sind nicht immer Lösungen eingefallen.“ Zur Halbzeit führte der TVK lediglich noch mit 11:9.

In der 20. Minute gab es eine unschöne Szene: Der Korschenbroicher Kapitän David Klinnert trat zum Siebenmeter an und traf den Neusser Torhüter bei seinem Wurfversuch im Gesicht, was dem Schützen die Rote Karte bescherte.

Nach dem Seitenwechsel war Korschenbroich zunächst erneut das dominante Team und baute seinen Vorsprung schnell auf 15:11 aus. Es gab nochmals ein Aufbäumen des NHV, der allerdings nur noch auf 14:16 verkürzen konnte. Im Anschluss scheiterte der Neusser Haupttorschütze Daniel Zwarg mit einem Siebenmeter an Schoolmeesters, was für die Gastgeber so etwas wie eine Initialzündung war – denn im Anschluss warfen sie fünf Tore in Folge und setzten sich vorentscheidend auf 21:14 ab. Eine starke Bewerbung aufseiten der Neusser hinterlegten die treffsicheren Daniel Küpper-Ventura und Dustin Franz, die nächste Saison beim TVK auflaufen werden.

„Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert“, betonte Lansen. „Die Abwehr war über die gesamte Spielzeit richtig gut und hätten wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit besser genutzt, wäre der Sieg nicht nur deutlicher ausgefallen, das Spiel wäre zur Pause bereits entschieden gewesen. Teilweise hatten wir bei unseren Würfen aber auch ziemlich viel Pech, darüber hinaus fehlte die Zielstrebigkeit. Hinten heraus hatten wir einfach mehr zuzusetzen und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, Neuss könnte uns gefährlich werden.“

Die Analyse seines Gegenübers fiel etwas anders aus. „Die Niederlage ist meines Erachtens etwas zu hoch. Leider fehlte uns am Ende die Kraft, der große Knackpunkt waren allerdings unsere 28 Fehlwürfe, wobei auch noch unkonzentrierte Abschlüsse hinzukommen. Korschenbroich war heute kein Gegner, den wir nicht hätten schlagen können.“

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