Niederlage Sekunden vor Schluss gegen Oppum Trainer Liedtke sieht „schlechteste Halbzeit“ des TV Lobberich

Handball-Oberliga · Der Coach des TV Lobberich geht mit der Leistung seines Teams bei der 28:29-Pleite gegen Oppum hart ins Gericht. Der TSV Kaldenkirchen feiert ersatzgeschwächt einen Sieg.

Der TV Lobberichverliert gegen- Handball Oppum.

Der TV Lobberichverliert gegen- Handball Oppum.

Foto: Tom Ostermann

Einen rabenschwarzen Tag erlebte der TV Lobberich, der beim Abstiegskandidaten Handball Oppum mit 28:29 (11:16) verlor. „Das war wohl die schlechteste Halbzeit, die ich je von meiner Mannschaft gesehen habe“, ärgerte sich der Lobbericher Spielertrainer Christopher Liedtke. In der Deckung fehlte jegliche Zuordnung, das Zusammenspiel von Torhüter und Abwehr funktionierte nicht, der Gegner wurde zu spät attackiert und von der notwendigen Aggressivität war überhaupt nichts zu sehen. Dieses desaströse Bild kann ebenfalls auf die Offensive angewendet werden. Häufig verstrickte sich der TVL in Einzelaktionen, technische Unzulänglichkeiten häuften sich und viele Würfe wurden einfach viel zu früh genommen. Von einer Einheit war in den ersten 30 Minuten nun wirklich nicht viel zu sehen. Gleich der Start ging gründlich in die Hose, denn ehe sich die Lobbericher versahen, lagen sie auch bereits mit 1:7 im Hintertreffen. Bis zum Pausenpfiff änderte sich an dem Rückstand nur wenig.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit wurde ebenfalls verschlafen. Dann jedoch rappelte sich der TVL auf. Die Grundordnung in der Defensive war wieder vorhanden und im Angriff agierte man mit der nötigen Geduld. Lobberich holte nun Tor um Tor auf und lag zwei Minuten vor dem Abpfiff mit 28:27 in Front. Der TVL hatte das Momentum absolut auf seiner Seite. Die Hausherren ließen die Köpfe bereits ein wenig hängen, nachdem sie eine so hohe Führung verspielt hatten, außerdem hatten die Gäste in den letzten beiden Minuten wegen einer Zeitstrafe gegen Oppum noch numerische Überzahl. So sah es nach einem glücklichen Erfolg aus, der dann aber auch noch aus den Händen gegeben wurde. Oppum traf Sekunden vor Schluss zum 29:28-Sieg. „Am Ende hatte ich noch Hoffnung, aber es kam ja leider anders. So war es ein gebrauchter Tag.“ Vielleicht war diese schlechte Vorstellung auch dem Mini-Kader der Lobbericher geschuldet. Mit nur zwei Auswechselspielern angetreten, hatten sie am Ende davon keinen mehr zur Verfügung.

Torschützen des TVL: Falke (7/2), Pasch, Mähler, B. Liedtke (je 4), Walter, Hoffmanns und Himmel (je 3)

Vor der Partie bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade häuften sich beim TSV Kaldenkirchen die Hiobsbotschaften. Am Freitag meldeten Dennis van Wesel, Thomas Heyer, Lukas Schürmanns und Cedric Brüster erkrankt ab. So hatten die Gäste lediglich einen Rumpfkader zur Verfügung, der sich jedoch mehr als achtbar aus der Affäre zog und dank einer enormen Willensleistung mit 30:26 (15:13) gewann. Das war bei insgesamt acht fehlenden Spieler schon eine bemerkenswerte Leistung. „Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft“, freue sich der Kaldenkirchener Trainer Volker Hesse nach dem Schlusspfiff. Erstaunlich war dabei auch die Leistung von Mathis Coenen, der zwar erkrankt war, sich jedoch in den Dienst der Mannschaft stellte. Er führte geschickt Regie, war stets extrem torgefährlich und das Zusammenspiel mit Kreisläufer Jens Dauben funktionierte ausgezeichnet. Dauben holt insgesamt sieben Siebenmeter für seine Mannschaft heraus. „Es ist schon wirklich beachtlich, wie unser Lazarett heute aufgetrumpft hat“, lobte Hesse. Mitte der zweiten Halbzeit leistete sich der TSV jedoch eine fünfminütige Schwächephase, in der die Hausherren die Partie zu ihren Gunsten drehten. Als sie dann auch noch einen Siebenmeter zugesprochen bekamen, schien es mit der Herrlichkeit der Gäste vorbei. Diese bäumten sich jedoch abermals auf, erhöhten das Tempo und fuhren einen letztlich verdienten Erfolg ein.

Torschützen des TSV: Kamps (8/), M. Coenen (7/1), Tötsches (5/1), Niehoff (3), Rongen (3/3), Killars, Dauben (je 2) und S. Coenen.

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