Erfolg gegen den TSV Kaldenkirchen Lobberichs Derbysieg ist beste Werbung für den Handball

Handball-Oberliga · Im Grenzland-Derby besiegt Lobberich den TSV Kaldenkirchen. Das Spiel bietet Tempo, Fehler und Spannung bis zum Schluss. Kaldenkirchens Trainer Volker Hesse hadert später mit der Ungeduld seiner Spieler.

TV Lobberich gewinnt das Derby gegen den TSV Kaldenkirchen. Es war das erste Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel seit fünf Jahren.

TV Lobberich gewinnt das Derby gegen den TSV Kaldenkirchen. Es war das erste Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel seit fünf Jahren.

Foto: Tom Ostermann

Erstmals seit fünf Jahren fand wieder das Derby zwischen dem TV Lobberich und dem TSV Kaldenkirchen statt. Und das Spiel hielt, was es im Vorfeld versprach: Die Lobbericher Sporthalle war bis zum letzten Platz ausverkauft, beide Mannschaften schenkten sich nichts und gingen über die gesamte Spielzeit ein enorm hohes Tempo. Auch an Spannung und Dramatik sollte es in der Schlussphase nicht fehlen. Am Ende bezwang Lobberich den TSV denkbar knapp mit 30:29 (16:15).

„Dieses Spiel war Werbung für den Handballsport im Grenzland“, sagte der Lobbericher Trainer Christopher Liedtke. „Die Halle war ausverkauft, die Fans trieben ihr Team nach vorne, die Schiedsrichter waren richtig gut, also ein rundum gelungenes Event.“ Rein sportlich gesehen erwischten die Gastgeber den etwas besseren Start und konnten sich zwischenzeitlich mit vier Toren absetzen. „Wir haben in der ersten Halbzeit noch zu viel liegen gelassen“, ärgerte sich Liedtke nach dem Schlusspfiff. Immerhin konnten drei Tempogegenstöße und zwei Siebenmeter nicht verwandelt werden, woran aber auch der stark aufspielende TSV-Torhüter Christian Thommessen nicht ganz unschuldig war.

Allerdings haderte auch der Kaldenkirchener Trainer Volker Hesse: „Wir haben zuvor ganz klar die Devise ausgegeben, nicht zu früh abzuschließen, sondern zu warten, bis sich eine gute Chance ergibt, damit wir Lobberich nicht zu ihrem schnellen Umschaltspiel einladen. Und was passiert bei unseren ersten vier Angriffen? Der Ball wird unkontrolliert und unvorbereitet auf das Lobbericher Tor gepfeffert. Da brauchten wir uns gar nicht wundern, einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen.“

Mitte der ersten Halbzeit änderte sich Bild. Beim TVL erhöhten sich die Fehler bei den Angriffen, was die Gäste ihrerseits zu nutzen wussten und über Tempo nun Tor um Tor verkürzen konnten. Außerdem war die Lobbericher Abwehr nicht mehr so sattelfest wie zu Beginn. Als dann auch Überzahlsituationen, in denen die Kaldenkirchener Defensive aufopferungsvoll um jeden Ball kämpfte, nicht genutzt wurden, kamen die Gäste bis zum Pausenpfiff bis auf ein Tor heran.

Direkt nach dem Seitenwechsel vergab Lobberich erneut zwei Tempogegenstöße und die Partie blieb bis zum Zwischenstand von 18:18 absolut ausgeglichen. Plötzlich hatten die Gäste das Momentum auf ihrer Seite und hätten durchaus in Führung gehen können. Zunächst verwarfen sie einen Siebenmeter, dann erkämpften sie sich zwar den Ball, leisteten sich aber zwei technische Fehler. Es folgte eine dramatische Schlussphase, in der das Glück aus Seiten der Gastgeber war, denn ein Wurf der Kaldenkirchener sprang vom Innenpfosten wieder heraus, so wurde es dann nichts mehr mit dem Ausgleich.

„Es war das erwartet schwere Spiel, doch am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite“, betonte Liedtke. „Viele unserer jungen Spieler haben heute sehr nervös agiert. Es lag wohl auch daran, dass es ihr erstes Derby war. Heute hat mir unser Umschaltspiel sehr gut gefallen und auch, dass sich alle Feldspieler an den Toren beteiligt haben. Allerdings bin ich mit der Wurfquote und der Anzahl der Fehler nicht zufrieden. Hier können wir uns auf jeden Fall noch verbessern.“

„Natürlich sind wir traurig und enttäuscht“, machte Hesse kein Geheimnis aus seinen Gefühlen. „Wir beginnen einfach viel zu hektisch und können uns bei unserem Torhüter bedanken, dass wir im Spiel geblieben sind. Die Anzahl der technischen Fehler hat mich heute sehr geärgert, was meines Erachtens auch entscheidend war und uns Zählbares gekostet hat. Hervorheben möchte ich die tolle Moral der Mannschaft, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Wir haben in den vergangenen Wochen schon richtig gute Auftritte geboten, aber danach wirst du am Ende nicht bewertet. Vielleicht wäre heute ein Unentschieden sogar gerecht gewesen.“

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