Favorit für den Aufstieg? Borussia mit Lehrstunde für Kaldenkirchen

Handball-Oberliga · Das Derby beim TSV dominiert Borussia Mönchengladbach und gewinnt deutlich. Trainer Ronny Rogawska sieht die beste Saisonleistung seines Teams. Borussia untermauert damit seine Ansprüche auf den Regionalliga-Aufstieg.

Beim TSV Kaldenkirchen gibt Ronny Rogawksa, Trainer von Borussia Mönchengladbacher, die Marschrichtung vor.

Beim TSV Kaldenkirchen gibt Ronny Rogawksa, Trainer von Borussia Mönchengladbacher, die Marschrichtung vor.

Foto: Tom Ostermann

Der TSV Kaldenkirchen musste seine erste Niederlage einstecken. Vor heimischem Publikum verlor der Aufsteiger das Derby unerwartet hoch mit 22:38 (10:18).

Die Hausherren erwischten gleich einen sehr schlechten Start und lagen nach vier Minuten bereits mit 0:4 im Hintertreffen. In der Deckung bekamen sie keinen Zugriff und im Angriff agierten die Schützlinge von Trainer Volker Hesse zu nervös. Zu diesem Zeitpunkt war bereits zu erahnen, was auf den TSV zukommen könnte. „Es ist wirklich schade, dass von unseren Spielern heute keiner Normalform erreichte“, so Hesse. „Ausgenommen Dennis van Wesel, der noch einen ganz ordentlichen Part gespielt hat. Aber selbst dann, wenn bei uns heute alles gepasst hätte, hätten wir wohl kaum gewonnen.“

Bezeichnend war die Angriffsleistung der Gastgeber. Kaldenkirchen schaffte es nicht, den gegnerischen Defensivverbund in Bewegung zu bringen und somit mangelte es dann an den Lücken, um zum Erfolg zu kommen. Als Kaldenkirchen dann mit 5:8 auf 6:16 zurückfiel, war die Messe für den TSV gelesen.

„Das ist schon ein tolles Team, gegen das wir heute gespielt haben“, erkannte Hesse neidlos an. „Natürlich verliere ich nicht gerne und wenn, dann schon gar nicht so hoch, das ist schon eine Ohrfeige. Gladbach hat halt die Qualität, die Fehler, die du machst, sofort zu bestrafen. Dennoch können wir auch Positives aus diesem Spiel ziehen. Ohne Wenn und Aber war es für uns eine Lehrstunde, dabei haben wir deutlich aufgezeigt bekommen, woran wir in Zukunft noch arbeiten müssen. Außerdem konnte jeder Spieler erkennen, wie sein Leistungsstand ist und wo er sich verbessern kann.“

Die Niederlage sei letztlich auch in der Höhe verdient, betonte ein konsternierter Kaldenkirchener Coach. „Mönchengladbach war uns in allen Belangen und Mannschaftsteilen komplett überlegen und hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass dieses Team der absolute Top-Favorit auf den Aufstieg in die Regionalliga ist. Die hohen Erwartungen der Fans haben wir leider nicht erfüllen können.“

Zufrieden zeigten sich dagegen die Borussen. „Wir sind hoch motiviert an die Aufgabe herangegangen“, versicherte der Mönchengladbacher Trainer Ronny Rogawska. „Das ist aber auch das, was ich von den Jungs im Vorfeld verlangt habe und was sie auch glänzend umgesetzt haben. Wir müssen stets bereit sein, an unsere Grenzen zu gehen, sonst kann es auch schon einmal brenzlig werden.“

In der Defensive konnten sich die Gäste einmal mehr auf ihren glänzend aufgelegten Torhüter Matthias Hoffmann verlassen, der bereits in den ersten Minuten einige Großchancen der Kaldenkirchener entschärfte. Aber auch der Rest der Abwehrformation war stets auf dem Posten. Es gab keinen Spieler, der die Zweikämpfe nicht annahm. Und war dann doch einmal eine Lücke entstanden, kamen von den Seiten immer wieder hilfreiche Hände.

Damit jedoch nicht genug. Auch im Angriff der Mönchengladbacher passte fast alles zusammen. Die Spielabläufe wurden mit einer enormen Souveränität vorgetragen und unvorbereitete Würfe waren an diesem Tag Mangelware. Stets wurden die Angriffe geduldig vorgetragen, immer der besser postierte Mitspielee gesucht und häufig auch gefunden. Hinzu kommt noch, dass die Borussen über die gesamte Spielzeit ein sehr hohes Tempo gingen. Dieses Mal machte sich der breite Kader, wo jede Position doppelt besetzt ist, positiv bemerkbar. Rogawska wechselte bereits früh munter durch, damit das Tempospiel nicht vernachlässigt wurde. Egal, welchen Spieler er auch einwechselte, von einem Leistungsabfall innerhalb seiner Mannschaft war überhaupt nichts zu sehen.

„Das war bis jetzt ganz bestimmt die beste Saisonleistung“, sagte der Borussen-Coach. „Natürlich habe ich im Vorfeld nicht einem so deutlichen Sieg gerechnet, aber heute hat das Team gezeigt, welches Potenzial wirklich in ihm steckt. So kann man dann auch auswärts ein Spiel in einer so dominanten Art und Weise bestimmen. Genau so müssen wir dann allerdings auch weiter machen. Jetzt freuen wir schon alle auf das nächste Derby am Freitag gegen den TV Geistenbeck.“

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