Spannendes Final Four in der Jahnhalle ATV Biesel und TV Geistenbeck verteidigen Titel im Kreispokal

Handball-Kreispokal · Im Mönchengladbacher Kreispokal haben die Damen des ATV Biesel und der TV Geistenbeck bei den Herren die Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Insbesondere das Endspiel zwischen den beiden Oberligisten TVG und Borussia Mönchengladbach bot in der Jahnhalle viel Dramatik.

 Freude in der Jahnhalle: Der TV Geistenbeck verteidigt den Kreispokal-Titel bei den Herren mit einem Finalsieg über Borussia Mönchengladbach.

Freude in der Jahnhalle: Der TV Geistenbeck verteidigt den Kreispokal-Titel bei den Herren mit einem Finalsieg über Borussia Mönchengladbach.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Zum Abschluss der Handballsaison stand am Wochenende das Final-Four des Mönchengladbacher Kreispokals in der Jahnhalle an. Die Damen des ATV Biesel haben ihren Titel mit einem 40:34 im Finale gegen den HSV Wegberg verteidigt. Bei den Männern setzte sich der TV Geistenbeck in einem spannenden Topduell mit 27:26 gegen Borussia Mönchengladbach durch.

Am Samstag eröffneten Bezirksoberligist Turnerschaft Lürrip und Verbandsligist ATV Biesel mit dem ersten Halbfinale bei den Frauen das spannende Handballwochenende. „Nach dieser Saison mit Platz acht in der Liga wollten wir zeigen, dass wir richtig gut Handball spielen können. Wir waren top-motiviert und wollten den Sieg aus dem Vorjahr verteidigen“, sagte Mayte Kannen, die bei Biesel am Wochenende als Trainerin eingesprungen war.

Offensiv überrollte der ATV die klassentiefere Turnerschaft, zog in der zweiten Halbzeit davon und machte mit dem 48:32-Erfolg den Finaleinzug klar. Im zweiten Halbfinale zog Oberliga-Aufsteiger HSV Wegberg nach. Im Duell mit dem zukünftigen Ligakonkurrenten Rheydter TV gewann der HSV mit 26:22. „Meine Mannschaft wollte Rheydt unbedingt schlagen“, sagte HSV-Trainer Siegfried Wagner, der den Sieg gegen den RTV mit einigen Ausfällen teuer bezahlte: „Der RTV hat uns gezeigt, wie die Oberligahärte funktioniert. Es war kein schönes Spiel“, so der HSV-Coach.

Mit Blick auf das Finale am Sonntag bedeuteten die Verletzungen aus dem Halbfinale eine schwierige Aufgabe für Wegberg. In der Liga hatte Wegberg noch beide Duelle gegen Biesel für sich entschieden, im Kreispokal sah das nun anders aus. „Wir haben eine viel bessere Abwehr gestellt als in der Liga. Mit unserer offensiven Deckung kam Wegberg nicht so gut zurecht“, sagte Kannen, deren Team sich bis zur Pause mit 21:14 abgesetzt hatte.

„Uns hat die Bank komplett gefehlt, deswegen hatten wir eigentlich keine Chance. Von daher hat Biesel verdient gewonnen“, sagte Wagner. Unter dem Strich gewann der ATV das Finale mit 40:34 und verteidigt damit seinen Titel. „Wir haben heute alles reingehauen, für uns hat der Pokal schon einen hohen Stellenwert“, betonte Kannen nach dem zweiten Kreispokalsieg in Folge.

Im ersten Männer-Halbfinale waren die Rollen klar verteilt. Regionalliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach hatte mit Landesligist ATV Biesel keine Probleme und gewann nach 18:6-Halbzeitführung standesgemäß mit 39:15. Etwas mehr Spannung versprach das Aufeinandertreffen von Titelverteidiger TV Geistenbeck und Verbandsligist Turnerschaft Lürrip. „Wir haben einfach Bock auf den Pokal und sind sehr motiviert. Das hat man an unserer Körpersprache am Wochenende gesehen“, sagte Geistenbeck-Trainer Thomas Laßeur, dessen Mannschaft gegen Ende des ersten Durchgangs erstmals richtig davonziehen konnte. Nach dem Halbzeitstand von 9:15 kam die Turnerschaft von Trainer Tobias Elis im zweiten Durchgang nie mehr gefährlich ran und musste sich dem TVG mit 19:27 geschlagen geben.

Für Sonntag stand also fest, dass es das Duell der beiden Favoriten im Finale geben würde, das gleichzeitig die Neuauflage des Vorjahresendspiels war. Anders als in den Ligaduellen, die Borussia jeweils ziemlich deutlich für sich entschied, konnte Geistenbeck personell aus dem Vollen schöpfen. Gleichzeitig war die Personaldecke beim Oberliga-Meister etwas dünner. Von Beginn an entwickelte sich ein enges Endspiel, in dem Geistenbeck beim 9:8 in der 23. Minute das erste Mal in Führung ging. In der Folge lag Borussia nie mehr vorne, auf der anderen Seite wuchs der Vorsprung allerdings auch nie auf mehr als drei Tore. In der Schlussphase wurde es noch einmal besonders brenzlig, als Geistenbeck beim Stand von 23:22 plötzlich in doppelter Unterzahl spielen musste.

Diese Phase überstand der TVG beinahe schadlos und 100 Sekunden vor dem Ende traf Mick Leistner mit dem 27:26 zur erneuten Führung für den Titelverteidiger. Darauf hatte das Team von Trainer Ronny Rogawska keine Antwort mehr – der Titel ging also auch in diesem Jahr an den TV Geistenbeck. „Das war Dramatik pur. Wir haben über 40 Minuten geführt, von daher war es schon verdient“, resümierte Laßeur, den vor allem die Leistung von Nico Reinartz freute, der nach einer langen Verletzungspause zurückkehrte: „Er hat unserem Spiel sehr gutgetan. Es freut mich besonders, dass ein Spieler nach so einer Leidenszeit direkt so einen Erfolg einfahren kann.“

Der Pokalsieg bedeutet für Geistenbeck das Ticket für den HVN-Pokal, hat gleichzeitig aber auch symbolischen Charakter, wie Trainer Laßeur erklärt: „Wir als TV Geistenbeck sind immer im Schatten von Borussia. Wir wissen, dass wir uns zumindest über den Pokal einen Erfolg holen können. Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die Sommerpause. Wir sind eine Pokalmannschaft, das haben wir in den letzten Jahren unter Beweis gestellt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort