Deutliche 24:34-Niederlage TVK zahlt gegen Longericher SC Lehrgeld

Handball-3 Liga · Bei der 24:34-Auswärtsniederlage ist die Korschenbroicher Fehlerquote einfach zu hoch. Eine zwischenzeitliche Aufholjagd blieb ohne Langzeiteffekt. Bemerkenswert war die Unterstützung der Fans. Das muss besser werden.

Der TV Korschenbroich zeigte sich gegen den Longericher SC nicht reif genug.

Foto: Sven Frank

Freitag, der 13. ist für viele abergläubische Menschen ein Unglückstag, doch dieses Datum war sicherlich nicht der Grund, dass der TV Korschenbroich sich eine deftige 24:34 (14:16)-Niederlage beim Longericher SC abholte. Er konnte im dritten Saisonspiel der 3. Liga nur phasenweise die gewünschte Leistung abrufen.

Dabei fing es für die Gäste noch ganz gut an, erzielten sie doch durch Mats Wolf vor offiziell 333 Zuschauern nach 48 Sekunden den ersten Treffer der Partie und konnten drei Minuten später durch Henrik Schiffmann erneut in Führung gehen, doch dieser 2:1-Zwischenstand war auch der Letzte, der die Korschenbroicher an diesem Abend als in Front liegend anzeigte.

Eine kurze Phase blieb die Partie noch ausgeglichen, was nicht zuletzt ein Verdienst des glänzend aufgelegten Korschenbroicher Torhüters Mika Schoolmeesters war. In der Folgezeit war es insbesondere der Angriff, der patzte. Es wurde zu überhastet abgeschlossen und häufig wurden dann auch die falschen Entscheidungen getroffen. Diese Fehler bestraften die Longericher konsequent durch Tempogegenstöße, aber auch im gebundenen Angriffsspiel trumpften sie an diesem Abend auf.

Beim Rückstand von 4:11 nahm TVK-Trainer Frank Berblinger eine Auszeit. Er stellte seine Deckung auf eine offensivere 5:1-Variante um und spielte nun mit einem siebten Feldspieler. Die taktischen Umstellungen griffen auch prompt, das Korschenbroicher Team war kaum wiederzuerkennen und kam zwei Minuten vor dem Pausenpfiff dann gar zum 14:14-Ausgleichstreffer durch Max Zimmermann. Dennoch musste man vor dem Seitenwechsel aber noch zwei Tore hinnehmen, wobei gerade das letzte nach einem katastrophalen Fehlabspiel besonders unnötig war.

„In der Phase, als wir in Rückstand gerieten, hat im Angriff die letzte Überzeugung und in der Deckung der letzte Schritt gefehlt“, monierte Berblinger. „Nach den Umstellungen waren wir dann in der Abwehr deutlich aggressiver, haben sofort Zugriff bekommen und diese Sicherheit übertrag sich dann auch auf die Angriffsleistung“, fuhr der Coach fort. „Wir hätten durchaus ausgeglichen in die Pause gehen können, leisten uns aber erneut große Schnitzer im Spielaufbau“, so Berblinger.

Die Gäste bewiesen Moral und zu Beginn der zweiten 30 Minuten war der TVK wieder in Schlagdistanz. Das währte allerdings nicht lange. Schnell zogen die Longericher erneut davon, allerdings begünstigt durch die Korschenbroicher Fehler. Innerhalb von zehn Minuten spielte sich der TVK zehn richtig gute Chancen heraus, leistete sich dabei jedoch acht Fehlwürfe. Die Gastgeber zogen bis zur 50. Minute dann entscheidend auf 27:19 davon. Diesen Vorsprung konnte der TVK nicht mehr parieren.

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns 14 Fehlwürfe und sieben technische Fehler geleistet, was Longerich erstens eiskalt bestrafte und zweitens in der Summe einfach viel zu viel ist. Von der Qualität her waren wir nicht zehn Tore schlechter, aber von der Effektivität her“, kritisierte Berblinger unumwunden.

Es gibt aber auch Positives mitzunehmen. An erster Stelle waren dies die Korschenbroicher Fans, die fast einen kompletten Block in der fremden Sporthalle ausfüllten. „Die Unterstützung war fantastisch und darf auch gerne so weiter gehen. Es war vorbildlich, wie die Fans versucht haben, die Mannschaft auch bei Rückständen immer wieder nach vorne zu pushen“, lobte der Trainer. Und war durch noch etwas ermutigt:

„Positiv war auch, nach einem 4:11-Rückstand wieder ins Spiel zu kommen, und auch die Vielzahl der erspielten Möglichkeiten. Jetzt heißt es weiter arbeiten und die Fehler minimieren, dann kommen auch die gewünschten Ergebnisse.“ Am nächsten Samstag empfängt der TV Korschenbroich um 19.30 Uhr den TuS Opladen. Der Gegner hat bisher zwei Partien gewonnen und liegt mit 4:2 Punkten auf Platz sieben der Tabelle.