Saisonfazit SC Rheindahlen Warum beim SC Rheindahlen stets Spektakel garantiert ist

Fußball-Kreisliga A · Mit Kantersiegen wie einem 9:1 oder einem 12:5 landete Rheindahlen auf Platz fünf der A-Liga. Die Offensive war aufstiegsreif, die Defensive hingegen nicht. Trotz wichtiger Abgänge sieht Trainer Eyüp Tasyapan sein Team auch kommende Saison oben in der Tabelle mitspielen.

Der SC Rheindahlen war insbesondere in der Defensive in der abgelaufenen Spielzeit zu anfällig.

Der SC Rheindahlen war insbesondere in der Defensive in der abgelaufenen Spielzeit zu anfällig.

Foto: Theo Titz

Der SC Rheindahlen verdiente sich in der abgelaufenen Saison quasi den Titel „Best of the rest“ – die Mannschaft beendete die Saison hinter den vier Aufstiegskandidaten Red Stars, Türkiyemspor, Odenkirchen und Rheydter SV auf Rang fünf. Damit ist Trainer Eyüp Tasyapan grundsätzlich zufrieden. Denn die Mannschaft zeigte, was der Trainer sehen will: kompromisslosen Angriffsfußball. Für die neue Saison muss er allerdings auch auf wichtige Offensivstützen verzichten.

So lief die Rückrunde

Den Auftakt verpatze Rheindahlen: Zwar gab es zu Jahresbeginn zunächst einen 3:1-Erfolg gegen den SC Hardt, die folgenden beiden Spiele gegen die Spitzenteams Türkiyemspor (2:3) und Rheydter SV (2:4) gingen jedoch verloren. „Leider haben wir zum Start der Rückrunde mit Ausfällen etwas Pech gehabt“, sagt Tasyapan, „die Topspiele haben wir verloren, damit war es nicht mehr möglich, oben anzugreifen.“ Im Anschluss kam die Mannschaft allerdings schnell wieder in die Spur: Viersen II schlug sie 9:1, GW Holt mit 12:5. Weitere Siege gab es gegen Hehn (4:3), Polizei SV (5:2) und Neersbroich (5:3). Zum Saisonabschluss gab es ein torreiches 5:5-Remis gegen RW Venn.

Das war gut

Bei Spielen von Rheindahlen war Spektakel garantiert: In jeder Rückrunden-Begegnung mit SC-Beteiligung fielen mindestens vier Tore, Rheindahlen selbst erzielte nur in einer Partie weniger zwei eigene Treffer. Mit insgesamt 98 Toren stellt es zusammen mit Odenkirchen die beste Offensive der Liga. „Das ist die Philosophie, die ich als Trainer vorlebe“, sagt Tasyapan. Bedeutet: Offensive Ausrichtung, hohes Pressing, egal, wie der Gegner heißt. „Wir haben die Ambition, in den ersten 20 bis 30 Minuten das erste Tor zu erzielen, was uns oft gut gelungen ist“, sagt der Trainer, dem insbesondere Kondition und Power seiner Mannschaft gefielen. Ein weiterer Aspekt: Rheindahlen verfügt über mehrere Torjäger, mit Enrico Zentsch (22 Treffer), Ferhan Tam (21), Atabey Kaplan (16) und Marius Esser (12) trafen vier Spieler zweistellig.

Kreisliga A: Spieler, Trainer, Torhüter und Team der Saison
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Das war nicht so gut

Durch die extrem offensive Ausrichtung ist Rheindahlen defensiv anfällig, das zeigen die 72 Gegentore. „In der Rückwärtsbewegung sind wir nicht gut. Nach Ballverlust schalten wir zu langsam in die Defensive um. Das ist unser Defizit“, sagt Tasyapan. In sechs Spielen kassierte seine Mannschaft mehr als vier Gegentore – deutlich zu viel für ein Team der oberen Tabellenhälfte.

Spieler der Saison

Tasyapan hebt seinen besten Torschützen hervor: Enrico Zentsch, der in 19 Spielen 22 Tore erzielte und sieben weitere vorbereitete. „Er ist ein überragender Stürmer“, so Tasyapan.

So geht es weiter

Offensiv verliert die Mannschaft an Qualität: Mit Tam wechselt ein Top-Stürmer zu Welate Roj in die B-Liga, mit Kaplan ein weiterer zum Rheydter SV. Einen wichtigen Defensivspieler verliert der Verein zudem mit Hassler Maduthies, der ebenfalls zum RSV geht. Neuzugänge sind Tunahan Isik und Ahmet Aydin vom PSV sowie Torhüter Patrick Becker aus Odenkirchen. „Wir haben 23 Spieler, das reicht“, sagt Tasyapan. Trotz der Abgänge nennt er erneut hohe Ziele für die kommende Spielzeit: „Viele trauen uns nicht viel zu, wie im vergangenen Jahr. Das sehe ich aber als unsere Chance. Wenn alle da und fit sind, können wir locker wieder oben mitspielen.“ Für den Aufstieg fehle im Vergleich zur Konkurrenz zwar die Qualität, Tasyapan fügt aber auch an: „Wenn sich die Jungs an das Gewinnen gewöhnen, es selbstverständlich wird, dann weiß man nie.“

(dbr)
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