Hockey "Habe nur gute Erinnerungen an die Spanier"

Sie treffen heute mit der Deutschen Nationalmannschaft bei der Champions Trophy im Gladbacher Hockey-Park auf Spanien. Werden da Erinnerungen an das WM-Halbfinale 2006 an gleicher Stelle wach?

Fürste Ich denke sowohl an das Halbfinale als auch an das Olympia-Finale 2008, welches wir ebenfalls gewonnen haben. Generell habe ich an Spanien nur gute Erinnerungen, gegen sie habe ich noch kein wichtiges Spiel verloren. Aber unser Sieg im Siebenmeterschießen in Gladbach war sicher einer der größten Höhepunkte, die wir je hatten. Ein Spiel mit Höhen und Tiefen.

In dem Sie selbst als damals jüngster Spieler im deutschen Kader einen Treffer erzielten, später aber im Siebenmeterschießen scheiterten.

Fürste Ja, es war der absolute Wahnsinn. Aber das sind Spiele, aus denen man viel lernt.

Nun gehören Sie zu den Routiniers.

Fürste Die vier Jahre waren sehr interessant, weil es schon einen Umbruch gab. Anfangs war ich unbefangen und hatte noch die Gelegenheit, von sehr erfahrenen Spielern zu lernen. Mit der Zeit hat sich meine Rolle geändert und ich habe mehr Verantwortung übernehmen müssen.

Dabei sind Sie jetzt auch erst 25 Jahre alt. Werden Hockey-Nationalspieler schneller flügge als in anderen Mannschaftssportarten?

Fürste Die Integration junger Spieler ist bei uns auf jeden Fall einfach, da sie schon in den Vereinen sehr früh auf hohem Niveau spielen und Verantwortung übernehmen dürfen. Zudem spielen wir von der U16 bis zur A-Mannschaft alle mit den selben Strukturen. So ist es auch ein fließender Prozess, wenn mal mehrere Routiniers auf einmal aufhören.

Verspürt die Mannschaft bei der Champions Trophy im eigenen Land einen erhöhten Druck?

Fürste Nein, überhaupt nicht. Doch da wir zuletzt bei großen Turnieren immer im Endspiel standen, wird uns niemand eine tolle Champions Trophy bescheinigen, wenn wir Dritter werden. Und das kann bei der Trophy schnell mal passieren.

Ein Sieg gegen Spanien würde Sie ein gutes Stück Richtung Finale bringen.

Fürste Die Spanier sind aber immer gefährlich und keine Mannschaft, die man einfach so schlägt. Doch wenn wir 70 Minuten konzentriert spielen, werden wir gewinnen.

Thomas Grulke führte das Gespräch

(RP)
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