Profigolfer Jannik de Bruyn aus Mönchengladbach Nur ein Turniersieg fehlt noch in der Bilanz

Golf · Profigolfer Jannik de Bruyn aus Mönchengladbach war bei den ersten Saisonturnieren stets vorne dabei, nur für ganz oben reichte es bisher noch nicht. Im Juni misst sich der 22-Jährige mit den Top-Stars der Szene.

 Archivbild: Jannik de Bruyn bei der EM 2020. Im Juni startet er bei den Porsche European Open in Hamburg.  Foto: EGA

Archivbild: Jannik de Bruyn bei der EM 2020. Im Juni startet er bei den Porsche European Open in Hamburg. Foto: EGA

Foto: EGA

„Eigentlich“, so sagt es Jannik de Bruyn, sei er mit seinem Saisonstart „ziemlich zufrieden“. Seine Betonung liegt allerdings auf dem Wort „eigentlich“, was sogleich suggeriert, dass er mit irgendetwas dann doch nicht so ganz glücklich ist. Denn was dem Mönchengladbacher, der in diesem Jahr erstmals als Profigolfer in der Welt unterwegs ist, in den ersten Saisonwochen fehlte, war ein Sieg. Dabei war er oft nahe dran.

Von Mitte März bis Mitte April spielte de Bruyn fünf Turniere der Pro-Golf-Tour in Ägypten, der dritthöchsten Spielklasse im europäischen Golfsport. Bei den ersten beiden Veranstaltungen landete er jeweils auf Platz 20 und 35, beim dritten Wettbewerb, der Allegria Open, ging er dann jedoch als Führender in den Schlusstag – verpasste im Anschluss das finale Stechen um den Sieg allerdings um zwei Schläge. „Das war bitter“, sagt de Bruyn. Am Ende belegte er Rang sechs. Auch beim nächsten Turnier in Ägypten, den Red Sea Ain Sokhna Classic, ging de Bruyn zunächst als Führender in den Schlusstag, ehe er auf den geteilten fünften Platz abrutschte. Bei einem weiteren Turnier erreichte er noch einen geteilten sechsten Platz.

„Ich hoffe, dass es in den kommenden Wochen und Monaten so weit ist, dass ich als Sieger vom Platz gehe“, sagt de Bruyn, der aber auch von einem Lernprozess spricht: „Die verpassten Siege sind zugleich ärgerliche und gute Erfahrungen. Daraus kann ich lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Denn ich habe auch gesehen, dass ich nicht so weit weg bin. Gerade nach den ersten beiden Turnieren habe ich ein immer besseres Gefühl für mein Spiel und einen besseren Rhythmus bekommen.“

Die Auftritte in Ägypten und zuletzt bei einem Turnier in Österreich, das er auf Platz 14 beendete, bringen ihm in der europäischen Pro-Golf-Rangliste derzeit Platz neun ein. Nach den ersten Spielwochen für de Bruyn ein solider Zwischenstand. „Sechs Turniere sind bislang gespielt, und alle sechs Leute, die gewonnen haben, liegen vor mir. Wenn ich in die Top fünf kommen möchte, muss ich auf jeden Fall ein Turnier gewinnen“, sagt der 22-jährige de Bruyn.

Denn ein Platz unter den Top fünf in der Pro-Golf-Wertung würde bedeuten, dass sich de Bruyn zur kommenden Saison die volle Zulassung für die Challenge Tour, der zweithöchsten europäischen Spielklasse, erspielt – sein großes Saisonziel. Alternativ reicht ein Platz unter den ersten 80 in der Rangliste der Challenge Tour, auf der das Spielniveau allerdings höher ist. In dieser Spielklasse darf de Bruyn bislang nur eine begrenzte Anzahl von Turnieren spielen. Ab Mai stehen dort für ihn die ersten drei Wettbewerbe an, es geht unter anderem nach Spanien und nach Schottland. „Ende Juni habe ich einen ersten Überblick, wo ich stehe. Wenn ich bis dahin auf der Challenge Tour gut spiele, werde ich mich darauf konzentrieren und dort so viele Turniere wie möglich spielen. Wenn ich dort nicht die erhofften Ergebnisse hole, werde ich weiter auf der Pro-Golf-Tour spielen“, sagt de Bruyn.

In der Zwischenzeit bestreitet de Bruyn zusätzlich zwei Einsätze für den GC Hösel in der Golf-Bundesliga, in der er mit seinem Team das „Final Four“ für die deutsche Meisterschaft erreichen möchte. Vom 2. bis zum 5. Juni wartet auf de Bruyn zudem ein weiterer Saisonhöhepunkt: Er hat eine Einladung für die Teilnahme an der Porsche European Open in Hamburg erhalten, eines von zwei deutschen Turnieren in der PGA European Tour, der höchsten Turnierkategorie in Europa. Dort spielt er dann gegen die europäischen Top-Stars der Golfszene. Ob er auch für das zweite deutsche Turnier, den BMW International Open Ende Juni in München, per Wildcard berücksichtigt wird, ist hingegen noch offen. „Das hängt auch mit den kommenden Leistungen zusammen“, sagt er.

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