Faltin nahm für den verhinderten Trainer Ronny Rogawska auf der Bank Platz und sah eine couragierte Anfangsphase des TVK. Bis zur zehnten Minute wechselte die Führung munter hin und her. Dann aber unterliefen den Gästen vorne einige technische Fehler und so kam der WHV zu einfachen Toren und setzte sich mit 11:5 das erste Mal ab. "Doch die Moral im Team stimmt einfach", sagte Faltin , "wir brauchen uns nicht grämen." Nach einer Ansprache Faltins zeigten die Korschenbroicher ihren schnellen, ansehnlichen Handball und glichen bis zur Pause zum 16:16 aus. "Ich glaube, die Zuschauer sind voll auf ihre Kosten gekommen", sagte Faltin, der sich bei seinem Trainer-Intermezzo mehr erhofft hätte.

Dieser Wunsch schien eine Zeit lang in Erfüllung zu gehen. Der TVK kam entschlossener aus der Kabine und konnte die erste Zwei-Tore-Führung durch Michel Mantsch (7 Tore) und Marcel Görden (8) feiern (18:16). "Michel hat bis Freitag im Bett gelegen und trotzdem wie seine Mitspieler grandios gespielt", sagte Faltin. Gegen das Spitzenteam aus dem Norden schien zu dieser Phase alles möglich zu sein. In der Folgezeit blieb es durchweg spannend, mal lagen die Gastgeber in Front, mal die Faltin-Sieben. Bis es in der 53. Minute zur spielentscheidenden Szene kam. Marcel Görden sah nach einem Foul die Rote Karte – ohne zuvor negativ aufgefallen zu sein. "Manche Schiedsrichter lassen da sogar weiterlaufen", ärgerte sich Faltin über die Entscheidung gegen seinen Top-Scorer. Weil Björn Marquardt nicht einsatzbereit war, fehlten dann in der Abwehr die nötigen Alternativen. "Außerdem haben wir Ivo Warnecke leider nicht in den Griff bekommen", sagte Faltin. Dieser steuerte neun Tore zum letztlich glücklichen Sieg des WHV bei. Eine ärgerliche Niederlage, aus der der TVK aber dennoch Selbstvertrauen ziehen darf.