Fußball Gladbacher Pozder ist ein Fall für die Fifa

Fussball · Der Fußballer träumte von einer Profi-Karriere. Doch die endete, bevor sie richtig begann.

 Denis Pozder spielt jetzt wieder für den FC Wegberg-Beeck. Sein Gastspiel beim rumänischen Erstligisten FC Vaslui beschäftigt die Fifa.

Denis Pozder spielt jetzt wieder für den FC Wegberg-Beeck. Sein Gastspiel beim rumänischen Erstligisten FC Vaslui beschäftigt die Fifa.

Foto: Jürgen Laaser

Denis Pozder spielte seit Juli 2010 für den FC Wegberg-Beeck kam. Damals, mit 20, sollte der Mittelrheinligist sein Sprungbrett für noch höhere Klassen sein. "Mein Ziel bleibt es, Profi zu werden", sagte Pozder, der in Mönchengladbach lebt. Dieser Traum erfüllte sich für den Stoßstürmer danach nur bedingt. Pozder wurde zwar in der Tat Profi. Doch nach zuletzt 18 sehr turbulenten Monaten, die ihn sogar zu einem Fall für den Fußball-Weltverband Fifa gemacht haben, ist er nun nach Beeck zurückgekehrt.

Rückblende: Im Juli 2013 heuerte Pozder nach zwei Jahren bei Alemannia Aachen beim rumänischen Erstligisten FC Vaslui an. "Über einen Berater in Serbien hatte ich ein sehr gutes Angebot per E-Mail bekommen und bin daraufhin ins österreichische Trainingslager von Vaslui gefahren. Dort habe ich einen Dreijahresvertrag unterschrieben." Alles habe sehr gut geklungen. "Vaslui war ein rumänischer Spitzenklub, der in der Europa League spielte. Da schien alles zu stimmen."

Tat es aber nicht. Pozder erlebte drei Trainerwechsel binnen vier Monaten, fand sich rasch auf der Bank wieder - und bekam nach wenigen Monaten kein Geld mehr. "Als ich mich beim Präsidenten, der auch zugleich der Geldgeber war, beschwerte, hat der mich am Ende aus dem Büro geworfen - mit den Worten, dass er hier die Aufstellung mache und nicht der Trainer." Danach habe er gar nicht mehr im Kader gestanden. Pozder nahm sich einen Anwalt: Dr. Joachim Rain, Spezialist für Sportrecht aus Ludwigsburg. "Dank ihm weiß ich unter anderem, dass man als Spieler einen Vertrag kündigen kann, wenn der Verein drei Monate kein Geld überwiesen hat. Das habe ich getan", berichtet Pozder.

Seit dem 10. Dezember 2013 liegt sein Fall bei der Fifa. "Schließlich geht es um das komplette Gehalt der drei Jahre." Ob er das aber bekommen wird, steht in den Sternen - Vaslui hat für die laufende Saison vom rumänischen Fußballverband keine Lizenz mehr bekommen, wurde gleich in die 4. Liga strafversetzt.

Pozder kehrte nach Deutschland zurück, heuerte für die Rückrunde bei der SSVg Velbert an. Im Sommer folgte der Wechsel zu Eintracht Trier - seine letzte Profistation. Ausgerechnet an seinem 25. Geburtstag am 11. Dezember wurde seinem Berater ("mit mir selbst hat niemand geredet") mitgeteilt, dass die Eintracht nicht mehr mit ihm plane. Pozder willigte schließlich in die Vertragsauflösung ein.

Den Profi hat er abgehakt. "Ich bin zufrieden, habe mein Bestes gegeben, bin menschlich in dieser Zeit sehr gereift. Als Profi braucht man aber eben auch das nötige Glück -und das habe ich nicht gehabt. Davon geht die Welt aber nicht unter", sagt Pozder ohne jeglichen Groll. "Nach all dem Hin und Her will ich jetzt aber sesshaft werden." Beruflich schlägt Pozder, der in der Statistik zurzeit als arbeitsloser Fußballprofi geführt wird, im August ein neues Kapitel auf. Dann fängt er eine Ausbildung zum Bürokaufmann an.

(RP)
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