2. Hockey-Bundesliga GHTC-Coach Marcus Küppers: „Wir sind auf einem guten Weg“

Der Trainer des Gladbacher HTC blickt vor dem Doppelspieltag optimistisch in die Zukunft des Traditionsvereins.

 Trainer Marcus Küppers steht mit dem Gladbacher HTC vor einem Doppelspieltag in der 2. Hockey-Bundesliga.

Trainer Marcus Küppers steht mit dem Gladbacher HTC vor einem Doppelspieltag in der 2. Hockey-Bundesliga.

Foto: Theo Titz/Titz, Theo (titz)

Der Gladbacher HTC strebt die Rückkehr in die 1. Bundesliga an. Am Wochenende muss der GHTC gleich zweimal ran. Samstag spielen die Gladbacher um 12 Uhr gegen den Marienburger SC, Sonntag geht es im Spitzenspiel um 17 Uhr zum Düsseldorfer HC. Vor dem Doppelspieltag spricht Trainer Marcus Küppers über die Gründe des GHTC-Aufschwungs, die Zukunftssaussichten und über die anstehende Olympia-Qualifikationsspiele im Hockeypark.

Herr Küppers, was machen Sie am 2. und am 3. November?

Küppers Sie spielen auf die Olympia-Qualifikationsspiele der Deutschen Teams im Hockeypark an. Leider werde ich wahrscheinlich nur am Samstag dabei sein. Die Termingestaltung im Bundesliga-Hockeykalender ist leider so eng getaktet, dass wir an dem Wochenende bereits in der Hallenvorbereitung sind und am Sonntag ein Testspiel absolvieren. Ich weiß aber, dass vom GHTC unheimlich viele Mitglieder dabei sein werden. Nicht nur als Zuschauer, sondern auch im Organisationsteam und als Helfer in allen Bereichen.

Ganz Hockey-Deutschland schaut an dem Wochenende nach Mönchengladbach. Wie wichtig ist es, dass es die beiden Nationalteams zu den Olympischen Spielen nach Tokio schaffen?

Küppers In meiner Vorstellung existiert ein Scheitern eigentlich nicht, zumal es in den letzten Jahrzehnten ja auch immer funktioniert hat. Die Olympia-Qualifikation ist in unserer semiprofessionellen Sportart unfassbar wichtig, zumal alle Strukturen darauf aufbauen und zudem auch nahezu alle Fördergelder daran geknüpft sind.

Der Gladbacher Mats Grambusch ist Kapitän der Nationalmannschaft. Sein Bruder Tom und auch Julia Sonntag sind ebenso Eigengewächse, spielen aber schon lange nicht mehr im GHTC. Ist es in der Zukunft vorstellbar, dass ein A-Nationalspieler das GHTC-Trikot trägt?

Küppers Das möchte ich keinesfalls ausschließen. Der GHTC ist ein großartiger Verein, der eine ruhmreiche Vergangenheit hat. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir sagen, dass es in fünf Jahren jemand geschafft haben muss. Fest steht, dass wir uns auf einem guten Weg sind.

In ihrem Zweitligateam spielen ein Portugiese, ein Schotte und ein Südafrikaner Seite an Seite. Klappt alles reibungslos?

Küppers Das sind super Jungs, die bestens integriert sind. Unser Portugiese David Franco ist ja schon lange bei uns und quasi schon adoptiert. Wei Adams hat sich in kurzer Zeit prächtig eingefügt. Und unser Südafrikaner Daayan Cassiem ist auch nicht mehr wegzudenken. Um taktische Feinheiten und Anweisungen genau zu erklären, müssen wir manche Dinge manchmal auf Englisch wiederholen, wobei David der perfekte Übersetzter ist. Ich kann mich eigentlich nur an eine Situation erinnern, wo eine Sache mal nicht funktioniert hat. In der Vorbereitung haben wir Ecken trainiert und der Unterschied zwischen den Wörtern „Schlenzer und Stecher“ war nicht für alle klar. Da gab es für eine Sekunde mal eine gefährliche Situation, die aber glimpflich abgelaufen ist.

Sie haben mit ihrem Team zuletzt eine beeindruckende Siegesserie hingelegt und sind seit vier Woche  sogar ohne Punktverlust. Mit einem Torverhältnis von 27:7 liegen Sie zudem in allen Statistiken vorne. Woher kommt der Erfolg?

Küppers Für mich kommt das nicht überraschend daher. Ich wusste, dass wir dazu in der Lage sind. Das waren wir auch schon in der letzten Spielzeit, wo uns aber die Konstanz gefehlt hat. Das war unser großes Thema, was wir jetzt im Griff haben. Vor allem die sieben Gegentore in sechs Spielen sind eine tolle Quote. Unsere Defensive macht ihren Job sehr unaufgeregt, was auch unser Umschaltspiel beflügelt. Durch unsere Schnelligkeit und die besseren Umschaltbewegungen haben wir im Aufbau gute Karten und spielen das gut aus. Zudem funktioniert unsere Offensive um das Trio Tenckhoff/Lindner/Cassiem bestens.

Wie ist die Marschroute für den Doppelspieltag?

Küppers Viele erwarten heute einen einfachen Sieg gegen Marienburg. So dürfen wir das aber nicht angehen. Auch letztes Jahr haben wir gegen den Tabellenletzten und Absteiger Kahlenberg Punkte gelassen. Wir müssen voll fokussiert sein, weil man in der Liga nichts geschenkt bekommt. Dennoch ist die Reihenfolge der Partien natürlich gut. So müssen wir ganz automatisch das ganze Wochenende die Spannung hochhalten.

In ihrem Team spielen vier ehemalige Spieler des Düsseldorfer HC. Haben Sie sich schon Infos eingeholt und stehen generell alle Spieler zur Verfügung?

Küppers Das ist gar nicht nötig. Beide Teams kennen sich ziemlich gut. Dazu kommt, dass es beim DHC nach dem Bundesliga-Abstieg einen Umbruch gegeben hat und auch ein neues Trainerteam installiert wurde. Unser Innenverteidiger Florian Jansen war unter der Woche krank und wird heute geschont, damit er morgen bei 100 Prozent ist. Sein Saisondebüt wird morgen Tillmann Pohl geben. Nach seiner Verletzung ist er wieder fit und wird unsere Offensive verstärken. Mit ihm haben wir einen weiteren Offensiven an Board, der in jedem Spiel der Unterschiedsspieler sein kann, den man in solchen Spielen braucht.

Im Dezember starten Sie mit ihrer Truppe in das Abenteuer Hallen-Bundesliga. Ist schon eine gewisse Vorfreude da?

Küppers Wenn ich ehrlich bin, treibt einem der Gedanke manchmal ein Lächeln ins Gesicht.

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