Tennis GHTC verpasst die Meisterschaft

Tennis · Für die Herren 30 der Gladbacher hat es durch die 4:5-Heimniederlage gegen den TC Raadt diesmal nicht zum Titel gereicht. Zwei kurzfristige Absagen machten einen eigenen Triumph fast unmöglich. Doch der Gastgeber sorgte dafür, dass sich die Gäste den Erfolg hart erkämpfen mussten.

Die Chance auf die völlige Wende war zum Greifen nah. Jérome Haehnel und Martijn Belgraver schickten sich bereits an, den Anschlusspunkt zum 3:4 für den Gladbacher HTC zu sichern, als auf dem Platz nebenan plötzlich auch Marcus Hilpert und Bartek Dabrowski zwei Matchbälle hatten. 6:0, 5:4 führten sie gegen das stark eingeschätzte Doppel des TC Raadt, Christian Schäffkes und Tomas Behrend.

Doch die Gäste wehrten die Matchbälle ab, gewannen den Tiebreak des zweiten sowie den Match-Tiebreak des dritten Satzes und somit den entscheidenden Punkt des TC Raadt zum Meistertitel bei den Herren 30. Dem Titelverteidiger GHTC blieb nach der 4:5-Niederlage beim Saisonfinale letztlich der dritte Platz.

"Zu viele Turnierspieler"

"Wir hatten in diesem Jahr das Pech, dass wir in den beiden wichtigsten Spielen der Saison nicht in bester Besetzung auflaufen konnten. Wir hatten letztlich zu viele Turnierspieler", sagte der GHTC-Vorsitzende Henrik Schmidt, der den Kampf um den Meistertitel in der Herren-30-Bundesliga schon einen Tag vor dem Heimspiel gegen Raadt praktisch verloren geben musste.

Mit Jean-René Lisnard und Kimi Tiilikainen sagten zwei fest eingeplante Leistungsträger der Gladbacher kurzfristig ab. Der Monegasse Lisnard, beim GHTC an Position eins gesetzt, hatte sich bei einem Turnier eine Zerrung zugezogen. Und der Finne Tiilikainen musste seinen Schützling Jerzy Janowicz betreuen, der bei einem Turnier in seiner polnischen Heimat unerwartet lange im Rennen blieb. So war schon vor dem Start des Spitzenspiels der anvisierte 7:2-Sieg für den eigenen Meistertitel unrealistisch geworden.

"Wir haben uns aber gesagt, dass wir alles geben werden, damit wir uns in diesem Titeldreikampf gegen Raadt und Erlangen nachher nicht vorwerfen lassen müssen, wir hätten Raadt den Titel geschenkt", sagte Schmidt. Dies tat sein Team auch nicht — trotz des 2:4-Rückstands nach den Einzeln. Denn nachdem Haehnel und Hilpert für den GHTC gepunktet hatten, wäre Sébastien de Chaunac beinahe der 3:3-Ausgleich gelungen. Doch der Franzose verlor den Match-Tiebreak trotz einer 6:2-Führung noch 9:11.

Die Chance auf zumindest den Heimsieg war dank der starken Gladbacher Doppel trotzdem vorhanden. "Es ist sehr bitter, einen der Matchbälle müssen wir verwandeln", sagte Hilpert nach dem spannenden Doppel, das beinahe das 4:4 gebracht hätte. Im ersten Satz hatte er gemeinsam mit Dabrowski brilliert, doch "dann sind Schäffkes und Behrend immer besser geworden. Es ist schade, wir hätten es gerne in zwei Sätzen klar gemacht". So jubelte Raadt über den entscheidenden fünften Punkt und die Deutsche Meisterschaft. Freud und Leid liegen eben manchmal ganz nah beieinander.

(togr)
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