Futsal und Fußball Am Wochenende im Doppel-Einsatz

Futsal · Spieler, die Fußball und Futsal spielen, sind keine Seltenheit mehr. Und zumindest in den unterklassigen Ligen gehen viele Fußballvereine entspannt damit um.

 Furious-Spielertrainer Matthias Bongartz (r.) und der Klubvorsitzende Bünyamin Türkhan (Archivfoto).

Furious-Spielertrainer Matthias Bongartz (r.) und der Klubvorsitzende Bünyamin Türkhan (Archivfoto).

Foto: Thomas Grulke

Matthias Bongartz spielt Sven Heese an und erhält postwendend den Ball zurück. Was vor ein paar Jahren auf dem Platz von Viktoria Rheydt passierte, findet seine Fortsetzung in der Halle. Aber nicht beim Hallenfußball, sondern beim Futsal. Beide waren Teamkollegen beim A-Ligisten aus Pongs und spielen weiterhin gemeinsam mit dem sprungreduzierten und kleineren Futsal-Ball im Trikot von Furious Futsal 07 MG, das am Samstag in Moers in den zweiten Saisonteil startet. Aber geht das überhaupt, zwei Sportarten parallel auszuüben?

Sowohl Fußball als auch Futsal fallen unter das Dach des DFB. Beide Sportarten sind sich ähnlich, aber doch nicht gleich. Und es gibt etliche Spieler, die beides ausüben. Und deren Übungsleiter sehen die Sache ganz entspannt. „Futsal ist eine andere Sportart, von der aber beide Seiten profitieren. Ein Futsaler wird in der Fairness optimiert, kann besser mit dem Ball umgehen und ist auch gedankenschneller“, erklärt Bongartz, Spielertrainer von FF07. „Aber es gibt eine festgefahrene Meinung, dass die Verletzungsgefahr höher sei. Das ist zwar ein nachvollziehbares, aber blödes Argument. Das tägliche Leben birgt ein Verletzungsrisiko in sich – sei es auf der Arbeit, beim Waldlauf oder gar zu Hause“, sagt Bongartz, der bereit für Dialoge ist.

Jüchens sportlicher Leiter Mathias Komor hat diesbezüglich keine Berührungsängste. „Wir haben mit Fatlum Ahmeti bei Furious und Viktor Beram in Düsseldorf gleich zwei hervorragende Spieler in unseren Reihen, die beides ausüben. Wir haben generell nichts dagegen“, sagt Komor. Wobei der Bezirksligist sicherlich eine der Ausnahmen bildet. Denn je höher ein Amateurverein spielt und auch Gelder an die Spieler zahlt, umso eher wird einem die monetäre Pistole auf die Brust gesetzt. „Das ist ein probates Mittel, einen jungen Spieler dermaßen unter Druck zu setzen, dass er sich letztendlich für das Geld und damit für den Fußball entscheidet“, erläutert Bünyamin Türkhan, Vorsitzender von FF07.

Dies bestätigte indirekt auch Türkiyemspors neuer Trainer Aytac Azmaz, der mit Neuzugang Samir Arbaou ebenfalls einen Spieler in seinem Kader hat, der beide Sportarten ausübt. Und wenn keine Gelder fließen, dann hat ein Verein auch keinen Einfluss auf die Freizeitgestaltung seiner Spieler. „Ein derartiges Verbot ist meiner Meinung nach ein Eingriff in den privaten Bereich. Ein junger Spieler ist hier wesentlich leichter zu beeinflussen als ein älterer“, sagt Bongartz.

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