Hinrundenfazit SC Teutonia Kleinenbroich Schon mit einem Bein in der Bezirksliga

Fussball-Landesliga · Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt für Teutonia Kleinenbroich schon zwölf Punkte. Und die Personalsorgen des Landesligsten werden nicht kleiner. Außerdem wird es im Sommer auf der Trainerposition einen Wechsel geben.

 In der Hinrunde der Landesliga musste SC Teutonia Kleinenbroich oft Lehrgeld bezahlen. Es droht der Abstieg in die Bezirksliga.

In der Hinrunde der Landesliga musste SC Teutonia Kleinenbroich oft Lehrgeld bezahlen. Es droht der Abstieg in die Bezirksliga.

Foto: Dieter Staniek

Die Aussichten beim SC Teutonia Kleinenbroich sind aktuell alles andere als rosig. Die Mission, den Klassenerhalt in der Landesliga zu schaffen, ist kaum noch zu erfüllen. Zwölf Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Verflogen ist der Aufstiegsschwung aus dem Vorjahr. Gebrochen ist auch gleichzeitig das Bollwerk, mit dem man gegen viele Mannschaften punkten konnte. Vergangenes Jahr hatte die Mannschaft nach sieben Spielen acht Punkte auf dem Konto und war auf Platz sechs der Tabelle. Nun hat man ebenfalls acht Punkte auf der Habenseite, allerdings nach 14 Spieltagen. Das bedeutet in der Endabrechnung den 14. und somit gleichzeitig den vorletzten Tabellenplatz.

Wie war der Saisonverlauf?

Der Start in die neue Spielzeit war von einer deutlichen 2:6-Heimschlappe gegen den aktuellen Tabellenführer MSV Düsseldorf getrübt. Vier weitere Niederlage sorgten bereits früh dafür, dass man sich nach unten orientieren musste und ans Tabellenende rutschte. Mit 2:6 verlor das Team ebenfalls am 5. Spieltag gegen Holzheim. In den anderen drei Partien kassierte man jeweils drei Gegentore: SC Reusrath (1:3), FC Wülfrath (2:3), 1. FC Viersen (2:3). Am 6. Spieltag gab es mit einem 0:0 gegen den Rather SV immerhin den ersten Punktgewinn. Erfolgreicher verliefen dagegen die sieben weiteren Spieltage, aus denen die Kleinenbroicher sieben Punkte holten und sich so vom Tabellenende lösten. In der Endabrechnung ist das aber dennoch zu wenig.

Was lief gut?

Darauf wusste selbst Coach Norbert Müller keine richtige Antwort. „Wir sind absolut unzufrieden mit der Hinrunde“, so Müller. Er plagt sich bereits seit Sommer mit argen Personalsorgen rum, die so in der Form neu für ihn sind. „Wir hatten seit der Vorrunde bis zum letzten Spieltag der Hinrunde so viele personelle Probleme, die ich so nicht kenne und auch in den vergangenen acht Jahren dort nicht gehabt habe“, sagte Kleinenbroichs Coach. Mit ein Grund dafür sind die beiden Saisonabbrüche aufgrund der Corona-Pandemie, wie Müller sagt: „Wir waren im Sommer seit eineinhalb Jahre nicht im Normalbetrieb, dann ist doch klar, dass sich die Spieler häufiger verletzen.“

Was muss besser werden?

Gerade der Blick auf die Statistik macht eins sofort deutlich: Die Mannschaft kassiert in den Spielen zu viele Gegentore. Insgesamt sind es schon 45 an der Zahl. Das sind bei 14 Spielen über drei Gegentore (3,12) pro Partie. Möchte man die Rückrunde erfolgreicher gestalten, muss hier sofort angesetzt werden. Allerdings ist das bisherige Resultat auch der dünnen Personaldecke geschuldet. Die Mannschaft kann Ausfälle von Stammkräften nicht so einfach ersetzen, wie es bei anderen Teams der Fall ist.

Personal und Neuzugänge:

In diesem Bereich ist der Verein derzeit noch auf die Passstelle in Duisburg angewiesen. Mit Sebastian Berndsen vom VfR Neuss, Haiko Engelen aus Holland und Shinnosuke Osawa aus Japan stehen zwar drei Neuzugänge parat, die allerdings aktuell nur eine Spielerlaubnis für Freundschaftsspiele besitzen. Im Gegenzug gab es aber auch eine Reihe von Abgängen: Erik Pöhler (VfL Jüchen, Yannis Ochs (TuS Wickrath), Justin Kuhlen (Polizei SV) und Benedict Ruckes (TSV Meerbusch II). Derzeit haben sich zudem Pascal Juch und Chris Roth ausgeklinkt, da Nachwuchs im Haus ansteht. Hinzu kommt Ilias Hamdani, der sich für längere Zeit ins Ausland verabschiedet. Im Sommer wird sich dann das Trainerteam nach acht Jahren neu aufstellen. Dann verlässt neben Coach Müller auch Co-Trainer Björn Linevondeberg und Betreuer Horst Wälzkes die Mannschaft.

So lief die Vorbereitung:

Die Personalsorgen wurden auch in der Vorbereitung nicht besser und sorgten dafür, dass die Kleinenbroicher bislang lediglich zwei Testspiele absolvieren konnten. Nach einem 3:0-Sieg gegen A-Ligist SC Rheindahlen vor drei Wochen gab es am Sonntag einen 3:1-Erfolg beim Bezirksligisten SV Mönchengladbach. Hier trafen Sebastian Thomaßen und Dominik Kouth (2) zum Testspielerfolg der Kleinenbroicher. Planmäßig stehen nun noch die beiden Vorbereitungsspiele gegen SC Schiefbahn (H, 25. Februar) und SV Vorst (A, 6. Februar) an, ehe die Mannschaft am Sonntag, den 13. März, beim Spitzenreiter MSV Düsseldorf in die Rückrunde startet.

Wie geht es im Sommer auf der Trainerposition weiter?

Für Trainer Norbert Müller ist am Saisonende Schluss beim SC Teutonia Kleinenbroich. Der 65-Jährige wird nach über acht Jahren beim SC seinen Hut nehmen und Platz für einen Neuanfang machen. Insgesamt arbeitete Müller dann 27 Jahre als Trainer. Mit Peter Vieten fand der Landesligist bereits einen Nachfolger auf der Trainerposition. Neben Müller verabschiedet sich auch Co-Trainer Björn Linevondeberg aus Kleinenbroich. Beide übernahmen die Mannschaft in der Rückrunde der Saison 2013/14 zusammen mit Betreuer Horst Wälzkes, der ebenfalls aufhören wird. Das Trainerduo leistete ganze Arbeit, führte die Mannschaft trotz finanziell bescheidener Mittel von der Kreisliga A bis hin in die Landesliga. Dort ist man nun bereits im zweiten Jahr vertreten. Ob es auch für eine dritte Spielzeit in der Klasse reichen wird, ist angesichts von zwölf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer fraglich.

Der Rückzug von Norbert Müller war schon länger geplant. Doch da die beiden vergangenen Spielzeiten aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu Ende gespielt werden konnten, entschied sich der Trainerroutinier, weiterzumachen und sich nach einer Saison zu verabschieden, die auch regulär zu Ende gespielt werden konnte. Und genau danach sieht es aktuell auch aus. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören“, sagt Müller. Er freut sich nun nach der Saison auch mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen. „Es ist auch mal schön, nicht vier Termine in der Woche zu haben oder sonntags einfach mal wegzufahren“, so Müller, der zukünftig von seiner Frau mit Aufträgen versorgt werden wird. „Mir wird schon nicht langweilig werden“, ist sich Müller sicher.

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