Saisonfazit 1. FC Mönchengladbach Zu wenig Qualität für eine Oberligamannschaft

Fußball-Oberliga · Drei Saisonsiege, keinen davon in der Abstiegssrunde, fünf verschiedene Übungsleiter und ein Torverhältnis von 40:104. Der 1. FC Mönchengladbach ist als abgeschlagenes Schlusslicht aus der Oberliga abgestiegen. Im Kader kommt es vor dem Neustart in der Landesliga zu einem großen Umbruch.

 Kapitän Marcel Lüft bleibt dem 1. FC Mönchengladbach auch in der Landesliga erhalten.

Kapitän Marcel Lüft bleibt dem 1. FC Mönchengladbach auch in der Landesliga erhalten.

Foto: Heiko van der Velden

Nach zwei Jahren in der Oberliga tritt der 1. FC Mönchengladbach in der kommenden Saison wieder in der Landesliga an. Bei lediglich 13 Punkten stand der Abstieg in der vergangenen Saison bereits frühzeitig fest.

So lief die Rückrunde

Das Jahr 2022 begann zunächst mit einem Trainerwechsel. Für Stephan Houben übernahm in der Wintervorbereitung Amin Fadel die Verantwortung. Bereits im April musste dann aber auch Fadel wieder gehen und wurde von seinem Co-Trainer Rudolfo Torrens abgelöst. Die Personalentscheidungen auf der Trainerbank brachten sportlich gesehen keine Verbesserung. Bis März spielte die Mannschaft noch in der Einfachrunde, aus der rückblickend insbesondere zwei Spiele erwähnenswert sind: Zum einen ist das 2:2-Unentschieden bei TuRu Düsseldorf zu nennen. In diesem Spiel stand einzig Torwart Cameron Kemp als Ergänzungsspieler dem Team zur Verfügung. Trotz eines 0:2-Rückstandes erkämpfte sich die Mannschaft am Ende einen verdienten Punkt. Zum anderen die 4:5-Niederlage im Heimspiel gegen Ratingen: Trotz einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung gab man das Spiel in der Schlussminute noch aus der Hand. In der anschließenden Abstiegsrunde holten die Westender aus elf Spielen lediglich beim 0:0-Unentschieden gegen den FC Kray einen Punkt. Ansonsten gab es zehn Niederlagen. Als Schlusslicht der Oberliga mit nur 13 Punkten stand vorzeitig der Abstieg fest.

Das war gut in der Saison

„Wir haben versucht, uns vernünftig in der Rückrunde zu verkaufen und haben keine Spiele abgesagt – obwohl wir oft genug Personalprobleme hatten. Uns war wichtig, dass wir die Saison vernünftig zu Ende bringen – und das haben wir geschafft. Wir haben versucht, aus unseren Möglichkeiten das Beste zu machen“, sagte der Sportliche Leiter Siegfried Finken. In der Tat versuchte die Mannschaft ihr Möglichstes – und das, obwohl man personell in einigen Spielen aus dem letzten Loch pfiff und kaum Ersatzspieler hatte. Dennoch verlor man in der Abstiegsrunde fünf Spiele nur mit einem Tor Abstand.

Das war nicht so gut in der Saison

„Die Qualität der Mannschaft war nicht ausreichend genug, um in der Oberliga zu spielen“, fand Finken deutliche und zugleich ehrliche Worte. „In vielen Spielen hat uns dann aber auch das Spielglück gefehlt, in denen wir nah dran waren“, fügte der Sportliche Leiter weiter an. Zu nennen wäre hier beispielsweise das Auswärtsspiel beim SC Düsseldorf-West: Nach dem 0:1 gelang es der Mannschaft zunächst, das Spiel zu drehen. Nach zwei weiteren Treffern der Düsseldorfer erzielten die Mönchengladbacher in der 90. Minute dann den 3:3-Ausgleichstreffer – um in der dritten Minute der Nachspielzeit noch den Gegentreffer zum 3:4-Endstand zu kassieren. Unter dem Strich waren es gerade in diesen Spielen individuelle Fehler, die zu Niederlagen geführt haben. „Ich kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, denn sie hat versucht, ihr Bestes zu geben. Am Ende hat es dann aber nicht gereicht“, so Finken.

Der Spieler der Saison

Bei der Punkteausbeute fällt es natürlich schwer, einen Spieler der Saison zu nennen. Dennoch haben sich vor allem die jungen und talentierten Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen in den Vordergrund gespielt, um ihre Visitenkarte für die anstehende Landesliga-Saison abzugeben. So machten aus der U19 beispielsweise Luis Lisiecki, Emanuel Dacosta Boloko, Philmon Gabriel Tecleab ihre Sache in der Oberliga ordentlich.

So geht es weiter

Bereits vor einer Woche hat die Mannschaft von Neu-Trainer André Dammer am 6. Juni das Training für die neue Saison in der Landesliga aufgenommen. Das erste Testspiel ging am vergangenen Wochenende beim Bezirksligisten VfL Jüchen-Garzweiler mit 1:9 deutlich verloren. Weitere Vorbereitungsspiele sind geplant bei einem Blitzturnier des KFC Uerdingen (24. Juni), gegen DJK Gnadental (30. Juni), SV Lohausen (3. Juni), 1. FC Monheim II (7. August), TSV Wachtendonk/Wankum (13. August) und Borussia Freialdenhoven (14. August). Personell steht bei den Westendern ein Komplettumbruch bevor. Insgesamt haben 17 Spieler die Mannschaft verlassen. Bei Ibrahim Nadir (Dornbreite Lübeck), Lasse Buschmann (Sportfreunde Neuwerk), Niclas Hoppe (TSV Wachtendonk/Wankum), Ryo Iwata (KFC Uerdingen) und Andi Seferi (VfL Vichttal) stehen die aufnehmenden Vereine bereits fest. Dagegen bleiben Hannes Lingel, Marcel Lüft, Florian Torrens und Torwart Solomon Martins den Westender auch zukünftig erhalten. Neben externen Neuzugängen sollen vor allem eigene U19-Spieler die Mannschaft verstärken. „Das ist der Weg, der den Verein auch in den vergangenen 40 Jahren ausgemacht hat. Wir wollen in Zukunft wieder unsere eigenen A-Jugendlichen an den Verein binden, um dann in drei Jahren eine gewachsene Mannschaft aus FC-Spielern zu haben“, sagte Siegfried Finken.

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