Victoria Mennrath will das „Double“ Der Kreispokal-Finaltag an Ostern ist zurück

Fussball-Kreispokal · Am Ostermontag steigt auf der Anlage der Sportfreunde Neersbroich der Kreispokal-Endspieltag. Im Finale trifft Favorit Victoria Mennrath auf Ligarivale SF Neuwerk. Einen besonderen Reiz hat auch das Spiel um Platz drei.

 Neuwerk will Mennraths Sturm-Duo Noah Kubawitz (r.) und Paul Szymanski (l.) in Schach halten.

Neuwerk will Mennraths Sturm-Duo Noah Kubawitz (r.) und Paul Szymanski (l.) in Schach halten.

Foto: Fupa/Krämer-Lichtschlag

Für den besonderen Anlass hat Tim Stettner sogar neue Pokale besorgt: Immerhin konnte coronabedingt der Kreispokal-Endspieltag auf der Anlage der Sportfreunde Neersbroich seit 2019 nicht mehr stattfinden. Zudem ist es für Stettner als frisch gewählter Vorsitzender des Fußballkreises Mönchengladbach-Viersen das erste Kreispokalfinale in seiner neuen Rolle: „Dieser Termin über Ostern passt super in den Kalender. Wir hoffen auf viele Zuschauer“, so Stettner. Bis zu 1200 Menschen seien in den vergangenen Jahren über den Tag verteilt bei den Pokal-Endspielen in Neersbroich dabei gewesen. Ostermontag rechnen die Verantwortlichen mit 700 Zuschauern.

 Der neue Kreispokal.

Der neue Kreispokal.

Foto: Tim Stettner

Verzichten müssen die Zuschauer in diesem Jahr allerdings auf das Finale der Frauen zwischen Bezirksligist SC Hardt und Niederrheinligist FV Mönchengladbach: Das Duell wurde auf den 3. Mai verlegt. Es bleiben das Finalspiel der Ü32-Herren und das Spiel um Platz drei – sowie der Höhepunkt des Tages, das Kreispokalfinale zwischen SF Neuwerk und Victoria Mennrath.

Für Simon Netten, Trainer der Victoria, sind es zwei finale Spiele innerhalb von fünf Tagen. Das erste davon fand bereits am Donnerstagabend statt: Im Ligabetrieb ging es zum SV Vorst, dem direkten Verfolger des Spitzenreiters in der Bezirksliga. Das Team von Netten gewann am Ende mit 3:1, wodurch das Polster in der Liga gegenüber Vorst auf zwölf Punkte anwuchs. Der Aufstieg ist der Victoria damit kaum noch zu nehmen. Ein richtiges Endspiel folgt nun am Montag mit dem Kreispokalfinale. Netten spricht daher vom „Double“, was er und seine Mannschaft holen wollen – Meisterschaft und Pokalsieg. „Das Pokalfinale hat einen extrem hohen Stellenwert. Es bedeutet hopp oder top, es geht direkt um etwas. Das hat seinen besonderen Reiz“, sagt Netten.

Im Finale wartet Ligakonkurrent Neuwerk, dessen Situation in der Bezirksliga allerdings nicht ganz so rosig ist: Auf Platz elf rangiert die Mannschaft nur eine Position über der Abstiegszone. „Erfolgsmäßig sind wir im Moment nicht auf der Sonnenseite. Daher ist das Pokalfinale für uns ein Highlight, ein Spiel, in dem wir uns austoben und Dinge ausprobieren können, die wir ansonsten in der Meisterschaft nicht machen“, sagt Trainer Dony Karaca. Die Favoritenrolle sieht er allerdings aufseiten der Victoria. „Mennrath führt die Meisterschaft souverän an, die individuelle Klasse der Mannschaft ist Wahnsinn“, sagt Karaca, der das Traineramt im Neuwerk kurz nach einer 1:5-Ligapleite gegen Mennrath im November übernahm. Kollege Netten spricht hingegen von einer „50:50-Partie“ und bemüht den Klassiker: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Neuwerk wird sich sicher etwas einfallen.“

Karaca hofft vor allem, die Mennrather in Offensive in Schach zu halten, die mit 67 Toren aus 16 Spielen derzeit die beste der Liga ist. „Wir werden uns aber auch nicht verstecken, sondern frech auftreten“, sagt der Neuwerker Trainer. Für ihn ist es das erste Pokalfinale, Netten gewann bereits 2018 mit Mennrath den Kreispokal – damals im Elfmeterschießen gegen den ASV Süchteln.

Zuvor treffen im Spiel um Platz drei die im Halbfinale unterlegenen Landesligisten aus Viersen und Giesenkirchen aufeinander. Kein Spiel, in dem es nur um die Ehre geht, qualifiziert sich der Sieger dieser Partie doch als drittes Team für den Niederrheinpokal der kommenden Saison. „Wir möchten unbedingt Dritter werden, um auch im kommenden Jahr im Niederrheinpokal zu spielen“, sagt Kemal Kuc, Coach beim 1. FC Viersen. In der Liga trennen beide Teams in der Tabelle zwar satte 33 Zähler, einen der drei Saisonsiege erzielten die Giesenkirchener allerdings in der Hinrunde beim 2:1 gegen den 1. FC. Viel nachdenken wollen Kuc und sein Team darüber aber nicht. „Die Pleite damals hat uns überrascht, spielt für den Pokaltag aber keine Rolle. Wir konzentrieren uns nur auf die eigene Leistung und wollen den dritten Platz einfahren.“

Volker Hansen, Coach beim Tabellenvletzten der Landesliga, wird seine Spieler in der Kabine aber sicherlich an den Hinrundenerfolg über Viersen erinnern: „Da haben wir gezeigt, dass wir Viersen schlagen können. Damals war unsere Personalsituation ähnlich angespannt wie vor dem Spiel am Ostermontag und trotzdem haben wir gewonnen“, so Hansen, der die Ausgangslage vor dem Spiel um Platz drei aber realistisch einschätzen kann. „In der aktuellen Phase strotzen wir natürlich nicht vor Selbstvertrauen, der 1. FC ist der klare Favorit. Aber es ist ein Pokalspiel und mir haben diese Partien, in denen man die klare Außenseiterrolle hat, selbst immer sehr gefallen. Ich hoffe, der Funke springt am Montag auch auf meine Mannschaft über“, so Hansen weiter.

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