Song-Wettbewerb mit Knippi in der Jury Der SV Lürrip hat seine neue Vereinshymne gefunden

Fussball · Bei dem ausgerufenen Song-Wettbewerb setzte sich die Hymne von Nadine Schmitt durch. In der Lürriper Jury saß unter anderem Borussia-Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz. Der hatte allerdings einen anderen Favoriten.

 In der Lürriper Jury für die neue Vereinshymne saß auch Torsten „Knippi“ Knippertz.

In der Lürriper Jury für die neue Vereinshymne saß auch Torsten „Knippi“ Knippertz.

Foto: Ja/TV Now/Myriam Topel

Zum 100-jährigen Vereinsbestehen im Jahre 2010 fiel auf, dass die alte Lürriper Vereinshymne schon seit längerem auf mysteriöse Weise verschwunden war. Doch es dauerte fast eine Dekade, um einen neuen Song zu präsentieren. Michael Palumbo, der für den SVL schon einiges auf die Beine gestellt hat – wie zum Beispiel ein Stickeralbum mit allen Spielern – nahm sich der Sache an. So wurde öffentlich ein Wettbewerb ins Leben gerufen, um eine neue Hymne zu finden. Diese sollte einen direkten Bezug auf den Verein haben. Natürlich musste auch eine Jury gefunden werden.

Andreas „Zimbo“ Zimmermann, seines Zeichens der Vorsitzende des Vereins, erklärte sich als Mitinitiator sofort damit einverstanden, einen Platz in der Jury einzunehmen. Seine Tochter Jenny, selber Sängerin, stellte sich ebenfalls zur Verfügung. Mit Klaus Hülsen von der Musikschule Today konnte ein Musik-Profi gewonnen werden. Bekanntestes Gesicht war aber Torsten „Knippi“ Knippertz, Schauspieler, Musiker und Borussias Stadionsprecher. Aus alter Verbundenheit zu Palumbo sagte Knippertz ohne Zögern zu. Beide standen sich früher auf dem Platz des Öfteren gegenüber, meistens mit dem besseren Ende für Palumbo, wie Knippertz verriet. Er sei heute noch dem Amateurfußball eng verbunden und spielte damals für Hardt und Rheindahlen.

Die Entscheidungsfindung war nicht so einfach und zog sich wegen der Corona-Pandemie in die Länge. Aus vormals neun Beiträgen blieben fünf Songs übrig. Am Ende stand es pari zwischen zwei Liedern. So mussten dann letztendlich die Hörer des Lokalradios über den Siegertitel entscheiden, die dann den Beitrag von Nadine Schmitt zur Nummer eins wählten. Zweiter wurde Robert Lünendonk vor Dieter Kauertz. Sowohl Schmitt als auch Kauertz haben eine enge Verbindung zum Verein, nicht nur dadurch, dass sie in unmittelbarer Nähe wohnen. Über den Zweitplatzierten Robert Lünendonk sei wenig bekannt, wie Palumbo mitteilte. Wäre Palumbo stimmberechtigt gewesen, hätte er sich für dessen Titel entschieden, genau so wie es „Zimbo“ und „Knippi“ taten. „Das Lied sei wesentlich rockiger, hat diesen sogenannten Mitgröl-Effekt“, beschreibt Palumbo den Unterschied.

Die Siegerin Nadine Schmitt hat eine enge Verbindung zum Stadtteil und durch ihren Sohn, der in der Lürriper C-Jugend kickt, auch zum Verein selber. Schmitt singt seit vielen Jahren, schreibt ihre Lieder unter Mitwirkung der Musikschule und ihrer Gesangslehrerin. So entstand auch die Vereinshymne. „Als der Wettbewerb ausgeschrieben wurde, war für mich klar: Da machst du mit. Ich habe alles selber gemacht: Musik, Text, Gesang – ein komplettes Nadine-Schmitt-Werk“, erzählt sie. „Es macht mich unfassbar stolz, wenn ich hier meine Hymne höre oder wenn Bekannte sagen, sie hätten wieder mein Lied gehört“, fährt sie fort. „Ich habe schon gescherzt: Wenn ich mal im Altersheim bin und jemand sagt, deine Hymne läuft immer noch, das ist ein so tolles Gefühl“, so die Siegerin weiter. Ihrer Ansicht nach war die Emotionalität in dem Lied ausschlaggebend für den Sieg. „Aber auch die anderen Lieder waren irgendwie toll, jedes auf seine Art und Weise“.

Der Zweitplatzierte Robert Lünendonk ist als Musiker irgendwo zwischen Profi und Amateur anzusiedeln. „Neben meinem Job spiele ich auch in zwei Bands. Ich habe mir Gedanken gemacht, was so eine Vereinshymne beinhalten muss und dies auch umgesetzt. Ich bin auch nicht enttäuscht über meinen zweiten Platz“, erzählt Lünendonk.

Trotz der langen Zeitspanne zwischen Aufruf und Entscheidung hatten alle Beteiligten ihren Spaß. „Ich würde bei so etwas nochmal mitmachen. Aber tituliert mich bitte nicht als Dieter Bohlen“, sagte Torsten Knippertz scherzhaft.

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