Amateurfußball in Mönchengladbach und Viersen Klubs haben bis Jahresende Planungssicherheit

Fußball · Der Spielbetrieb im Amateurfußball am Niederrhein ruht bis mindestens Mitte Januar. Die Wertung der Saison ist dadurch aber nicht gefährdet.

 In Corona-Zeiten muss der Ball weiter ruhen: Der Fußball-Verband Niederrhein hat die Saisonunterbrechung über den 30. November hinaus verlängert. Frühestens Mitte Januar wird wieder gespielt.

In Corona-Zeiten muss der Ball weiter ruhen: Der Fußball-Verband Niederrhein hat die Saisonunterbrechung über den 30. November hinaus verlängert. Frühestens Mitte Januar wird wieder gespielt.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Für Yvonne Cremer hielt der Donnerstagabend keine Überraschung bereit. Die Vorsitzende des Fußballkreises Mönchengladbach/Viersen nahm da mit den Vorsitzenden der anderen zwölf Fußballkreise, dem Präsidium des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) und Vertretern der Verbandsausschüsse an einer Videokonferenz teil, bei der entschieden wurde, die coronabedingte Unterbrechung der Saison 2020/21 bis Mitte Januar zu verlängern.

„Angesichts der Corona-Lage, die sich in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt hat, ist es gut, dass die Vereine nun Planungssicherheit haben, wann es frühestmöglich weitergeht“, sagt Cremer. Selbst wenn die behördliche Verfügungslage sich in den kommenden Wochen dahingehend ändern sollte, dass wieder trainiert werden könnte, wäre der Aufwand für eventuell einen Spieltag vor Weihnachten zu groß. „Die Klubs benötigen ja auch eine sportliche Vorbereitung und einen organisatorischen Vorlauf“, sagt Cremer. Ob am 23./24. Januar wieder gespielt werden kann, müsse nun abgewartet werden, derzeit gebe es einfach sehr viele Unwägbarkeiten.

Die Entscheidung im Sommer, die Spielordnung derart zu ändern, dass die Saison schon gewertet werden kann, wenn nur die Hälfte der Partien ausgetragen worden ist, nimmt dem FVN nun aber etwas den Druck und macht ihn flexibler. Doch noch gibt es die Hoffnung, die Saison zu Ende spielen zu können. „Die Oberliga mit ihren 44 Spieltagen ist da unser Referenzpunkt, auch da besteht die Chance. Es zeichnet sich zwar ab, dass die Saison bis zum 30. Juni dauern kann, doch selbst da bewegen wir uns noch im Konjunktiv“, sagt Cremer.

 Yvonne Cremer, Vorsitzende des Fußballkreises MG/VIE.

Yvonne Cremer, Vorsitzende des Fußballkreises MG/VIE.

Foto: Sascha Köppen

Für Khaled Daftari, Teammanager des Oberligisten Union Nettetal, war die Entwicklung abzusehen: „Mir war es klar, dass dieses Jahr nicht mehr gespielt wird und nach hinten geschoben wird. Es ist bei den aktuellen Zahlen nur konsequent, das man das nun so macht.“ Für ihn ist die zweiwöchige Vorbereitungszeit allerdings zu kurz, die der Verband vorsieht. „Wenn man so lange nicht gespielt hat, braucht man mindestens eine vierwöchige Vorbereitung. Es ist meiner Meinung nach realistischer, wenn man zum Spielen eher Ende Februar beziehungsweise Anfang März anvisiert. Ich glaube, dass das dann in der Oberliga so sein wird, das man maximal eine Hinrunde spielen kann und die Tabelle dann so gewertet wird“, sagt Daftari.„Damit müssen wir jetzt einfach leben. Die Zeit wird vorbeigehen. Ich denke, wenn wir mal Mitte nächsten Jahres sind, wird die Corona-Welt schon ganz anders aussehen“, sagt derweil Fabian Wiegers, Trainer des Landesligisten ASV Süchteln.

In den unteren Spielklassen mit mehreren kleineren Staffeln ist der Terminstau derweil nicht ganz so groß. „Wir führen die Tabelle klar an und hoffen, dass die Saison ab Mitte Januar normal fortgeführt werden kann. Auch wenn die Pause zu einem für uns unglücklichen Zeitpunkt kommt, trägt der Verein selbstverständlich jede Entscheidung des FVN mit und versucht, durch Einhaltung der Verordnungen die Eindämmung der Pandemie zu unterstützen“, sagt Dennis Wirtz, Sportlicher Leiter beim SV Schelsen, dem dominierenden Spitzenreiter der B-Liga-Gruppe 1.

Ähnlich sieht es Nico Königs, Trainer des A-Ligisten SV Lürrip II, der mittlerweile vier Spiele weniger als die Konkurrenz aufweist: „Für uns ist es kein großer Nachteil. Einzig ist das Problem, dass wir natürlich weiterhin nicht wissen, wie und wann es weitergehen kann.“ Und Verena Boeser, Trainerin des B-Ligisten Germania Geistenbeck II, sagt zur nun verlängerten Saisonunterbrechung: „Das ist eine vernünftige Entscheidung des Verbandes. Wir haben uns schon beim ersten Lockdown den Gegebenheiten angepasst, und das machen wir auch jetzt wieder.“

Derweil ist beim Fußballverband Mittelrhein (FVM) noch keine Entscheidung gefallen, ob die Saison über den 30. November hinaus unterbrochen wird. „Die FVM-Gremien stimmen sich derzeit zu allen Fragen des Spielbetriebs im Jahr 2020 auf Grundlage der bisher getroffenen Entscheidungen der Politik ab. Anfang der kommenden Woche wird der FVM eine Entscheidung veröffentlichen“, heißt es vonseiten des Verbandes.

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