Frauenfußball „Jugend forsch“ bei Borussias Frauen

Frauenfußball · In den ersten Saisonwochen haben einige Nachwuchsspielerinnen Borussia Mönchengladbachs Eindruck hinterlassen. Trainer Peter Hansen hat viele Talente im Blick.

 Davongelaufen: Amber van Heeswijk entwischt im DFB-Pokal gegen Werder Bremen ihrer Gegenspielerin. Die 20-Jährige gehört zu den vielen Talenten in Borussias Kader.

Davongelaufen: Amber van Heeswijk entwischt im DFB-Pokal gegen Werder Bremen ihrer Gegenspielerin. Die 20-Jährige gehört zu den vielen Talenten in Borussias Kader.

Foto: Dieter Wiechmann

Eine erste Visitenkarte hat Selma Fohrer in der Zweiten Bundesliga abgegeben. Im Vorfeld des ersten Spieltages hatte Borussias Frauen-Trainer Peter Hansen über die Nachwuchsstürmerin noch gesagt, dass „wir noch viel Freude an ihr haben werden“. Und dann vollendete die 18-Jährige bei Arminia Bielefeld eine schöne Gladbacher Kombination und erzielte so den 1:0-Siegtreffer. Doch nicht nur wegen ihres Tores hat Fohrer bereits Eindruck hinterlassen.

„Selma spielt so, wie man wohl auch ein Fohlen beschreiben würde: frech, wild, ungezügelt“, sagt Trainer Hansen. In Bielefeld wurde sie gleich für ihren großen Aktionsradius belohnt. Doch bei Borussias Frauen bringen noch viele weitere Spielerinnen einen ordentlichen Schuss Jugend und Unbekümmertheit in das Gladbacher Spiel ein: Gleich sechs Spielerinnen, die in diesem Jahrtausend geboren worden sind, kamen sowohl im DFB-Pokal gegen Werder Bremen als auch im ersten Meisterschaftsspiel zum Einsatz.

„Natürlich muss man bedenken, dass im Frauenfußball die Spielerinnen generell bei ihrem Einstieg in den Erwachsenenbereich jünger sind, als das bei den Männern der Fall ist. Und es würde auch nicht funktionieren, mit elf 17-Jährigen aufzulaufen. Bei uns sorgen die erfahrenen Jana Kaiser, Madita Giehl, Julia Koj oder Chantal Baghuis auf dem Platz für die nötige Stabilität. An ihnen können sich die Nachwuchsspielerinnen orientieren“, betont Hansen.

Doch der Coach, der seit Anfang März für Borussia arbeitet, hat genau registriert, wie viel jugendliches Potenzial in seinem Kader steckt. „Bei Borussia ist es ja gute Tradition, auf junge Talente zu setzen, die dann später für Furore sorgen. Das ist bei den Frauen genauso. Und wir sind dabei, eine Mannschaft zu entwickeln, die in der Zweiten Bundesliga bestehen kann“, sagt Hansen.

Zu den jungen Wilden gehören neben Fohrer die spielstarken Mittelfeldspielerinnen Amber van Heeswijk (20), Kim Everaerts (18) und Rückkehrerin Paula Petri (20). Sie alle liefen auch schon im Juniorinnen-Bereich für die Borussia auf. Sie alle haben ihre Stärken zudem eher im zentralen Bereich, wobei vor allem Amber van Heeswijk auch den nötigen Schuss Aggressivität in der Arbeit gegen den Ball mitbringt.

Im Defensivbereich kommen Alina Busshoven (19) und Sam Peeters (17) hinzu. Letztere überzeugte Hansen trotz ihrer Jugend mit einer erstaunlichen Abgeklärtheit. „Sam hat eine ruhige und klare Spieleröffnung, genauso verteidigt sie auch. Das ist schon sehr bemerkenswert, zumal sie im vergangenen Jahr überwiegend verletzt gefehlt hat“, sagt Hansen.

Dabei gehörte Peeters – genau wie Angreiferin Selma Fohrer – zu Vorbereitungsbeginn noch zum Kader der Zweiten Mannschaft. Beide überzeugten Hansen jedoch auf Anhieb, so folgte binnen kürzester Zeit sogar das Debüt in der Zweiten Bundesliga. „Ich hoffe, dass es ein Ansporn für die anderen Spielerinnen ist, wenn sie sehen, wie schnell es gehen kann“, sagt Hansen, der noch weitere Talente in der Zweitvertretung mit großem Potenzial sieht.

Borussia setzt auf die Jugend. Am kommenden Sonntag könnte sie indes im ersten Heimspiel der neuen Saison durchaus auf ein noch jüngeres Team treffen. Dann ist um 11 Uhr Turbine Potsdam II im Grenzlandstadion zu Gast. „Die Zweitvertretungen von Bundesligisten sind immer qualitativ gut, sie sind in der Regel aber auch sehr jung. Personell weiß man da nie so genau, was auf einen zukommt“, sagt Hansen.

Insofern konzentriert er sich auf die eigene Mannschaft. Deren Leistung war in Bielefeld gut, sie zeigte, dass sie gleich am ersten Spieltag in der Liga angekommen ist – trotz aller jugendlichen Unbekümmertheit

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