Rheydter TV träumt vom Finale Drama im Deutschlandpokal
Fechten · Die Degenteams der Damen und Herren des Rheydter TV sind in die dritte Runde des Deutschlandpokals – dem größten Fechtturniers des Landes – eingezogen. Insbesondere bei den Damen war es ein dramatisches Gefecht. Der Traum vom Finale lebt weiter.
Georg Bießner, Fechttrainer beim Rheydter TV, habe in seiner Laufbahn schon einiges erlebt, aber dieses Duell der Damen gegen die Fechtfreunde Münster war selbst für ihn eine neue Erfahrung: „So ein enges und spannendes Duell habe ich im Deutschlandpokal noch nie gesehen. Ich bin sehr stolz auf das Damen-Degenteam, wie sie sich dort durchgesetzt haben“, so Bießner.
Der Deutschlandpokal ist der größte Wettbewerb des Deutschen Fechtverbandes, mit knapp 300 Mannschaften und über 1000 Fechtern und Fechterinnen aus dem gesamten Bundesgebiet. In der zweiten Runde bekam es der RTV dort mit den Münsteranerinnen zu tun. Die waren als große Favoriten auf den Sieg beim Deutschlandpokal in den Wettbewerb gestartet, denn mit Annika Seher haben die Fechtfreunde Münster eine ehemalige Weltcup-Fechterin in ihren Reihen.
Und das Zweitrunden-Match des Rheydter TV begann dann auch so, wie man es zuvor auf dem Papier erwarten durfte. Caroline Marzodko und Clarissa Kupfermann unterlagen in ihren ersten Gefechten mit 2:5 beziehungsweise 1:5, sodass Münster schnell mit 10:3 in Führung lag. Lisa Odenthal konnte den Rückstand für den RTV zwar ein wenig verkürzen, doch nachdem Kupfermann auch in ihrem zweiten Auftritt das Nachsehen hatte, stand es bereits 13:20 aus Sicht der Rheydterinnen. Keine gute Ausgangslage, wenn man bedenkt, dass Münster damit schon fast die Hälfte der 45 zum Sieg benötigten Punkte eingefahren hatte.
Doch der RTV gab sich nicht auf und bot dem Favoriten Paroli. Caroline Marzodko fuhr im nächsten Gefecht einen deutlichen Sieg über Kim Kötterheinrich ein – und dann hielt Lisa Odenthal, die einen glänzenden Tag erwischte, die starke Annika Seher in Schach. So stand es zur Hälfte des Duells 26:26-Unentschieden. „Das war für mich der entscheidende Moment: Wie Lisa da gefochten hat, war phänomenal. Besser geht es nicht.“
Das Momentum war nun aufseiten des RTV und dank der Siege von Clara Kupfermann (5:3 gegen Kötterheinrich) und Lisa Odenthal (9:6 gegen Klare) reichte Caroline Marzodko ein 5:5-Unentschieden gegen die starke Annika Sehe, um den knappen 45:40-Erfolg der Rheydterinnen über die Ziellinie zu bringen. Das Ziel des RTV lautet Finale, ein großer Favorit ist mit Münster nun bereits aus dem Weg geräumt.
Auch die RTV-Herren peilen das Finale im Deutschlandpokal an und dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen. Mit einem 45:27-Sieg beim Wuppertaler FC erreichten Jonas und Tobias Bähren, Max Doby und Bjarne Vorberg die dritte Runde des Wettbewerbes. „Wir wussten nicht, was in Wuppertal auf uns zukommt. Aber die Jungs haben das sehr souverän gemacht. Nun hoffen wir auf Losglück, damit beide Teams die Chance aufs Finale wahren“, so Bießner.