Fußball Favoriten und Geheimfavoriten

Viele Vereine in der Bezirksliga haben personell erheblich aufgerüstet. Der Aufstieg ist so für einige Clubs praktisch eine Pflichtaufgabe. Aber nur einer darf in die Landesliga. Es wird mehr Enttäuschte geben. Sieger ist der Zuschauer: Ihn erwartet eine spannende Saison.

Favoriten, wohin man auch schaut. Die Liga hat für die neue Saison kräftig aufgerüstet. Sicher kein Zeichen, um den Status quo zu halten, sondern es wird damit Ehrgeiz und Wille gezeigt, unbedingt diese Klasse am Saisonende mit Jubel zu verlassen. Das aber kann nur einem Club vergönnt sein, so dass es nach dem letzten Spieltag neben den Absteigern auch noch eine Reihe weiterer Enttäuschter geben wird. Dafür ist fast die Garantie gegeben, dass es ab dem ersten Spieltag Spannung am laufenden Band geben wird.

Zum engeren Favoritenkreis gehört ein Trio, das seine Leistungsfähigkeit noch keineswegs nachgewiesen hat. Aber Odenkirchen, Nievenheim und Süchteln können mit namhaften Neuzugängen aufwarten, so dass man einfach vermuten muss: Nur diese drei Clubs kommen als künftiger Meister infrage. Aber ausgerechnet diese Vereine haben diesen Versuch bereits in der Vergangenheit hinlänglich unzulänglich unternommen.

Die Nievenheimer holen seit Jahren namhafte Kicker, sind meist oben dran, aber letztlich eben nicht vorne. Nun haben sie sich aber mit spielstarken und routinierten Kickern des VfR Neuss so verstärkt, dass es für den Rest der Liga sehr schwer werden wird, diese Mannschaft zu stoppen. Da werden selbst die Odenkirchener Probleme bekommen, obwohl sie sicher nicht schlechter besetzt sind als die Nievenheimer. 05/07 musste aber schon in der vorigen Spielzeit Lürrip den Vortritt lassen.

Nicht viel besser oder schlechter sieht es seit Jahren in Süchteln aus, jedoch diesmal mit einem kleinen Unterschied: Der ASV hat mit Axel Malchow einen ehrgeizigen Trainer gefunden, der nachweislich auch mit durchschnittlichen Spielern die Nase vorn haben kann. Mit dem Rheydter SV gelang ihm der Aufstieg dank Disziplin und einer beständigen Saisonleistung.

Kontinuität dürfte letztlich auch in dieser Saison wieder den Ausschlag für den Titelgewinn geben. In dieser Hinsicht können sich dann plötzlich die Geheimfavoriten als die Clubs erweisen, die sich schließlich freuen dürfen, wenn drei sich um den ersten Tabellenplatz zanken. Dazu müssen sicher die Kaarster gezählt werden, denen in der vergangenen Saison ihre Auswärtsschwäche zum Verhängnis wurde. Beständigkeit konnte sich dadurch nicht ergeben.

Besser machten es die Neuwerker, die aber nur in der Rückrunde und mit Trainer Jörg Neun besonders erfolgreich waren. Bleiben die Sportfreunde in beiden Serien stabil, könnten sie mehr als nur oben mitmischen. Ganz sicher darf man auch Rheindahlen und Giesenkirchen in den Kreis der Geheimfavoriten aufnehmen. Beide Vereine werden aber mit ihren neu formierten Kadern Zeit benötigen. Gelingt der Integrationsprozess schnell, werden sie das Favoriten-Trio gehörig ärgern.

Ärger droht den vermeintlichen Spitzenteams aber auch von der weiteren Konkurrenz, die keineswegs den Rest der Liga darstellt. Grün-Weiß Holt, Fortuna Mönchengladbach, vor allem aber der VfB Korschenbroich und Viktoria Jüchen-Garzweiler werden Gegner sein, die nicht die Punkte verschenken, sondern selbst ihr Glück suchen. Das ist eben die Meisterschaft.

(RP)
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