Lokalsport Erkenntnisse eines jungen Trainers

Fussball · FC-Coach Marcel Winkens hat als Novize im Senioren-Bereich im ersten Teil seiner ersten Saison viel Erfahrung gesammelt.

 Engagiert an der Linie: Für Marcel Winkens ist es die erste Saison als Trainer im Seniorenbereich. Der FC-Coach, der zuvor das U19-Bundesligateam des FC trainierte, hat unter anderem festgestellt, dass in der Landesliga Robustheit eine größere Rolle spielt als das Fußballerische.

Engagiert an der Linie: Für Marcel Winkens ist es die erste Saison als Trainer im Seniorenbereich. Der FC-Coach, der zuvor das U19-Bundesligateam des FC trainierte, hat unter anderem festgestellt, dass in der Landesliga Robustheit eine größere Rolle spielt als das Fußballerische.

Foto: Dieter Wiechmann

Endlich konnte sich FC-Trainer Marcel Winkens wieder einmal über einen Sieg seiner Mannschaft in der Landesliga freuen, da hatte er auch schon gesundheitlich einen Rückschlag hinzunehmen. Er musste eine Magen-Darm-Erkrankung auskurieren. So hatte er indes hinreichend Zeit sich Gedanken zu machen, erfreuliche wie unangenehme.

Da stand natürlich erst einmal die Zufriedenheit nach dem 2:1-Sieg gegen Nievenheim im Vordergrund. "Das haben die Jungs gut gemacht, es war sicher ein Schritt nach vorne, durch den wir unserem Minimalziel von 20 Punkten schon näher gekommen sind", stellt er erfreut fest.

Zudem konnte er sich besonders über zwei Akteure freuen, die zum ersten Mal von Beginn an auf dem Platz standen. Torwart Marvin Spinnrath vertrat den verletzten Johannes Kultscher. "Er hat fehlerfrei gespielt und seine Sache sehr gut gemacht", bescheinigte Marcel Winkens dem Neuzugang, der aus Wickrath zum FC kam und bis dahin in der Kreisliga A gespielt hatte. Aus der FC-Jugend kommt Adnan Aoudou, den aber eine Verletzung bisher meist zum Zuschauen verurteilt hatte. "Seine beiden Tore und sein Einsatz sprechen für ihn. Wir freuen uns, dass er wieder fit ist", sagt Winkens. Die beiden dürfen wohl damit rechnen, am Sonntag in Amern wieder in der Startelf zu stehen.

Kurz vor dem letzten Hinrundenspiel in Amern beschäftigte sich Winkens aber auch mit seinen ersten Erfahrungen im Seniorenbereich: "In dieser Liga spielt das Fußballerische nicht die wichtigste Rolle. Robustheit ist gefragt. Das entspricht zwar nicht meiner Philosophie, aber das muss ich und das müssen auch meine Spieler lernen. Gegen Nievenheim haben wir bewiesen, dass wir auch robust spielen und uns durchsetzen können."

Aber die Leiden des jungen Trainers, der zum ersten Mal im Seniorenbereich tätig ist, sind damit nicht erschöpft. Er muss zur Kenntnis nehmen, dass seine Spieler von anderen Vereinen wegen eines Wechsels angesprochen werden, sich aber auch Spieler selbst allzu gerne bei anderen Klubs anbieten. "Ich halte das für eine Unsitte im Amateurbereich. Da müssen völlig überflüssige Gespräche geführt werden. Eine langfristige Planung wird dadurch erschwert", sagte Winkens.

Der FC will in dieser Hinsicht wohl eine klare Linie fahren. "Wir bekommen aus Korea noch zwei Spieler hinzu, die spielen und Deutsch lernen wollen. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen und werden auch davon Gebrauch machen, Spieler sperren zu lassen", sagt Marcel Winkens.

Diese eher leidvollen Gedanken will er aber im Augenblick zurückstellen, denn die Partie in Amern erfordert seine Aufmerksamkeit: "Wir werden in Amern wie am vergangenen Sonntag alles geben müssen, um dort zu bestehen. 20 Punkte könnten der Lohn sein, ein attraktives Ziel."

(RP)
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