Fußball Eiszeit, Urgestein Brock, Mitschkowskis Sorge

Auch bei der 28. Ausgabe schrieb die Endrunde der Stadtmeisterschaft wieder viele Geschichten, nicht nur die vom Sieger 1. FC, der nach einem 1:6 zum Auftakt noch den Pokal gewann. Neuwerks Olaf vom Ende dachte auch in der Stunde seines persönlichen Erfolgs in der Vorrunde an den Chef. Als Interims-Trainer für den urlaubenden Jörg Neun hatte er die Sportfreunde in die Endrunde geführt, danach jedoch Neun sogleich eine Eintrittskarte für den Finaltag besorgt. Dieser hielt sich aber zurück und überließ vom Ende erneut den Platz an der Bande.

Seine Neuwerker schieden zwar in der Gruppenphase aus, trotzdem gelang ihnen Bemerkenswertes. Zum einen erzielte Christian Bocks mit seinem 3:2-Siegtor gegen den SC Hardt den 555. Treffer während der Hallenstadtmeisterschaft. Zudem bedeutete dieser Sieg die absolute Ausnahme in der Gruppe B. Zuvor hatte jeweils die Mannschaft nicht gewonnen, die das 1:0 erzielt hatte. Trotzdem schoss Neuwerks Christian Klein gegen Hardt den ersten Treffer – und es ging gut. In diesem Spiel gab es auch die erste von nur zwei Zeitstrafen während der gesamten Endrunde. Hardts Spielführer Sascha Chamekh musste wegen Meckerns für zwei Minuten das Spielfeld verlassen. Die zweite Zeitstrafe erhielt Fortunas Süleyman Cenges, nachdem er im Halbfinale mit Lürrips Torwart Marc Ferfers zusammengerasselt war.

Die durch diese Szene etwas aufgeheizte Atmosphäre kühlte Fortunas Betreuer mit seinem Missgeschick wieder ab. Als er dem verletzt liegen gebliebenen Cenges zu Hilfe eilen wollte, entleerte er beim Übersteigen der Bande seine Eisbox auf dem Spielfeld. Durch den schnellen Einsatz eines Wischmobs konnte die "Eiszeit" in der Jahnhalle aber in Grenzen gehalten werden.

Nicht weniger interessant ist auch die persönliche Geschichte von Markus Brock, der als Co-Trainer mit dem 1. FC den Titel gewann. Brock ist ein Jahnhallen-Urgestein. Er hat schon viele Turniere als Torhüter für diverse Vereine mitgemacht, weswegen er auch nach der Auftaktpleite nicht die Nerven verlor. Gut, dass dies auch die Mannschaft nicht tat. Denn der 1. FC hatte den Wanderpokal vergessen und schaffte es auch nicht, diesen während der laufenden Endrunde in die Jahnhalle zu schaffen. Nun haben die Westender genug Zeit, den Cup ausfindig zu machen.

Den Sieg im RP-Expertentipp sicherte sich Frank Mitschkowski, Trainer des 1. FC Viersen, mit 18 zu 15 Punkten, obwohl sein Korschenbroicher Kollege Frank Borchardt beim Stadtmeister-Tipp am Ende richtig lag. Mitschkowski, Stammgast in der Jahnhalle, macht sich indes um das Niveau der letzten Jahre zunehmend Sorgen. "Es ist leider so, dass die Zahl der Mannschaften, die technisch überzeugend auftreten, in jedem Jahr kleiner wird. Vor Jahren war mit Ay Yildiz noch ein A-Ligist dabei, der wirklich mit den Großen mithalten konnte. Die Red Stars konnten jetzt so wirklich niemandem ein Bein stellen", analysierte er. Auch zu den Holtern, die mit 1:1 Toren in den Gruppenspielen der Endrunde ausschieden, hat er eine klare Meinung: "Es ist beachtlich, auch auf dem Feld, wie Michael Holthausen aus der Mannschaft immer wieder alles herausholt. Davor habe ich echt Respekt, das ist eine beachtliche Leistung. Die einzige Mannschaft, die aber in diesem Jahr wirklich etwas für's Auge geliefert hat, war der SV Lürrip."

(RP)
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