Fußball Ein Riesensprung ist möglich

Fußball · Durch den Wegfall der NRW-Liga können Vereine eine Klasse überspringen. Allerdings ist dazu der Titelgewinn in der Niederrhein- oder Landesliga Pflicht. Darüber hinaus wartet die Saison mit weiteren Neuerungen auf.

 Der Rheydter SV und der SV Lürrip könnten als Meister diese Saison gleich zwei Ligen aufsteigen.

Der Rheydter SV und der SV Lürrip könnten als Meister diese Saison gleich zwei Ligen aufsteigen.

Foto: Wiechmann

Rosige Zeiten können mit der kommenden Saison für einige Amateurvereine aus dem Kreis 4 anbrechen. Der 1. FC Viersen, jetzt noch in der Niederrheinliga unterwegs, könnte sich in die Regionalliga West katapultieren. Die Landesligisten 1. FC Mönchengladbach, SV Lürrip und der Rheydter SV dürfen davon träumen, Oberligist zu werden. Möglich wird es durch die Spielklassen-Strukturreform des DFB, denn bereits nach vier Spielzeiten wird die NRW-Liga wieder gestrichen.

Damit rücken viele Vereine mindestens eine Spielklassenebene auf, besonders erfolgreiche sogar direkt zwei Klassen, wenn der Riesensatz gelingt. Dazu wird es aber nötig sein, in der kommenden Spielzeit Meister zu werden. Viersen müsste sich dann sogar noch mit vier Mannschaften aus der NRW-Liga in einer Relegationsrunde mit drei weiteren Meistern der anderen Verbandsligen als eine von vier Clubs für die Regionalliga West qualifizieren.

"Wir sind ein sportlich ehrgeiziger Verein, aber die Regionalliga ist für uns finanziell nicht machbar", sagt FC-Vorsitzender Klaus Fleßers zu solchen Träumen. Leichter haben es die Landesligisten, sofern denn einer von ihnen Meister wird. Der Doppelsprung ist durch den Titel bereits garantiert: Man ist Oberligist und damit von der siebten in die fünfte Spielklassenebene durchgestartet.

Das sollte den Ehrgeiz sicherlich besonders anstacheln. Wahrscheinlich würde man in der neuen Oberliga Niederrhein (diese Bezeichnung ist vorgeschlagen) wieder auf den 1. FC Viersen treffen, wenn er in der Niederrheinliga nicht einen der Qualifikationsplätze erreicht.

Allerdings sind die Gladbacher Landesligisten im Hinblick auf solch rosige Aussichten sehr zurückhaltend. Fußballobmann Lothar Rhönisch vom 1. FC Mönchengladbach will nachdenken: "Darüber müssen wir im Vorstand reden. Wir machen kein Harakiri." Ähnlich äußert sich sein Kollege Andreas Zimmermann aus Lürrip: "Für einen Aufstieg müssen wir unsere Vereinsstrukturen noch weiter optimieren. Das ist zu früh." Das dürfte auch für den RSV gelten.

Aber auch sonst wartet die Saison bei den Amateuren mit einigen Neuerungen auf. Die Vereine tätigen nur noch ungern Amateurverträge mit ihren Kickern, denn der Mindestbetrag wurde von 150 Euro auf 250 erhöht. Weitere 75 Euro werden durch Sozialabgaben nötig. Die gezahlten Beträge müssen zweimal pro Spielzeit nachgewiesen werden. Bei den Gladbacher Bezirksligisten haben nur die Odenkirchener (vier Spieler) noch Amateurverträge. Landesligist FC hat noch sechs Spieler "unter Vertrag", Lürrip und der RSV bemühen sich, bestehende Verträge vor dem Saisonstart aufzulösen.

Diejenigen, die in den Vereinen die Abschlussfahrten buchen, müssen sich um einen späteren Termin kümmern. Denn die Saison endet erst am 10. Juni, weil die Winterpause ausgedehnt wurde. Bereits am 10. Dezember bestreiten Landes-, Bezirks- und Kreisligisten ihr letztes Spiel vor der Pause.

(RP)
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