Handball Ein Gegner aus der Bundesliga

Wenn Oberligist Borussia am Samstag beim Bergischen HC II antritt, besteht der Gegner praktisch nur aus Bundesliga-Profis. So vermeidet man in Solingen den Abstieg. Verbandsligist Lürrip will gegen Kaldenkirchen endlich wieder ein Heimspiel gewinnen.

Eigentlich interessiert den Oberligisten Borussia nur am Rande, was in der Zweiten Bundesliga vor sich geht. Doch nun schauen die Gladbacher mit großer Sorge auf das Wochenende. Denn in der zweiten Liga ist spielfrei. Das ist an einem Wochenende, an dem man bei der Reserve des Bergischen HC antreten muss (Samstag, 18.30 Uhr) sehr unangenehm. "Das wird verdammt schwer", sagt Trainer Zoran Cutura. Denn die Solinger, die in der Hinrunde kein Spiel gewannen, sind nicht mehr die gleiche Mannschaft.

Die Trainer der Bergischen HaDe Schmitz (Bundesliga) und Sven Herzberg verfolgen seit Jahresbeginn einen aggressiven Plan, die dahin dümpelnde Reserve zum Klassenverbleib durchzudrücken. Die Folge: Seit Anfang Januar gab es sechs Siege und zwei Unentschieden. In Sebastian Hinze gibt nun ein reaktivierter Bundesliga-Profi den Kopf der Mannschaft, der bis vor zwei Jahren Kapitän und Gallionsfigur der Bergischen war.

Ihm zur Seite steht in Sebastian Aschenbroich ein ebenfalls sehr erfahrener Profi. Außerdem dürfen aufgrund einer DHB-Regel alle U23-Profis aus der Ersten in den Niederungen der Oberliga auflaufen, ohne sich dabei "festzuspielen", wie es bei Amateurclubs der Fall ist. Somit könnten mit Christian Hoße, Henning Quade, Tim Henkel, Kristian Nippes und Hendrik Pekeler und Lars Henkels gleich sechs weitere Profis auflaufen. Denn in der Ersten werden sie am Wochenende nicht gebraucht.

Borussias Cutura hat vor so einer Auswahl großen Respekt: "Schon ohne Verstärkungen aus der Ersten ist das eine sehr gute Mannschaft." In seiner Schar droht ihm hingegen eine Säule wegzubrechen: Tobias Elis plagt sich mit einer Grippe und kann laut Cutura sehr wahrscheinlich nicht spielen. Elis ist aber im halbrechten Rückraum auch als Rechtshänder praktisch unverzichtbar.

Für ihn soll Martin Kuhlen nach rechts rücken, Christoph Szymanski wäre auch eine Alternative. Und ob Cutura in der Abwehr auf sein geliebtes, aber zuletzt oft erfolgloses 6-0-System setzt, ist angesichts der hohen Solinger Qualität im Rückraum fraglich. Gut, dass das Spiel für die Borussen nicht unbedingt existenzbedrohend ist. "Für uns geht es darum, uns mit guten Spielen zufrieden zu stellen", sagt Cutura.

In der Verbandsliga kehrt für die Turnerschaft Lürrip nach dem Pokalrausch und dem knappen Ausscheiden wieder der Liga-Alltag zurück. Heute Abend kommt der TSV Kaldenkirchen in die Jahnhalle (Anwurf 19.30 Uhr). Für die Turnerschaft, die die letzten beiden Heimspiele verlor, geht es darum, den Anschluss an die Spitze nicht ganz zu verlieren. "Wir müsssen die Fehlerquote minimieren und die Geschwindigkeit hochhalten", fordert Lürrips Trainer Ljubomir Cutura. "Nur so können wir Kaldenkirchen vor Probleme stellen."

(RP)
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