Leichtathletik „Ein flotter Zehner tut gut“

Der legendäre Laufdoktor Ernst van Aaken empfahl einen Zehn-Kilometer-Start als guten Test vor einem Marathon. Deutschlands Spitze ist aber nur zu einem kleinen Teil beim Korschenbroicher Citylauf dabei.

 Kenyan runners lead the race of the Athens Classic Marathon, 05 November 2006. The Marathon race is named after the lege

Kenyan runners lead the race of the Athens Classic Marathon, 05 November 2006. The Marathon race is named after the lege

Foto: AFP, AFP

Die "Königsdisziplin" ist der Lauf der Asse. Und er ist auch beim 20. Internationalen Korschenbroicher Citylauf am Sonntag Schluss- und Höhepunkt um 17.45 Uhr. In den letzten drei Jahren siegte der Kenianer Moses Kigen. Doch diesmal ist er nicht dabei. "Er hat Trainingsrückstand", sagt Cheforganisator Hans-Peter Walther bedauernd.

Im vergangenen Jahr blieben in Korschenbroich immerhin acht Läufer unter der 30-Minuten-Grenze. Zum Vergleich: In der letztjährigen deutschen Bestenliste der Zehn-Kilometer-Straßenläufer waren es gerade einmal sechs. August Gabelmann, Vorsitzender des Korschenbroicher Stadtsportbundes, bringt es auf den Punkt: "Ich wäre nicht böse, wenn bei uns ein paar deutsche Läufer mehr melden würden. Was die Spitze angeht, die ist relativ klein. Es könnten aber noch einige Spitzenläufer mehr kommen." Nun wird spekuliert: Hängt die Zurückhaltung mit den Olympischen Spielen zusammen, oder liegt der Citylauf zu nah an den großen Marathonläufen in London, Hamburg und Düsseldorf?

Immerhin ist Stefan Koch dabei

Vor Jahren herrschte noch die Meinung: Ein flotter Zehn-Kilometer-Lauf als letzter Test für die "Dauergeschwindigkeit" mindestens acht Tage vor einem Marathon tut gut. Das propagierte schon der legendäre, 1984 gestorbene Waldnieler "Laufdoktor" Ernst van Aaken: "Damit du weißt, wo du stehst." Nach ihm richtet sich wohl Stefan Koch vom TV Wattenscheid: Der beste Straßenläufer der Saison 2007 ist in Korschenbroich am Start. Seine Bestzeit im vergangenen Jahr waren 28:54 Minuten. Als bester Europäer geht Vanko Miroslav (Slowakei) mit der Vorleistung von 28:02 in den Lauf der Asse. Oder sollte doch wieder ein Kenianer das Rennen machen? Es ist mit dem Heidelberger Kenianer Abraham Tandoi und seinen Landsleuten Stanly Muiruri, Wilson Kipkosgei und Nicholas Koech zu rechnen.

Im Elitelauf der Frauen über 5000 Meter (16.30 Uhr) müssen die Zuschauer auf die Vorjahressiegerin und Streckenrekordhalterin Irina Mikitenko verzichten. Die Wattenscheiderin startet am Sonntag beim Marathon in London. Dafür haben mit Sonja Stolic (Serbien), Anitha Kiptum (Kenia), Miranda Boonstra (Belgien) und Inga Juodeskiene (Siegerin 2002) Läuferinnen gemeldet, die alle unter 16 Minuten laufen können.

Auch die Saison der Handbiker ist von einem Höhepunkt geprägt. Vom 6. bis 17. September sind die Paralympics. "Für die Cracks ist Korschenbroich eine erste Standortbestimmung für Peking — früh und auf hohem Niveau. Zehn gehören der absoluten Weltklasse an", hebt Holger Falk (reha team West) hervor, selbst erfahrener Läufer der Seniorenklasse beim TuS Oedt. Hier ist also schon die Weltklasse auf der "krummen" Strecke von 11862 Metern in Korschenbroich dabei.

(RP)
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