Fußball Durchmarsch der Hobbykicker
Die Reserve des Rheydter Spielvereins gibt es erst seit 2007 wieder. Was mehr aus Spaß begann, entwickelte sich schnell zu einer Erfolgsgeschichte: zwei Jahre, zweimal aufgestiegen.
Wenn Fußballer eigentlich nur locker ihrem Hobby nachgehen wollen, kann daraus trotzdem eine Erfolgsgeschichte werden. So ist es auch bei der Reserve des Rheydter Spielvereins. Es gibt sie erst seit zwei Jahren überhaupt wieder. Dennoch kann sie nun nach dem zweiten Aufstieg in Folge ab August schon in der Kreisliga A auf Torejagd gehen.
"Unser Ziel war es ganz klar, in die Kreisliga A zu kommen. Aber nach dem ersten Aufstieg hätte ich auch nicht gedacht, dass uns das gleich im nächsten Jahr gelingt", sagt Süleyman Baybuga, auf dessen Bestreben hin es überhaupt zur Gründung dieser Mannschaft kam.
"Als ich bei Union Ay Yildiz wegging, wollte ich einfach nur irgendwo Fußball spielen, ohne Stress und die ganzen Begleiterscheinungen", sagt Baybuga. Also sprach er beim Rheydter Spielverein vor. "Ich habe gesagt, dass ich mich um die Mannschaft und auch um alles andere kümmere, der Verein nur ja sagen muss", erzählt er .
Lange brauchte er den "Spö" folglich auch nicht zu bitten, der aus dieser Allianz nur Vorteile ziehen konnte. Das hat sich jetzt bestätigt. Nach dem ersten Jahr, in dem der RSV sein einziges Spiel am grünen Tisch in der Kreisliga C gegen den SC Rahser verlor, gelang nun der zweite Aufstieg mit 77 von 90 möglichen Punkten und satten 118:31 Toren — bei nur drei Niederlagen. Zittern bis zum letzten Spieltag war in beiden Fällen nicht erforderlich.
Ein Garant für den Erfolg sind Spieler, die schon bei Union Ay Yildiz unter Baybuga spielten. Dazu gehört nicht zuletzt Abu Özdemir, den er als Spielertrainer holte. "Manchmal muss ich aber dennoch dazwischen gehen und mal ein Machtwort sprechen, damit alles läuft", sagt er ein wenig schelmisch. Auch Cemil Yildiz und Oguz Avci gehören zum Team.
Die Verantwortlichen bei der RSV-Reserve wissen, dass ihre Mannschaft stark ist, es aber in der neuen Liga deutlich schwerer wird. "Ein gesicherter Mittelfeldplatz wäre zunächst sicher eine gute Sache. Ein ,Uefa-Cup-Platz' wäre natürlich riesig", glaubt Baybuga schon, mit den Rheydtern im Idealfall auch in der oberen Tabellenhälfte landen zu können. Einen Vorteil haben die Rheydter auf jeden Fall: Sie wissen, wie Siegen sich anfühlt.
Das große Geld, um Spieler in die Reserve zu locken, steht natürlich nicht zur Verfügung. Doch auch wenn Baybuga weiß, wo er bei Neuverpflichtungen mit der Mannschaft an seine Grenzen stößt, so wird sicher der eine oder andere Spieler noch den Weg zum RSV finden, um das Gefühl des Siegens auch in der Kreisliga A nicht aus den Augen zu verlieren. Der Vergleich mit den Mitaufsteigern FC Wickrathberg und Red Stars wird sicher interessant.