DTM Trophy am Norisring Heinemann verliert Sieg durch Zeitstrafenpech
Motorsport · Trotz eines starken zweiten Rennens auf dem Norisring muss Tim Heinemann einige Punkte liegen lassen. Der Wegberger verliert dadurch auch die Führung in der Fahrermeisterschaft.
Für Rennfahrer Tim Heinemann stand am Wochenende die dritte Etappe der DTM Trophy an. Nach zwei Rennwochenenden reiste der 24-Jährige mit der geteilten Gesamtführung an den Norisring nach Nürnberg. Nach dem überragenden Auftakt am Lausitzring mit zwei Siegen hatte Heinemann in Imola zuletzt Federn lassen müssen. Jetzt sollte es wieder besser werden, um einen Schritt in Richtung des anvisierten Gesamtsieges zu machen.
„Der Norisring ist eine ganz besondere Strecke mit viel Geschichte und einem besonderen Flair“, sagte Heinemann im Vorfeld über die Strecke, deren Spitzname „fränkisches Monaco“ ist – in Anlehnung an das Formel-1-Rennen im Fürstentum. Die freien Trainingseinheiten bei nassem Boden liefen für den gebürtigen Wegberger aber erst einmal nicht sonderlich glatt. Platz 15 und Platz neun offenbarten noch deutlichen Steigerungsbedarf beim Rennfahrer im Toyota GR Supra.
Pünktlich zum ersten Qualifying am Samstag hatte sich Heinemann aber gefangen. Nur hauchdünn verpasste der DTM-Trophy-Champion von 2020 bei trockenen Bedingungen die Pole Position – die musste er dem US-Amerikaner J.P. Southern im Audi überlassen. Von Startposition drei ging es für den Deutschen ins Rennen. „Es werden sicherlich zwei Rennen mit besonders viel Action werden“, hatte Heinemann angekündigt. Und er sollte recht behalten. Der von vorne gestartete Southern fiel aus und auch Daniel Gregor, der ebenfalls vor Heinemann gestartet war, musste ordentlich Federn lassen. So bot sich die Möglichkeit für die Konkurrenz. Der gebürtiger Wegberger nutzte sie zumindest teilweise – über mehrere Safety Car Phasen führte er das Rennen an. Einzig Theo Oeverhaus im BMW, der Heinemann während eines Restarts überholte, war noch schneller. Der Niederländer Colin Caresani, der vor dem Wochenende punktgleich mit Heinemann an der Spitze der Gesamtwertung stand, wurde Vierter.
Am Sonntag gab es dann noch einmal den gleichen Ablauf. Im Qualifying reichte es im relativ klar unterlegenen Toyota nur zum sechsten Platz. Der Rennfahrer musste sich also nach vorne kämpfen. Und das gelang noch schneller als gedacht: Mehrere Kollisionen in der Führungsgruppe gleich nach dem Start machten den Weg frei für den Toyota-Piloten, der das Rennen also wieder vorneweg fuhr. Mehrere Versuche seiner Verfolger wehrte der 24-Jährige stark ab und überquerte sogar als Erster die Ziellinie. Zeit für lange Siegesfeiern war aber nicht: Die Rennleitung brummte Heinemann eine Fünf-Sekunden-Strafe auf, die ihn auf den fünften Platz zurückwarf. Im Laufe des sonntagabends gab es dann die nächste Hiobsbotschaft: Heinemann bekam eine weitere Drei-Sekunden-Strafe, die ihn noch weiter von den Führungsplätzen entfernte – die Wertung sah ihn nun auf Platz sieben.
Meisterschaftskonkurrent Caresani wurde hinter Louis Henkefend im BMW Zweiter. Dadurch muss Heinemann die Gesamtführung vorerst an den Niederländer abgeben, der nach drei Rennwochenenden an der Spitze steht. „Zum Rennwochenende möchte ich mich allgemein nicht äußern“, sagte ein spürbar enttäuschter Heinemann, der gerade mit den Strafen nicht einverstanden war.
Den nächsten Halt macht die DTM Trophy am letzten Augustwochenende am traditionsreichen Nürburgring. „Der Nürburgring sollte mir gut liegen. Die Strecke kenne ich am besten und ich würde sogar sagen, dass es meine Heimstrecke ist“, hatte Heinemann vor Saisonstart erklärt.