Wegberger Motorsportler führt DTM Trophy an Am Hockenheimring kann sich Tim Heinemann zum Champion krönen
Motorsport · Schon in Spielberg hätte sich der Wegberger Motorsportler Tim Heinemann zum Champion der DTM Trophy krönen können, beendete das Rennen am Samstag allerdings ohne Punkte. Dafür lief es am Sonntag umso besser und der 24-Jährige belegte nach einem spannenden Rennen Platz zwei. Nun fiebert er dem Saisonfinale am Hockenheimring entgegen.
Für Rennfahrer Tim Heinemann stand am Red Bull Ring im österreichischen Spielberg das vorletzte Rennwochenende der DTM Trophy an. Der 24-Jährige war nach seinem Rennsieg auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps vor zwei Wochen mit einigem Abstand als Gesamtführender nach Österreich gereist. Wäre alles glatt gelaufen, hätte sich der gebürtige Wegberger schon in Spielberg zum Champion krönen können.
Vor dem Wochenende war klar: Um den Titel, den er schon 2020 gewann, in Österreich klar zu machen, müsste er einen Vorsprung von mindestens 59 Punkten herausfahren – vor dem Wochenende waren es sogar 60 Punkte.
Das Rennwochenende begann aber alles andere als nach Plan. Nachdem der Gesamtführende im ersten Training noch auf einen respektablen siebten Platz gefahren war, landete er im zweiten Übungsdurchgang ganz hinten. Heinemann hatte zwar schon mehrfach bewiesen, seine Trainingsleistungen locker überbieten zu können, der letzte Platz im Training war trotzdem auch für den 24-jährigen Gesamtführenden eine neue Erfahrung.
Im ersten Qualifying sah das Ganze dann schon wieder deutlich besser aus. Heinemann verbesserte seine Rundenzeit in Spielberg um zwei Sekunden und erarbeitete sich Startposition Sieben. Heinemann startete stark ins Rennen und schob sich direkt zu Beginn zwei Plätze nach vorne.
Je länger das halbstündige Rennen andauerte, umso mehr musste der einzige Toyota-Pilot im Starterfeld die Konkurrenz allerdings passieren lassen. Letztendlich verpasste Heinemann sogar die Punkte und landete auf dem zwölften Platz. Besonders bitter: Der Niederländer Colin Caresani – Heinemanns erster Verfolger im Meisterschaftsrennen – gewann im BMW das Rennen und sicherte sich zudem noch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde. Dazu bekam Caresani noch zwei Punkte für seinen zweiten Platz im Qualifying.
Der Vorsprung von Heinemann hatte sich innerhalb eines Tages von 60 auf 32 Punkte verkleinert. Beim Rennen am Sonntag lag also reichlich Druck auf dem gebürtigen Wegberger. „Auch wenn wir uns am Anfang vom Wochenende keine großen Hoffnungen auf Punkte gemacht haben, wie sich am Samstag auch bestätigt hat, haben wir nicht aufgehört an unserer Performance zu arbeiten“, sagte Heinemann – und das sollte Früchte tragen.
Das Qualifying zum zweiten Rennen lief auf nasser Strecke etwas besser als am Vortag, für Heinemann sprang der fünfte Startplatz heraus. Von dort sorgte er gleich zu Beginn des Rennens für reichlich Furore – der 24-jährige Motorsportler schob sich nach einem starken Start auf den ersten Platz vor. Die Führung durfte Heinemann allerdings nicht lange behalten. Wegen eines Vergehens gegen die Tracklimits – also dem Verlassen der Strecke – musste sich Heinemann bis auf den dritten Platz zurückfallen lassen.
Der Toyota-Pilot griff aber direkt wieder an und eroberte immerhin den zweiten Platz zurück. Dabei bekam er nicht mehr die Möglichkeit Mercedes-Pilot Rodrigo Dias Almeida anzugreifen. Dafür lieferte er sich ein hartes Battle mit Thiago Vivacqua im Audi um den zweiten Platz. In den letzten beiden Runden kämpften die beiden Rennfahrer Rad an Rad um den zweiten Platz – Heinemann setzte sich durch und sicherte sich 18 Punkte.
„Am Sonntag wurden mein Team Ring Racing und ich für die Arbeit belohnt und wir konnten wenigstens 18 Punkte aus Österreich mitnehmen“, sagte Heinemann nach dem Teilerfolg im zweiten Rennen. Konkurrent Caresani schied indes wegen eines Defekts der Benzinpumpe aus.
In das letzte Rennwochenende geht Heinemann nun mit ganzen 50 Punkten Vorsprung – vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung, schließlich reichen neun Punkte, um sich den Titel der DTM Trophy zu sichern. Die Entscheidung fällt vom 7. bis 9. Oktober in Deutschland – am Hockenheimring.