Fußball Drei sind einer, dann zwei zuviel

Das ist vielleicht ein Hin und Her: mal ins Tor, mal in den Angriff. Ein Lürriper Trio ist tatsächlich auf vielen Positionen verwendbar und erfolgreich. Daniel Bellen, Marc Ferfers und Jan Franke haben ihre Fähigkeiten zwischen den Pfosten hinlänglich nachgewiesen, treffen aber auch im Angriff ganz gut.

Dieses Überangebot aber wird nicht zum Problem für den Landesliga-Aufsteiger.

Die Dreierbande löst diese Frage nach Lust und kameradschaftlichem Wettkampf. "Die Absprachen waren schon in der Bezirksliga ansatzweise getroffen worden", erklärt Jan Franke, der zunächst den Vorrang gegenüber Daniel Bellen erhalten hatte. Der 23-Jährige hatte aber bald keine Lust mehr, nur im Tor zu stehen: "Es fehlte mir die Lust und der Ehrgeiz. Lieber wollte ich vorne mitmischen." Mit 190 Zentimetern schon ein kleiner Funkturm mit Durchsetzungsvermögen, wie er beim Jubiläumsspiel gegen Borussia bewies. Er weiß, dass sein Wunsch, wieder im Feld mitzumischen, durchaus mit einem Risiko verbunden ist: "Da ist die Konkurrenz mit Markus Kleff und den anderen torgefährlichen Leuten natürlich groß. Aber ich will um meine Chance kämpfen."

Das gilt auch für Marc Ferfers, der einige Jahre erfolgreich in der Offensive mitwirkte. Allerdings geht es für ihn nun zurück in die Vergangenheit — ins Tor. "Für die Bezirksliga reichte es für mich als Feldspieler, aber die Landesliga ist wohl eine Nummer zu groß. Als Torwart bin ich in der Liga wohl gut aufgehoben." Mit seinen 29 Jahren kann er auf Erfahrung zurückgreifen, aber dennoch wird der Positionswechsel für ihn zu einem Neuanfang: "Ich muss mich sicher zunächst hinten anstellen, aber ich werde um meine Chance kämpfen. Reicht es nicht, werde ich im Training zulegen. Auf jeden Fall werde ich Daniel Bellen unterstützen."

Jan Franke, der Jüngste (20) des Trios, kann für sich in Anspruch nehmen, dass er Schlussmann der Aufstiegsmannschaft war und dabei mit guten Leistungen aufwartete: "Aber jetzt werden die Karten neu gemischt, vor allem mit dem neuen Trainerteam." Bevor er zu den Lürripern kam, spielte er in Neuwerk Libero, heute ist er begeisterter Torwart. Die neue Konkurrenz mit Marc Ferfers betrachtet er recht gelassen: "Wir werden sicher beide alles geben. Ich bin gespannt und lass mich überraschen, wie sich die Trainer schließlich entscheiden. Ärger wird es deshalb bei uns nicht geben."

Einerseits muss das den neuen Trainer Stefan Houben beruhigen, andererseits bleibt ihm diese unangenehme Entscheidung nicht erspart: "Ich bin froh, dass wir auch auf dieser Position so gut besetzt sind. Leider kann ich diesen Posten nur einmal vergeben. Die Entscheidung wird sicher nicht einfach sein." Zwei sind dann eben auch einer zu viel. Daniel Bellen ist sich sicher, dass er als Feldspieler in der Landesliga keine Chance gehabt hätte.

Marc Ferfers hat zwar seit vier Jahren nicht mehr im Tor gestanden, will aber bald die gewohnte Leistungsfähigkeit erreicht haben. Jan Franke hat deshalb eine gute Chance im Angriff, weil die anderen Offensivkräfte auch im Mittelfeld effektiv sind.

(RP)
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