Reitsport Doppelsieg für Anke Unger bei der RSG Niershof

Reiten · Die Lokalmatadorin gewann die S-Dressur und eine Qualifikation für das Bundeschampionat in Warendorf.

Erbarmungslos prallte die Sonne auf das Viereck beim Dressurturnier der RSG Niershof auf der schmucken Pferdesportanlage Stähn. Bis obenhin zugeknöpft ritten die Teilnehmer mit Frack und Zylinder die Aufgaben aus ihren Lektionen. Zumindest konnten die Dressurreiter ihre Pferde in der großen, schattigen Reithalle nebenan auf den Wettkampf vorbereiten.

In der S-Dressur um den Heinz-Stähn-Gedächtnis-Preis, die als Qualifikation für die S-Kür unter Flutlicht zählte, gewann Anke Unger (RC Heidgesberg-Mönchengladbach) auf Awakino Decameron mit 69,503 Prozentpunkten vor der Krefelderin Annabel Frenzen (RV Lenzenhof Krefeld) auf Louisdora mit 68,651. Interessant war die Punktevergabe des Dreier-Wertungs-Gremiums: In zwei Wertungen lag die Lokalmatadorin mit 300 sowie 297 Punkten auf dem ersten Platz, in der dritten mit 280 Punkten auf dem fünften Rang. Bereits als fünfte von 34 Starterinnen übernahm Anke Unger die Führung und gab sie nicht mehr ab. Sie belegte auch noch den fünften Platz mit Zapatero und den sechsten Rang mit Don Carlos. So nahm sie auf jeden Fall an einer liebgewonnenen Tradition beim Niershof-Turnier teil: Sieger und Platzierte stießen zur Siegerehrung mit einem Glas Sekt auf ihren Erfolg an.

Bei der Prix-St.-Georges-Flutlichtkür, einer S-Dressur mit Aufgaben der internationalen reiterlichen Vereinigung (FEI) ließ die RSG Niershof bei großer Zuschauerresonanz die "Pferde tanzen". Zumindest erweckte das den Eindruck bei dieser Prüfung, wenn Ausführung und Musik in Einklang laufen, was nicht immer der Fall war. Auch Thomas Rive, Ausbilder auf dem Stähn-Hof, gehörte als Nachrücker aus der Qualifikation zu den zwölf Teilnehmern dieses Wettbewerbs. Als erster Reiter trat er mit der 18-jährigen Stute Pacifika ins Viereck. Demnächst bekommt sie ein Fohlen und verabschiedet sich mit Thomas Rive aus dem großen Turniersport. Der Lokalmatador belegte am Ende mit ihr bei klassischen Klängen den achten Rang.

Den ersten Platz ritt Annabel Frenzen, die noch beim CHIO Aachen — dem weltgrößten Pferdefest — in der Nachwuchstour gestartet war, mit Louisdora heraus. Sie erhielt kein einhelliges Votum durch die drei Jurorinnen (1-6-2) bei knappem Sieg mit 42,88 Wertungspunkten vor Charline Wetzler (RV Scherpenseel) auf Sirius Black (42,85) und Anke Unger auf Zapatero auf Platz drei (42,70). In der L-Dressurpferdeprüfung qualifizierte sich für das Bundeschampionat der Fünfjährigen in Warendorf Miriam Becher (Bergisches Land) auf Kiefferhof's Fellini mit der Wertnote 8,2. Ebenfalls sicherte sich Anke Unger mit ihrem Sieg die Fahrkarte für die Deutschen Meisterschaften der sechsjährigen Dressurpferde auf Vision mit der Wertnote 8,1.

(off)
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