Lokalsport Die US-amerikanische Sport-Großfamilie
American Sports · Football, Baseball, Cheerleading und Bowling gehören dem Verein "American Sports MG" an.
Unter dem Dach des American Sports Mönchengladbach e.V. (ASMG) versammeln sich vier typische US-amerikanische Sportarten: American Football, Baseball, Cheerleading und Bowling. Vielen ist immer noch nicht bewusst, dass seit einigen Jahren mit dem ASMG ein eigener Verein existiert - vermutlich, weil er nicht durch Skandale für Aufsehen sorgt. Eher das Gegenteil ist in dieser riesigen Familie der Fall. Selbst Wechsel in der Führungsspitze gehen still und leise über die Bühne.
Und eben jener Zusammenhalt macht den Verein so attraktiv. Mittlerweile zählt der ASMG rund 450 Mitglieder und zählt mit zu den am schnellsten wachsenden Vereinen im Stadtgebiet. Aber auch Wachstum stößt irgendwann an seine Grenzen. Das weiß auch Stefanie Radeck, Geschäftsführerin beim ASMG. "Wir hatten in den letzten Wochen und Monaten einen enormen Zulauf. Da hat sich unsere Öffentlichkeitsarbeit bezahlt gemacht", sagt sie. "Wir sind zum Beispiel an Schulen herangetreten und haben in den Innenstädten der Umgebung Werbung in eigener Sache gemacht", ergänzt Volker Boos, Pressesprecher des Vereins. Zustimmend nickt Peter Meyer, Sportlicher Leiter der Football-Abteilung. "Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Die Stadt hat uns freundlicherweise dieses Gelände in Mülfort zur Verfügung gestellt. In Eigenregie haben wir es so hergerichtet, dass American Football und auch Baseball hier gespielt werden können. Aber es fehlen Umkleide- und Duschmöglichkeiten, Toiletten, Wasser und Licht. Angeblich wären keine Gelder vorhanden, respektive schon verplant", zählt Meyer auf. "Leider hat sich noch keiner der Verantwortlichen bei der Stadt an einem Spieltag hierhin verirrt, um selber mal zu sehen, welche Verhältnisse die bis zu 350 Zuschauer vorfinden", sagt Radeck, die aber immer im Austausch mit den entsprechenden Stellen bei der Stadt steht.
Zu den einzelnen Abteilungen: Den personellen Löwenanteil stellen naturgemäß die American Footballer. Abgesehen von der U 10 sind alle Altersklassen besetzt. Damit der Nachwuchs auch eine richtige Ausbildung erfährt, setzt der Verein alles daran, die Trainer ebenfalls weiterbilden zu lassen. Selbst die Assistenten sollten zumindest die D-Lizenz haben. Wie im Fußball, so muss auch beim Football der Verein Schiedsrichter stellen. Die Vorgabe von deren sieben wird mit derzeit sechs Unparteiischen noch knapp verfehlt.
Bei den Baseballern, die mittlerweile zwei Teams stellen können, sind Jugendmannschaften in Planung. Dies ist aber aus logistischen Gründen ins Stocken geraten, da ausgebildete Trainer fehlen. Hier ist Michael Schmitz der einzige mit einer Lizenz. Die Ziele sind aber hoch: Einmal in der Landesliga ganz oben stehen, am liebsten zum Saisonende. So hörte man es bei den "Blackcaps" vor Saisonbeginn. Nun waren die Düsseldorf Senators mit ihren beiden Teams zu Gast. Die Gladbacher Landesliga-Vertretung gewann das an sich fast ausgeglichene Spiel 11:6 und behauptete somit Platz eins in der Liga. Erwähnenswert: In zwei der neun zu spielenden Innings gab es der Reihe nach Strike-Outs, ohne dass ein Spieler die erste Base erreichte. Wenig Spielzeit dagegen hatte die Reserve. Nach vier Innings hieß es 1:18. Die Gnadenregelung trat somit in Kraft. Teammanager Erdin Berberoglu sprach von einem verschenkten Tag, an dem rein gar nichts passte. "Aber besser alles an einem Tag als auf mehrere Spiele verteilt", sagte er.
Zurück zum ASMG: Die Cheerleader, und gerade die kleinsten, haben zuletzt einen enormen Zulauf erfahren. Für die größeren sucht man derzeit nach einem Coach.
Zu guter Letzt die Bowling-Abteilung "Crazy Pins". Zwei Jahre nun schon existent, wurden aus den sieben Gründungsmitgliedern mittlerweile 18 Spieler, die zur Zeit noch in einer Haus-Liga spielen und an "Charity Bowls" (Wohltätigkeitsveranstaltungen) teilnehmen. Ziel hier ist es, kommendes Jahr in der WBU-Liga professioneller zu spielen, sagt Abteilungsleiter Sascha Holzmann.