Hindernisläufer geht bei der DM in Berlin an den Start Frederik Ruppert fährt mit der Favoritenrolle im Gepäck zu den Finals

Leichtathletik · Am Sonntag steigen im Zuge des Großsportevents „Die Finals“ in Berlin die Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik. Frederik Ruppert vom SC Myhl hat beim 3000-Meter-Hindernislauf gute Chancen auf die Goldmedaille. Er selber möchte von der Favoritenrolle aber eigentlich gar nichts wissen.

 Frederik Ruppert vom SC Myhl.

Frederik Ruppert vom SC Myhl.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Trainer Harald Eifert und sein Erfolgsathlet Frederik Ruppert vom SC Myhl Leichtathletik sind bereits am Freitag mit dem Auto zu den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften nach Berlin aufgebrochen. Die Bundeshauptstadt werden sie sich an diesem Wochenende aber wohl kaum in Ruhe ansehen können. Bei den beiden ist alles auf das 3000-Meter-Hindernis-Rennen im Berliner Olympiastadion fokussiert, das am Sonntag um 17.08 Uhr im Rahmen des Sportgroßevents „Die Finals“ stattfinden wird

Ruppert hat kürzlich mit der schnellsten deutschen Zeit über 3000-Meter-Hindernis seit 22 Jahren im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für Furore gesorgt. „Frederik Ruppert ist auf Titelmission“, schreibt das Fachmagazin Leichtathletik. Der 25-Jährige ist mit einer persönlichen Bestzeit von 8:15,58 Minuten in Berlin klarer Titelanwärter. Von einer Favoritenrolle will sein Trainer aber nichts wissen: „Er gehört zu den Besten und führt die Teilnehmerliste mit der schnellsten Zeit an. Jeder im Rennen ist für Freddy ein Gegner.“ Und Eifert meint mit einem Augenzwinkern weiter: „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist“.

Der dreifache Titelverteidiger und Olympiateilnehmer Karl Bebendorf (Dresdner SC) ist mit einer Bestzeit von 8:23,28 Minuten nicht zu unterschätzen, steht aber in diesem Jahr erst mit 8:28,14 Minuten zu Buche. Auch auf ein taktisch geprägtes Rennen ist Ruppert vorbereitet, das hat er schon mehrmals unter Beweis gestellt. Vor drei Jahren wurde er aufgrund seines enormen Schlussspurts sensationell U23-Europameister. Im schnellen DM-Finale des Vorjahres rannte Bebendorf eine Bestzeit. Sollte er das wiederholen, könnte er Ruppert auch in der aktuellen Verfassung unter Druck setzen.

„Ich hoffe, dass es ein spannendes Rennen wird. Letztes Jahr wurde ich Vizemeister. Jetzt komme ich vielleicht mit umgekehrten Vorzeichen ins Ziel. Ich werde auf keinen Fall ein hohes Tempo anschlagen, sondern auf Taktik setzen,“ so Ruppert, der zurzeit mit seiner Saisonbestzeit an vierter Stelle in Europa steht. Nach der DM will er den DLV bei der Weltmeisterschaft im amerikanischen Eugene (14. bis 24. Juli) vertreten, weil er bisher als einziger Deutscher Hindernisläufer die WM-Norm gelaufen ist. Natürlich wäre für ihn auch eine Teilnahme bei der Heim-Europameisterschaft in München (11. bis 21. August) eine Herausforderung, die eigentlich noch viel wertvoller ist. Es wird sich bei den Finals nun zeigen, ob er die Anwartschaft auf eine dieser begehrten Fahrkarten festigt.

Zumal diesen Deutschen Meisterschaften ohnehin eine besondere Bedeutung zukommt. Bei Erfüllung der Nominierungskriterien, die Ruppert ja bereits für beide internationalen Meisterschaften abgeliefert hat, werden die Erst- und Zweitplatzierten der Meisterschaften erstmals vorrangig für die WM und EM nominiert. Bisher erhielt nur der Titelgewinner einen Startplatz bei den Saisonhöhepunkten. 

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