Nach Abpfiff konnten es die Spieler selbst kaum glauben. Die Erleichterung war ihnen und auch Trainer Ronny Rogawska deutlich anzusehen. Denn es war ein Spiel mit zwei Gesichtern. Mitte der ersten Hälfte kniete Korschenbroichs Torhüter Almantas Savonis vor dem eigenen Kasten und schlug die Faust auf den Boden. Er ließ seinem Ärger freien Lauf. Was den Torhüter so ärgerte, war die wenig vorhandene Leistung seiner Vordermänner. Zu langsam die Ausführung der eigenen Angriffe. Im Gegenzug kamen die Gäste zu einfach durch die Abwehrreihe der Gastgeber.

Nach nur sechs gespielten Minuten lagen die Korschenbroicher bereits 1:6 hinten. "Das ist eine enorme Kopfsache. Wir haben zuletzt nicht gut gespielt und sind deswegen auch heute nicht gut in das Spiel gestartet", analysierte Rogawska diese Phase des Spiels.

Doch nach dem zwischenzeitlichen 4:9 aus Sicht der Korschenbroicher zeigte das Team Moral. "In der Auszeit habe ich den Jungs Mut zugesprochen und ihnen gesagt, dass sie nicht verzweifeln dürfen", sagte Rogawska. Die Ansprache zeigte ihre Wirkung. Das Tempo wurde erhöht und die Mannschaft erspielte sich über ein 9:12 den Pausenstand von 14:14.

Zwar geriet der TVK auch nach dem Seitenwechsel immer wieder in Rückstand, doch spätestens nach dem 23:23 in der 51. Spielminute war es das Spiel der Korschenbroicher. Doch erst ab dem Stand von 28:24 eine Minute vor Spielende war sich dann auch Rogawska sicher, den doppelten Punktgewinn einplanen zu können. "Als wir vier Tore in Vorsprung waren, war ich mir sicher, aber nicht vorher. Dann war ich aber enorm erleichtert", sagte der Däne.

Dem Trainer fiel wohl ein ähnlich großer Stein vom Herzen wie seinen Spielern. Und die hatten sich den lautstarken Applaus der Fans redlich verdient – dank der großen Moral, die sie gestern zeigten.