Fußball Der Trend: Reisegesellschaften

Immer häufiger wechseln ganze Spielergruppen mit ihren Trainern die Vereine. In Rheindahlen, Hardt, bei der RSV-Reserve, teilweise auch in Odenkirchen hofft man auf schnellen Erfolg. Lürrip aber setzt auf Spieler im Umfeld.

Gerade eine Woche erst ist die Saison beendet, das setzen sie sich in Bewegung und damit einen Trend fort: die Fußball-Reisegesellschaft. Das sind teilweise verschworene Gemeinschaften von Trainern und Spielergruppen und –grüppchen, die unzertrennlich scheinen und sich an keinen bestimmten Verein gebunden fühlen.

Frank Mitschkowski, der jetzt vom Landesligisten 1. FC Mönchengladbach zum Niederrheinligisten 1. FC Viersen wechselt, hat vor einigen Jahren diese Entwicklung eingeleitet. Nachdem er im vierten Anlauf den Aufstieg mit Giesenkirchen fast geschafft hatte, wurde er entlassen. Seine Spieler holten noch den Titel und wechselten dann fast geschlossen mit ihrem Trainer zum 1. FC Mönchengladbach. Frank Mitschkowski geht nun aber einen neuen Weg: "Ich kenne meine einzelnen Spieler zum ersten Mal nicht genau. Das wird in meiner Arbeit ein ganz neuer Schritt sein, auf jeden Fall spannend."

Spannung muss nicht sein

So viel Spannung will sich Guido Knuppertz, der nach Giesenkirchen kurzzeitig Waldniel trainierte und jetzt Rheindahlen übernimmt, nicht antun: "Es ist bei einem Neubeginn schon ganz gut, wenn man eine Gruppe dabei hat, auf die man sich verlassen kann. Das dürfte die Arbeit leichter machen." Er bringt mit Sadek Simsek, Ugur Göksu, Faouzi Hammouche und Serdar Duran ein Quartett aus Schwalmtal mit. Er trauert aber einigen Spielern des SC nach, die ihm vor einigen Wochen noch die Zusage für die kommende Saison gegeben hatten.

Die aber gehören wohl einer anderen Reisegesellschaft an, nämlich der vom Kollegen Manuel Moreira, den es zum SC Hardt gezogen hat. Okan Cerci, Sebastian Kempers, Danny Gusemäker, Kevin Franzen und der Ex-Rheindahlener Adrian Krasniqi gehören dazu. "Mir bleibt nichts anderes übrig, als auf diese Weise einen Neuaufbau in Hardt einzuleiten. Denn es bleibt nur René Eschweiler aus dem augenblicklichen Kader", sagt Moreira.

Einen weiteren Rheindahlener hätte er gerne mitgenommen: Daniel Güttgemanns. Der Torjäger schließt sich aber dem Kreisliga A-Konkurrenten Rheydter SV 2 an. Dessen Trainer Süleyman Baybuga, der mit seinen meist türkischen Spielern geschlossen den "Spö" verlassen wollte: "Ich bin mit Daniel seit vielen Jahren befreundet. Deshalb spielt er für mich."

"Ich halte viel von einem SV Lürrip, nicht von einem SV-Trainer. Ich habe diesen Fehler als Trainer selbst gemacht und das in Lürrip sofort unterbunden", ist sich Obmann Andreas Zimmermann sicher, nun den besseren Weg eingeschlagen zu haben. Er hat in Lürrip als Sportlicher Leiter, der allein die Verhandlungen führt, einen Kader mit Lürripern zusammengestellt. Eine gesunde Basis für den Aufstieg und den Verbleib in der Landesliga.

(RP)
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