Die Nummr 410 der Weltrangliste So gut läuft die Squash-Karriere des Mönchengladbachers Jan Wipperfürth

Interview | Mönchengladbach · Der Squash-Spieler Jan Wipperfürth aus Mönchengladbach spricht über seine Situation während des Lockdowns, sein größtes Ziel und die beiden Klubs, für die er nun spielt.

 Jan Wipperfürth (18), Squash-Profi aus Mönchengladbach.

Jan Wipperfürth (18), Squash-Profi aus Mönchengladbach.

Foto: Ja/Rheydter RSB

Herr Wipperfürth, wie kommen Sie durch die Corona-Pandemie?

Wipperfürth Am Anfang war ich viel laufen. Ich habe mich draußen alleine fit gehalten, weil das nicht anders möglich war.

Als Kaderspieler haben Sie sicherlich Sonderregelungen?

Wipperfürth Gegen Mitte des Lockdowns bekam ich eine Bescheinigung, dass ich an meinem Stützpunkt-Verein Squash trainieren darf, aber nur mit dem Kadertrainer. Alle vier Wochen hatte ich dazu dann in Hamburg Turniere, um in der Weltrangliste aufzusteigen.

Wo stehen Sie jetzt?

Wipperfürth Am Anfang der Corona-Zeit war ich Nummer 510. Jetzt habe ich mich auf Rang 410 verbessert. Die Teilnehmer kommen aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Es waren immer dieselben, gegen die ich dann angetreten bin. Zum gleichen Zeitpunkt fanden weltweit Weltranglistenturniere statt, unter der gleichen Voraussetzung.

Seit wann spielen Sie bei Weltranglistenturniere?

Wipperfürth Seit 2020 bin ich PSA-Mitglied. Die Abkürzung steht dabei für Professional Squash Association, das heißt.  ich werde als Profi gelistet.

Dürfen Sie trotzdem den Titel bei der Deutschen Meisterschaft der Herren U19 verteidigen?

Wipperfürth Das darf ich, da es mein letztes Jugendjahr ist, bevor ich zu den Erwachsenen wechsele.

Aber ihren Lebensunterhalt könnten Sie noch nicht mit Squash bestreiten?

Wipperfürth. Nein. Aber auf diesem Weg dahin verdiene ich schon ein paar Euros. Sobald ich die Top 100 geknackt habe, könnte ich für meinen Lebensunterhalt selber aufkommen. Das ist eines meiner größten Ziele, die ich verfolge.

Im Moment steht noch die Schule im Vordergrund?

Wipperfürth Stimmt. Im nächsten Jahr absolviere mein Abitur mit Sport und Biologie. Im Sport wird der Schwerpunkt Badminton sein, weil Squash in der Schule nicht durchführbar ist. Da gibt es keine Courts. Nach dem Abitur beginne ich dann die Ausbildung als Physiotherapeut.

Bleiben Sie in ihrem Verein Rheydter RSB, der in der NRW-Liga antritt, oder wechseln sie wegen der besseren Perspektiven zu einem Verein in der Bundesliga?

Wipperfürth Ich spiele weiter für meinen Heimatverein Rheydter RSB. Da bin ich auch als die Nummer eins gesetzt. Dazu spiele ich künftig auch für den niedersächsischen Bundesligisten Harsefeld-Stade. Es ist möglich, für beide Vereine zu starten, wenn sie in unterschiedlichen Bundesländern liegen. Mehrere Vereine machten mir ein attraktives Angebot und ich entschied mich letztendlich für diesen Verein. Voraussichtlich spiele ich dort auf Platz zwei oder drei.

Sie trainieren mit dem Bundestrainer Oliver Pettke?

Wipperfürth Seit letzten Mittwoch. Das Training war sehr anstrengend, aber sehr hilfreich und produktiv. Einmal die Woche kommt er nun auf die Rheydter Heimanlage.

Wie sieht er Ihre Spielentwicklung?

Wipperfürth Er meint, dass ich das Basisspiel sehr gut beherrsche, jedoch lernen muss, die entscheidenden Punkte zu machen. Bei mir muss noch mehr Qualität ins Spiel: Ich muss noch sicherer werden, um mich entsprechend bei unterschiedlichen Gegnern auf ihr Spiel einzustellen.

Wie sieht die weitere Entwicklung aus?

Wipperfürth Der nächste Schritt ist, weiter in der Weltrangliste nach vorn zu kommen. Ende des Jahres sind die Weltmeisterschaften der Herren U19 in Kairo. Ich bin dafür bereits gemeldet. Der Deutsche Squash-Verband hat die beiden besten Jungs nominiert, einer davon bin ich als Deutscher U19-Jugend-Meister.

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