Handball Der große Knall in Beckrath

Vorstand und Mannschaft des Tabellenletzten feuern nach geheimer Abstimmung Trainer Rudi Holzweiler. Nachfolger Stefan Klapsing kassierte in Lürrip seine erste Klatsche. Borussia II bäumt sich gegen den Abstieg auf.

Wenige Tage vor dem Spiel in Lürrip stand die Entscheidung fest. Der Vorstand des TV Beckrath feuerte seinen Trainer Rudi Holzweiler. Nicht, weil die Mannschaft auf dem letzten Platz steht, sondern „weil es Unruhen in der Mannschaft gab“, wie Spielwart Michael Rosteck erklärte. Tatsächlich gab es in der Kabine eine geheime Abstimmung: Die Mannschaft sprach sich mit 7:6 Stimmen gegen seinen Übungsleiter aus, als nicht landesligatauglich soll dessen Training beschrieben worden sein. „Die Charaktere einiger Spieler sind ziemlich mies“, schimpfte Holzweiler. „Sie haben einfache Übungen für Jugendliche nicht kapiert. Ich bin enttäuscht von der Mannschaft.“ Er wollte eigentlich schon vor Weihnachten zurücktreten, weil er damals schon spürte, dass die Mannschaft nicht voll hinter ihm stünde. Nun hat sie den Vorstand dazu veranlasst, Holzweiler zu entlassen. Sein Nachfolger ist Stefan Klapsing (40), der seit vier Monaten in Beckrath spielt. „Er übernimmt das Training zunächst bis zum Ende der Saison“, erklärte der Vorsitzende Wilhelm Bertrams.

Für das Spiel in Lürrip brachte es wenig. Beckrath verlor erwartungsgemäß deutlich 23:45 (7:19). Am kommenden Wochenende steht das „Abstiegs-Endspiel“ gegen Borussia II auf dem Programm. Und da will Bertrams Punkte sehen: „Vom Grundsatz her glaube ich noch an den Klassenerhalt, alle Spieler müssen mit dem Trainer an einem Strang ziehen und sich zerreißen.“ Was bei Holzweiler zuletzt offensichtlich nicht mehr so war.

Die Borussen hoffen auch noch auf den Verbleib in der Liga. Die Maßnahmen des Vereins tragen erste Früchte: Gegen den SSV Gartenstadt gab es beim 29:29 (12:13) den zweiten Punkt der Saison. „Zu wenig“, urteilt Trainer Günter Blank. „Wir hätten gewinnen können.“ Nach dem Ausgleich kurz vor Schluss vertändelte Gladbach den Ball, so blieb es beim Remis. Bester Werfer war Richard Nußbaum (7).

Ebenfalls unentschieden spielte der TV Korschenbroich II. Bei der HSG Nettetal gab es ein 30:30 (18:14). Trainer Carsten Hirschfelder ärgerte sich: „Wir haben eine Minute vor Schluss mit zwei Toren geführt, bekommen Zeitspiel angezeigt, eine Zeitstrafe und kassieren vier Sekunden vor Ende den Ausgleich.“ Zuvor hatte vor allem Christian Kemper (7) überzeugt.) Der TV Geistenbeck gewann gegen den TV Oppum II 28:26 (14:14) dank einer starken zweiten Halbzeit. Der TVG zog vom 20:20 auf 27:22 davon – der Grundstein für den Sieg. Der HSV Rheydt siegte gegen Grefrath/Oedt 31:25 (14:9). Bis zur Pause beherrschte der HSV das Spiel, ließ sich dann von der Hektik anstecken, brachte den Sieg aber sicher über die Zeit. Olaf Schwaebe (7) war bester Schütze.

(RP)
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